Wie Du fesselnde Inhalte erstellst, die Dein Publikum regelrecht verschlingt

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Wie wahrscheinlich ist es, dass Du Dich an jeden einzelnen Inhalt, den Du heute gelesen hast, erinnerst?

Nicht sehr wahrscheinlich.

Und das ist nicht mal Deine Schuld. Schließlich wirst Du jede Sekunde mit tonnenweise Informationen aus dem Internet bombardiert. Sogar wenn Du Dich bewusst in das Lesen eines Artikels vertiefst, wirst Du wahrscheinlich am nächsten Tag den Großteil der darin enthaltenen Informationen darin vergessen haben.

Du kannst von Deinem Publikum logischerweise nichts anderes erwarten. Obwohl viele Leser Deine Inhalte zu schätzen wissen und sie gründlich lesen, werden sie sich trotzdem nicht zwingend daran erinnern. Das bedeutet, dass die positiven Assoziationen mit Deiner Marke ebenfalls nicht von Dauer sind.

Es gibt aber auch Botschaften, an die sich Leute lange erinnern. Der berühmte Blog-Beitrag von Jon Morrow – „How to Quit Your Job, Move to Paradise and Get Paid to Change the World“ – auf ProBlogger ist ein tolles Beispiel dafür.

Obwohl die Grundidee relativ einfach ist, vermittelt der Artikel ein starkes Gefühl. Er wurde von Industry Influencers als einer der besten Blog-Posts aller Zeiten bezeichnet und erreichte 5 Millionen Leser.

Beim Schreiben geht es nicht nur um das Mitteilen von revolutionären Ideen und Daten. Du musst sie auch effizient vermitteln.

Ich weiß, was Du jetzt denkst:

Es gibt nur eine handvoll wirklich begabter Autoren (wie Jon), die als kreatives Genie geboren wurden. Du glaubst wahrscheinlich, dass man sowas nicht lernen kann.

Aber das stimmt nicht. Wie sich herausstellt, haben fesselnde Ideen, die hängenbleiben, gemeinsame Eigenschaften. Du kannst ein Grundgerüst verwenden, um Deine Ideen wirklich jedes Mal zum Glänzen zu bringen. Chip und Dan Heath haben sogar ein Buch über „Sticky Ideas“ geschrieben.

Jon Morrow hat bestätigt, dass er seinen Artikel mit einer Struktur, die er von Brian Clark gelernt hat, geschrieben hat. Er beschreibt die Struktur folgendermaßen:

Sicher, die Story selbst war neu, aber die Überschrift, die Struktur, sogar der Satzbau – Das war alles eine Imitation von Brians Ansatz.

Hier ist noch ein von Jon verfasster Beitrag, mit hochwertigen Ideen, wie man mit dem Blogging in drei Stunden Geld verdienen kann. Sieh Dir nur mal den Traffic an, den er damit erzielt hat.

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Willst Du Deine eigenen Ideen auch so wirksam kommunizieren, dass Dein Beitrag tausende Leser nicht nur erreicht, sondern auch hängenbleibt?

Darüber hinaus ist hier die Grundstruktur in 6 Punkten, die laut Nachforschung von Dan und Chip Heath, gute Ergebnisse liefern.

1. Kein Fachchinesisch. Präsentiere Deinen Artikel in seiner einfachsten Form.

Erwarte nicht, dass Dein Publikum Arbeit in das Entziffern von komplexen Wortstrukturen steckt. Konzentriere Dich stattdessen darauf, Deine Ideen einfach auszudrücken.

Warum?

1. Bei einem typischen Aufruf liest der Internetnutzer durchschnittlich 20% der Wörter auf der Seite. Normalerweise wird eher quer gelesen. Komplexe Strukturen machen das Querlesen schwierig und der Nutzer kann den Sinn des Beitrags nicht erfassen.

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2. Laut Schätzungen von 2003, haben 43% aller Amerikaner nur grundlegende Lesekenntnisse.

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3. Auch wenn Du auf eine gebildte Zielgruppe abzielst, solltest Du wissen, dass laut NNGroup sogar dieses Publikum leicht zu verstehende Informationen bevorzugt.

Wenn Dein Ziel ein breit gefasstes Publikum ist, solltest Du auf dem Bildungsstand der 8. Klasse schreiben.

Sogar im B2B-Umfeld solltest Du unter dem formellen Bildungsstand Deiner Zielgruppe bleiben. Laut NNGroup ist der Stand der 12. Klasse ein gutes Level, auf das man abzielen sollte, wenn man für eine Zielgruppe mit Abitur schreibt.

Ein tolles Tool, um die Lesbarkeit Deiner Inhalte zu prüfen, ist die Hemingway App.

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Diese App macht auch Empfehlungen für die Korrektur von schwer lesbaren Sätzen und Phrasen.

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Ich hoffe, dass Du jetzt von der Wichtigkeit des einfachen Schreibens überzeugt bist. Hier sind noch einige Fehler, Die Du in Deinen Artikeln vermeiden solltest:

  • Hochtrabende und offiziell klingende Wörter
  • Verschlungene und zusammengesetzte Sätze (denn die belasten das Kurzzeitgedächtnis des Lesers).

Sollte darüber hinaus ein signifikanter Anteil Deines Publikums Deine Webseite auf kleineren Bildschirmen lesen, verwende so oft wie möglich kurze Sätze. Wegen des kleineren Fensters ist es schwierig, auf frühere Teile des Artikels zurückzugreifen. Deshalb fehlt dann oft der Kontext.

Profi-Tipp: Du kannst die progressive Veröffentlichung von Inhalten auf den mobilen Geräten praktizieren. Das ist eine alte Idee aus der Nutzer-Computer-Kommunikation, die das Mitteilen von Informationen auf für den Nutzer angenehme Weise priorisiert. Auf diese Weise wird der Nutzer dazu aufgefordert, sich in genau die Informationen zu vertiefen, die ihm im Moment am wichtigsten sind. Hier ist ein Beispiele für die progressive Veröffentlichung von Informationen auf Mobiltelefonen von Wikipedia.

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Eine ausgezeichnete Methode, um die Aufmerksamkeit auf Dich zu lenken, ist die Darstellung Deiner Informationen in einem umgekehrten Pyramidenmuster.

Du beginnst Deinen Artikel mit der Information, die für Dein Publikum am interessantesten und nützlichsten ist. Zeig ihnen den Mehrwert Deines Artikels, indem Du die potentiellen Ergebnisse aufführst. Dann folgen wichtige Details und Hintergrundinformationen.

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Du musst auf den Punkt kommen und unvergesslich sein. Die Ideen, die Du teilst, sollten scharfsinnig sein.

2. Finde unerschlossene und interessante Ansätze für beliebte Themen

Die meisten Experten sind sich einig. Klischeebelastete und konventionelle Blickwinkel auf ein Thema interessieren niemanden. Und es gibt tatsächlich wissenschaftliche Indizien dafür, dass das stimmt.

Sobald Leute eine neue Metapher gut kennen, verlieren sie das Interesse und denken nicht mehr nach. Aber sobald sie eine frische Metapher lesen, “ist die Unterdrückung des buchstäblichen Sinn des Satzes notwendig”. Diese Forschungsergebnisse über Metaphern sind auch auf Themen für Artikel übertragbar.

Erlaube mir, ein tolles Beispiel von meinem Assistenten Dhaval mit Dir zu teilen. Er hat einen Meditationsblog geründet: Zenfulspirit.com. Und er schlug mir vor, einen Beitrag über die Vorteile von Meditation – und wie es sein Leben verändert hat – zu schreiben.

Allerdings weiß mittlerweile jeder, dass Meditation das Leben verändert und hat das auch schon hundertmal irgendwo gelesen, richtig?

Also habe ich seinen Beitrag genommen, ein wenig Kreativität walten lassen. Ich hab die Überschrift geändert: „Wie das Meditieren auf dem Dach eines 61 Stockwerke hohen Gebäudes mein Leben verändert hat„.

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Na, wenn das mal kein frischer und interessanter Ansatz ist (den Dhaval auch tatsächlich erlebt hat).

Dazu passend habe ich ihm auch von einem Problem, das ich beim Meditieren habe, erzählt. Ich kann einfach nicht stillsitzen.

Also schrieb er kurz darauf einen Artikel mit dem Titel “8 verschiedene Wege, zu meditieren (wenn man nicht stillsitzen kann)“. Dieser Artikel war sehr erfolgreich in den sozialen Medien und hat über 750 Likes eingeheimst.

Auf ähnliche Weise versuche ich, beim Schreiben meiner Artikel einzigartige und selten beantwortete Fragen zu finden. Wenn Du eine Fallstudie erstellst und interessante und persönlich relevante Geschichten teilst, fallen sie automatisch auf – Denn Deine Erfahrungen sind einzigartig.

Mein Beitrag darüber, wie ich über 150.000 Dollar für Bekleidung ausgegeben und dadurch beinahe 700.000 Dollar verdient habe, ist ein tolles Beispiel. Der Artikel erhielt annähernd 10.000 Social Shares.

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Ein weiteres Beispiel ist der Artikel „Marriage isn’t for you“ von Seth Adam Smith. Mit der Überschrift hat er ohne Zweifel für Stirnrunzeln gesorgt. Und darüber hinaus war seine Botschaft, wie man eine bessere Ehe führen kann so tiefgehend, dass der Artikel 1,8 Millionen Shares erhalten hat. Er hat damit sogar einen Buchvertrag bekommen.

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Fordere das konventionelle Denkmuster Deines Publikums heraus.

3. Beschreib Deine Ideen anschaulich und spezifisch

Welche Inhalte haben eine Wirkung auf Dich?

Nullachtfuffzehn-Artikel mit vagen Informationen, werden Dich nicht motivieren, Dein Leben zu ändern.

Aufschlussreiche Inhalte mit echten zugänglichen Beispielen Deiner Argumente schaffen das. Sie bewegen denn Leser mit ihrer Ausführlichkeit und ihren Beispielen.

Wie kannst Du ein lebendiges Bild in den Köpfen Deiner Leser zeichnen?

Den Anfang machst Du mit reichlich Recherche. Die meisten Autoren machen sich nicht die Arbeit, Daten für ihre Argumente und praktische Strategien für ihre Leser zu finden.

Denk an den Rausch, den Du fühlst, wenn Du einfach anwendbare Taktiken für Dein neu gewonnenes Wissen bekommst.

Vergiss nicht, dass ausführliche Inhalte die oberflächlichen Inhalte immer schlagen.

Zweitens brauchst Du wirksame Wörter, die emotionale Reaktionen auslösen. John Morrow hat eine Liste von 317 Power-Wörtern zusammengestellt, die Deine Inhalte verbessern. Versuch jetzt aber nicht, jeden einzelne Satz aufzupeppen, denn das zerstört die Lesbarkeit.

Versuch Dein Thema mit allen fünf Sinnen zu beschreiben – Tasten, Schmecken, Hören, Sehen und Fühlen. Hier ist ein Beispiel, das das banale mit dem anschaulichen Schreiben vergleicht:

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Michelle Russel teilt 5 weitere interessante Strategien für das Schreiben von Sätzen in diesem Artikel.

4. Verdiene Dir Deine Glaubwürdigkeit mit Links in glaubwürdigen Quellen und datengestützten Zitaten

Abgesehen von ein paar wenigen Situationen, hängt ein nachhaltiges Unternehmen von datengestützten Marketing-Entscheidungen ab.

Das Zitieren von Daten und Studien ist ein toller Weg, um Deine Texte eindringlicher zu gestalten. Du wirst feststellen, dass meine Artikel voller Daten, Fallstudien, Wissenschaft und Psychologie sind.

Wenn Du über Business- und Marketing-Themen schreibst, ist es sogar noch wichtiger, Daten und Recherchen zu zitieren. Denn datengestützte Entscheidungen sind der Grundpfeiler eines erfolgreichen Unternehmens.

Wenn Du Ratschläge gibst, braucht Dein Publikum Beweise. Außerdem müssen Deine Leser den Kontext verstehen.

Nir Eyal veröffentlichte auf seinem Blog jüngst einen Auszug aus dem neuesten Buch des Bestsellerautoren Jonah Berger “Invisible Influence: The Hidden Factors that Shape Behavior”. Der Artikel teilt ein eindringliches Argument dafür, dass die romantische Idee “thinking different” keine gute Unternehmensstrategie ist.

Wenn Du den Artikel gelesen hat, mach die Idee von Jonah Sinn. Es war in der Tat auch für mich eine neue Einsicht. Ein Leser hat jedoch darauf hingewiesen, dass der Artikel nur anekdotische Ratschläge, ohne wissenschaftliche oder datengestützte Beweise, liefert.

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Wenn Du also willst, dass die Leute Deine Ideen auch glauben, gibt es keinen Ersatz für das zitieren vertrauenswürdiger Quellen.

Wenn Du beim datengestützten Schreiben noch neu bist und ein wenig Hilfe brauchst, kann ich Dir meinen Anfänger-Leitfaden nahelegen.

Wie ich bereits erwähnt habe, analysieren Unternehmen nicht mal ihre kleinen Daten. Wenn Du keine Datenquellen zum Untermauern Deiner Argumente finden kannst, können sogar Deinen eigenen Analyse-Daten als brauchbare, persönliche Quelle hinhalten.

5. Menschen wollen FÜHLEN

Hast Du Deinen Beitrag jetzt mit eindringlichen Daten und Quellen aufgepeppt?

Gut.

Jetzt muss ich Dir allerdings ein Paradox erklären: Deine Ideen interessieren niemanden.

Daten allein sorgen nicht für eine befriedigende Leseerfahrung. Wenn Dein Artikel gefühlslos ist, dann verpuffen Deine kreativen Ideen.

Darum:

Deine Inhalte müssen emotionale Auslöser enthalten, die Dein Publikum erreichen.

Die emotionalen Bestandteile Deines Artikels zu erhöhen, wurde bereits mehrfach als begünstigender Faktor für die Social Media Shares anerkannt.

Aber welche Emotionen sollte Dein Artikel auslösen?

Im Jahr 2014 haben OkDork und BuzzSumo festgestellt, dass die am häufigsten geteilten der 100 Millionen analysierten Artikel die folgenden Emotionen enthielten:

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Im Jahr 2015 hat BuzzSumo eine weitere Analyse durchgeführt und die folgenden Erkenntnisse erlangt:

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Wenn Du den Mehrwert Deines Artikels erhöhst, wirst Du höchstwahrscheinlich positive Emotionen auslösen, was generell für mehr Views und Shares sorgt.

 

6. Sei nicht zu direkt: Erzähl eine Geschichte

Unternehmen wie GrooveHQ und Buffer haben die Transparenz in ihre Blogs integriert. Gleichzeitig teilen sie ihre Unternehmensgeschichte in Echtzeit. Der persönliche, unverfälschte und authentische Touch der Blogs baut eine Beziehung mit den Lesern auf.

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Was machen diese zwei überragenden Blogs anders?

Sie teilen Geschichten und geben Dir das Gefühl, als wärst Du Teil ihrer Reise.

Es ist kein also Wunder, das diese Geschichten beflügeln, denn sie inspirieren Dich zum Handeln. Ich würde sogar sagen, dass es beim Content Marketing sowieso um das Erzählen von Geschichten geht.

Sogar ohne Daten und Studien kann eine eindringliche Geschichte einen große Wirkung beim Publikum haben. Der Beitrag von Jon Morrow, den ich Dir am Anfang des Artikels gezeigt habe, war im Grunde genommen eine eindringliche Geschichte. Genauer gesagt basierte er auf der klassischen Struktur in 3 Akten.

Fazit 

Wenn Du es einmal von außen betrachtest, stellst Du fest, dass die meisten der sechs Prinzipien eigentlich zum Allgemeinwissen gehören. Und ich habe sie auch schon in anderer Form in älteren Beiträgen besprochen. Aber es ist immer gut, eine grundlegende Struktur für nachweislich erfolgreiche Inhalte zu haben.

Ich hoffe, dass Du ein paar der neuen Erkenntnisse aus diesem Artikel in Deinen Schreibstil einbauen kannst. Schnapp Dir ein neues Dokument und probiere die Tipps einfach mal aus!

Hast Du auch schon einmal Fehler gemacht, die Deine Artikel den Erfolg gekostet haben? Lass es mich in den Kommentaren unten wissen!

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