Die 3 wichtigsten Zutaten für die „Search Quality Rating Guidelines“ von Google

ingredients

Der Google-Such-Algorithmus ist bisher zum größten Teil ein Rätsel. Vermarkter haben experimentiert, um Korrelationen mit höheren SERP-Platzierungen zu entdecken. Sie haben außerdem versucht, die gelegentlichen Andeutungen und Diskussionen von Google-Vertretern, wie Matt Cutts, zu entschlüsseln.

Zwar weiß die SEO-Gemeinde ungefähr, was die wichtigsten OnPage– und OffPage-Faktoren sind, um bei Google möglichst weit oben angezeigt zu werden, jedoch weiß niemand genau, was in die insgesamt 200 Ranking-Faktoren alles mit hineinspielt.

Im November 2015 war es endlich soweit und Google lüftete sein Geheimnis…

Der Algorithmus wurde natürlich nicht geteilt. Aber jetzt sind Qualitätsrichtlinien einsehbar, die zeigen „wie sichergestellt wird, dass der Algorithmus wie gewünscht funktioniert.“

Das sind Regeln, denen die Google-Mitarbeiter folgen, um dafür zu sorgen, dass ihr Algorithmus funktioniert.

Ursprünglich waren diese Richtlinien in einem umfangreichen 160-Seiten-Dokument zu finden. Jetzt wurde jedoch eine überarbeitete Fassung mit nur 144 Seiten veröffentlicht, die Du hier findest.

Wie bereits erwähnt, gab es bereits vorher undichte Stellen, durch die Informationen sickern konnten. Zudem sah man offensichtliche Zusammenhänge und konnte Kommentare deuten. Dieses Dokument ist jedoch der erste offizielle Blick hinter die Kulissen von Google mit seinem umfangreichen Algorithmus.

Das Dokument umfasst 4 Teile mit insgesamt 29 Kapiteln und hat zudem einen separaten Teil zum „Verständnis der Bedürfnisse von mobilen Benutzen“ (interessant, um was sich Google hier bemüht).

Ich verstehe natürlich, dass Du als viel beschäftigter Vermarkter nicht die Zeit hast, um das Dokument gründlich durchzuarbeiten. Deswegen habe ich diesen Artikel geschrieben. Ich will Dir die wichtigsten Bestandteile zeigen, um von Google als vertrauenswürdig und vorbildlich eingestuft zu werden.

Willst Du Googles Freund werden?

Bestimmt.

Hier kommen die Hauptpunkte, die Du beachten solltest.

Der „Mobile-Friendly-Test“ von Google könnte nur ein „Falsch Positiv“ sein… Für echte mobile Nutzbarkeit musst Du Dich richtig anstrengen

Hast Du Deine Webseite schon mal mit dem Google Test auf mobile Nutzbarkeit geprüft?

Sollte dem nicht so sein, kannst Du das hier machen.

Klicke auf den blauen „Analzye“-Button, wenn Du Deine Webseite eingegeben hast.

image05

Du wirst wahrscheinlich sofort mit einer grünen Nachricht zufrieden gestellt…

„Super! Diese Seite ist für mobile Geräte geeignet.“

Die rote Nachricht, „ungeeignet für mobile Geräte“, taucht nur sehr selten auf, zum Beispiel bei shulcloud.com. In diesem Fall werden Dir ebenfalls Ratschläge angezeigt, um Deine Seite benutzerfreundlicher für mobile Geräte zu machen.

image18

Die meisten Webmaster sind mit der grünen Nachricht zufrieden. Sie denken gar nicht erst daran, ihre Seite trotz der positiver Meldung weiterhin zu verbessern oder weiteren Tests zu unterziehen. Das kann jedoch fatal sein. Die Nachricht kann ein Falsch Positiv sein, vor allem, wenn die robots.txt Datei andere Dateien blockiert.

Aber Moment mal…

Was hat all das mit den Qualitätsrichtlinien von Google zu tun?

Google hat 1/4 seiner Qualitätsrichtlinien der mobilen Suche gewidmet. Das ist der Beweis dafür, dass Google sich stärker auf mobile Geräte und den Algorithmus bei der Suche auf diesen Geräten konzentrieren will. Die Qualitätsrichtlinien zeigen, wie stark die mobilen Webseiten durch die Mitarbeiter geprüft werden.

Es gibt außerdem Hinweise auf nicht unterstützte Dateitypen wie Flash, Navigation oder horizontales Scrollen. Hier ist ein Ausschnitt aus der Einführung über die mobilen Bedürfnisse der Nutzer.

Es gibt außerdem ein separates „Needs Met Rating“, das zeigt, ob ein Suchergebnis den mobilen Benutzer zufrieden stellt.

image19

Hier ist die Aufgliederung der Rangliste:

image06

Deine Webseite muss also auf verschiedenen Bildschirmen funktionieren, egal ob Handy oder PC. Sie muss außerdem mit allen Betriebssystemen und Internet-Browsern kompatibel sein. Google weiß, dass es keine einheitliche Lösung gibt.

Und es gibt Beweise dafür, dass es sich fürs Such-Ranking lohnt, mobile Nutzer mit einzubeziehen. Mit dem Ausbau der algorithmischen Aktualisierung von mobilegeddon haben mobil-freundliche Aktualisierungen für eine durchschnittliche Verbesserung der Sichtbarkeit von 12% gesorgt

image02

Außerdem hat Smart Insights herausgefunden, dass nicht-mobilfreundliche Webseiten im Durchschnitt 5 Plätze nach unten sinken.

Ich kann gut verstehen, wenn Dein Unternehmen nicht das Budget oder die Ressourcen hat, um viel Aufwand und Geld in eine mobil-freundliche Webseite zu stecken.

In diesem Fall rate ich Dir, ein responsives Design zu nutzen, um Deine Webseite möglichst mobil-freundlich zu gestalten. Das ist einfacher umzusetzen und kostengünstiger. Es ist außerdem Googles offizielle Empfehlung.

image03

Wenn Du mit WordPress arbeitest, findest Du viele responsive Templates. Filtere sie einfach mit dem „Feature Filter„.

image21

Ich rate Dir auch, responsive Templates für Deine E-Mails zu benutzen. 55% aller E-Mails werden heutzutage auf mobilen Geräten gelesen. Und in ihrer Q3 2014 Studie fand Experian heraus, dass auch 39% aller einmaligen Klicks auf mobilen Geräten getätigt werden.

image12

Career Builder wechselte für einen 3-wöchigen Test zu einem responsiven E-Mail-Design. Die E-Mails wurden 15%-17% häufiger geöffnet und die CTR erhöhte sich um 21%-24%. Alle großen Marketing-Dienstleister, wie z.B. Aweber und Mailchimp, bieten inzwischen responsive Templates an.

image00

Für weitere Tipps und Tricks, wie Du Deine Webseite mobil-freundlicher machen kannst, lies Dir bitte meine vorherigen Artikel zum Thema durch.

Die Webseiten, die eine hohe Platzierung haben: Dein Geld/Dein Leben (Your Money/Your Life: YMYL)

In welchem Maße kann Deine Webseite das Leben Deiner Leserschaft beeinflussen?

Wenn Du das Potenzial hast, Deine Nutzer negativ zu beeinflussen, hat Google sehr „hohe Standards für die Seitenqualität“. Google selbst prägte den Ausdruck „Your Money / Your Life (YMYL)“. Dieser gilt für die Seiten, die entweder die Lebensqualität, Gesundheit oder die finanzielle Stabilität der Nutzern beeinflussen können.

Die YMYL-Kategorie umfasst viele verschiedene Unternehmen und diese müssen Inhalte höchster Qualität liefern. Hier sind einige Beispiele: E-Commerce-Webseiten, Ernährungs- und Fitnessberater, finanzielle Institutionen, Versicherungsunternehmen, medizinische Einrichtungen und Therapeuten.

Hier ist eine Auflistung der Kategorien aller YMYL-Seiten (zusammen mit einer Kurzdarstellung der Webseiten, die unter die jeweilige Kategorie fallen).

image22

Wenn Deine Webseite zu den oben genannten Kategorien zählt, Du aber nicht die geforderte Qualität lieferst, wird Google Deine Seite sehr schnell aussortieren und Dich von den Top-Platzierungen entfernen.

Brillante Benutzererfahrung und Mobilfreundlichkeit sind das A und O. Hier kommen ein paar weitere Tipps, die Dir dabei helfen können, den YMYL-Google-Test zu bestehen.

1. Erstell eine „Über uns“- oder „Über mich“-Seite, die Glaubwürdigkeit schafft – Google möchte diese Informationen von Experten bekommen, die wissen, wovon sie reden. Wenn Deine Marke dazu gehört, solltest Du soziale Beweise liefern.

Selbst wenn Du kein Experte bist, ist die „Über und“-Seite wahrscheinlich die am häufigsten aufgerufene Seite Deines Blogs. Das bringt SEO-Vorteile und kann die emotionale Bindung Deiner Besucher fördern. Auf meiner „About“-Seite teile ich meine Lebensgeschichte und sie war bisher Inspiration für 1000 Kommentare.

image16

Hier ist mein Leitfaden, damit Du eine professionelle „Über mich“-Seite erstellen kannst.

2. Füge universelle Links zur Datenschutzerklärung und den Kontaktseiten hinzu – Wie bereits in einem meiner Artikel erwähnt, haben die Datenlecks einige Nutzer nervös gemacht. Das wird oft als größter Nachteil der voranschreitenden Technologisierung der persönlichen Welt aufgeführt.

image11

Wenn Du mit Werbung und Retargeting arbeitest, solltest Du Deine Neukunden von vornherein davon in Kenntnis setzen. Anderenfalls musst Du ggf. mit Klagen rechnen. Das kann Dich bei Google Deinen guten Ruf kosten.

Wenn es sich bei Deiner Seite um eine E-Commerce-Webseite handelt, auf der Deine Nutzer ihre Kreditkartendetails hinterlassen, ist das umso wichtiger. Transparenz ist immer das A und O. Und solltest Du Deine Datenschutzerklärung auch nur im kleinsten Detail verändern, schick eine E-Mail mit den Veränderungen an all Deine Kunden, um sie zu informieren.

image17

Außerdem hinterlässt es einen guten Eindruck, wenn ein beruhigendes Statement immer dann auftaucht, wenn Benutzer ihre persönlichen Informationen teilen sollen.

image13

Das sind die Merkmale, die Deiner Webseite zu einem höheren Ranking bei Google verhelfen… Wie sieht das Ganze jedoch beim Inhalt aus?

Im nächsten Teil werde ich mich mit den Kriterien befassen, die Google benutzt, um die inhaltliche Qualität zu bewerten.

E-A-T – Dein Weg zu r ersten Seite der Google-Ergebnisse

Ich betone immer wieder, dass nur detaillierte, hochqualitative Inhalte den Leser wirklich zufrieden stellen.

Wie Google sag: „Der Umfang, der nötig ist, um Leser zufrieden zustellen, variiert je nach Thema und Ziel der Seite.“

Du musst wertvolle Inhalte liefern. Diese sollte jedoch die E-A-T-Kriterien von Google erfüllen. Aber wofür steht E-A-T eigentlich?

Expertise (Kompetenz) – Google bevorzugt Seiten von Experten (kann je nach Branche variieren). Und für bestimmte Arten von Informationen findet der Suchmaschinen-Riese sie „fast ausschließlich in Foren und Online-Diskussionen.“

Das heißt aber nicht, dass Du formale Kompetenz in all Deinen Themengebieten brauchst, um von Google als gut befunden zu werden.

Humor und Lebenserfahrung als Erfolgsrezept können von ganz normalen Leuten stammen. Man nennt sie „Alltagsexperten“. Einige Themenfelder verlangen jedoch eine formelle Kompetenz.

Autorität – Erinnerst Du Dich daran, dass ich Dir geraten habe, eine „Über mich“-Seite zu erstellen? Stell Deine Zeugnisse und Erfolge zur Schau, um zu zeigen, dass Du – zu Recht – eine der führenden Autoritäten im Themenfeld Deiner Webseite bist.

In den Richtlinien erwähnt Google, dass „der Umfang der Informationen, um E-A-T zu bestehen, von der jeweiligen Webseite abhängt.“

YMYL-Webseiten zum Beispiel brauchen klare und zufriedenstellende Informationen über den Inhalt, den Autor und den Kundenservice. Bei Non-YMYL-Webseiten kann schon eine E-Mail-Adresse ausreichen.

Trust (Vertrauenswürdigkeit) – Falsche Informationen können das Leben des Lesers erschweren. Zitiere bekannte Quellen, damit die Leser sehen, dass Dein Inhalt Hand und Fuß hat. Wenn Du eine E-Commerce-Webseite betreibst, kann das einfache Ausloggen beim Aufbau von Vertrauen helfen.

Hier sind einige Beispiele, die zeigen, was Google unter hochqualitativen Webseiten versteht.

image04

Die Beurteilung der Qualität hängt ganz von Deiner Nische ab. Hier sind einige Kommentare zu hochqualitativen Webseiten eines Blogs, einer Zeitung und einer YMYL-Webseite.

image07

Wenn Du Deine Seite gerade erst aufbaust, wird es natürlich einige Zeit dauern, bis Du das Vertrauen von Google und Deinem Publikum gewonnen hast.

Aber um Deinen guten Ruf brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen.

Wie Google in seinen Richtlinien sagt:

„Auch wenn eine Seite noch nicht renommiert ist, kann sie eine hohe Platzierung erzielen. Wenn die Seite jedoch bereits einen schlechten Ruf hat (und aus einem überzeugenden Grund), wird Google Dir niemals eine gute Platzierung geben.“

War Deine Webseite jemals Opfer negativer SEO-Attacken? Oder hat sie negative Bewertungen auf sozialen Plattformen erhalten?

In diesem Fall rate ich Dir, erst mal aufzuräumen. Diese Artikel können Dir dabei helfen:

Deine persönliche Marke aufzubauen ist ein großartiger Weg, um Deine Kompetenz unter Beweis zu stellen. Gast-Beiträge auf angesehenen Plattformen sind ein guter Anfang. Wenn Du mehr Ideen haben möchtest, lies meinen Leitfaden.

image14

Als nächstes wollen wir über die Schlüsselwörter sprechen, die einen eigenen Bereich in Googles Richtlinien bekommen haben…

Produktanfragen.

Google betont, dass diese Schlüsselwörter jede YMYL-Seite in die SERPs bringen. Benutzer benötigen gute Informationen im oben genannten E-A-T-Verfahren, um die richtigen Produkte zu finden.

Als Erstes musst Du verstehen, welche Suchabsicht hinter einer Anfrage steckt.

image08

Neben guten Bewertungen und einem guten Ruf, benötigt Deine Webseite auch einen guten Kundenservice, der Deine Kunden bei Fragen und Problemen unterstützt. Hier sind 3 Suchergebnisse, die von Google als gut eingestuft wurden, mit der jeweiligen Erklärung, warum.

image15

Zuletzt befasse ich mich mit der Häufigkeit der veröffentlichten Artikel.

Wenn die Suchanfrage aktuelle Informationen erfordert, werden Seiten mit alten Inhalten von Google als fade und abgestanden, und damit nutzlos, eingestuft.

image01

Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch Anfragen, die sowohl nach einer aktuellen als auch nach einer zeitlosen Antwort suchen. In diesem Fall bekommt Deine Seite trotz der älteren Inhalte keine schlechte Bewertung. Die Kennzeichnung „zuletzt bearbeitet“ kann wahre Wunder wirken, wenn Du die über einem bearbeiteten Artikel platzierst. Brian Dean bringt seine alten Artikel so immer wieder auf den neusten Stand.

image09

Google sagt allerdings, dass „Neuheiten in Artikeln meist nicht so wichtig für eine gute E-A-T-Bewertung sind. Webseiten, die sich mit Nachrichten beschäftigen, haben Archive, was ihnen wiederum ein positives E-A-T einbringt, obwohl diese Archiv-Nachrichten natürlich veraltet sind.“

Es zeigt aber, dass Webmaster ihre Inhalte konstant überarbeiten müssen, um diese immer aktuell zu halten. Hier zeig ich Dir 4 Wege, um Deinen alten Inhalte zu optimieren. Bedenke außerdem, dass Du nicht jeden Tag etwas neues veröffentlichen musst (wenn Du nicht genügend Ressourcen dafür zur Verfügung hast).

Fazit

Google empfiehlt E-A-T, besonders auf YMYL-Seiten. Außerdem wird die mobile Nutzung immer wichtiger. Wenn Du Dir weiterhin eine gute Platzierung bei Google sichern willst, beachte diese 3 Aspekte auf Deiner Webseite.

Gibt es noch andere Teile der Qualitätsrichtlinien von Google, auf die Du Dich für Deine Unternehmens-Website konzentrierst? Erzähl mir davon in den Kommentaren.

Teilen