Lass sie nicht vergammeln: 5 Strategien, um Broken Links zu nutzen

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Als Internet-Vermarkter stehen einem eine überwältigende Auswahl an Strategien zur Verfügung, um Unmengen von Traffic auf die eigene Webseite zu treiben.

Es gibt allerdings einen Aspekt, der in den letzten Jahren enorm an Wichtigkeit gewonnen hat – das Nutzererlebnis. Google hat erst kürzlich damit begonnen, Webseiten zu bevorzugen, die schnellere Ladezeiten, eine bessere Navigation auf mobilen Geräten und insgesamt ein besseres Nutzererlebnis bieten.

Aber das ist nicht der einzige Grund. „Why Web Performance Matters“ bei der Befragung von ca. 1500 Konsumenten festgestellt, dass 88% der Online-Konsumenten weniger gewillt sind, eine Website erneut zu besuchen, wenn sie dort ein schlechtes Erlebnis hatten. Somit ist das Nutzererlebnis also deutlich wichtiger als CRO und SEO .

Eine der frustrierendsten Erfahrungen für den Internetnutzer ist ein toter Link. Es ist immer ärgerlich auf einer Nicht gefunden”-Seite zu landen, anstatt die gesuchten Informationen zu finden.

Aber solange Webmaster ihre Seiten verschieben oder vergessen, ihre Hosting-Verträge zu verlängern, werden tote Links das Internet weiterhin quälen.

  • Die durchschnittliche Lebenszeit einer Webseite beträgt nur 100 Tage.
  • Laut Pinboard verschwinden Links mit einer Rate von jährlich 5%.
  • Link Tiger führte einen Broken-Link-Test an einer Auswahl von
    S&P 500 Webseiten durch und stellte fest, dass die meisten
    tote Links enthalten. Bei Apple und Cisco waren über 4,5%
    der Links defekt. Der Schnitt lag bei 2,4 %.

Diese toten Links überschwemmen Suchmaschinen und sorgen für enorme Verluste bei Unternehmen.

Obwohl ein toter Link ein Makel ist und zu einem schlechten Nutzererlebnis führt, ist es dennoch die Gelegenheit für eine Wertsteigerung. Ich schon mal erklärt, wie man Fehler 404-Seiten erstellt, um den Link-Verfall auf einer Webseite in den Griff zu bekommen.

Es gibt aber noch so viel mehr, was mit toten Links gemacht werden kann, z.B. das Internet zu reparieren. Wenn Du ins SEO einsteigst, hörst Du wahrscheinlich sofort vom Broken-Link-Building (BLB). Es ist die älteste, verlässlichste und darüber hinaus auch eine legitime Art und Weise, um Backlinks für die eigene Seite aufzubauen.

In diesem Post findest Du 5 weitere kreative Wege, wie Du Dir die toten Links zu Nutzen machen kannst.

1. Erstklassige Backlinks von Wikipedia und anderen maßgeblichen enzyklopädischen Quellen

Wenn Du ein neugieriger Vermarkter bist, hast Du definitiv schon Wikipedia bei einer Deiner Internet-Recherchen verwendet.

Es ist eine Enzyklopädie im Crowd Sourcing-Verfahren, mit einer Armee von Lektoren, die um Glaubwürdigkeit und Neutralität bemüht sind. Das bringt mich zu einem wichtigen Detail: Bei der Verwendung von Wikipedia ist jeder Versuch der direkten Selbstvermarktung auf der Plattform zum Scheitern verurteilt.

Erlaube mir, Dir zu zeigen, wie es trotzdem möglich ist, einen Link dieser maßgeblichen Quelle und somit tonnenweise Traffic zu ergattern. Du kannst auch zweitrangige organische Backlinks von Seiten, die auf den entsprechende Wikipedia-Eintrag verweisen, erhalten.

Da Wikipedia über extrem viele Information zu verschiedenen Themen verfügt, gibt es viele kaputte Links und/oder Informationen, denen Quellenverweise fehlen. Wenn ein Wikipedia-Lektor über einen toten Link stolpert, setzt dieser eine Fußnote.

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Es gibt 3 Arten, um diese toten Links zu finden.

1. Die direkte Suche auf der Wikipedia-Seite, die externe tote Links auflistet.

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2. Die Verwendung eines einfachen Suchbegriffs, wie:

site:wikipedia.org [your niche keyword] + “dead link”

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Ruf die relevante Seite der Suchergebnissen auf und scroll zum Abschnitt mit den Nachweisen, unten auf der Seite. Benutze STRG+F, um nach der Bezeichnung toter Link zu suchen und mach sie so ausfindig.

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3. Die neueste Technik ist die Verwendung eines Tools, dass Wikipedia-Einträge findet, denen Quellenangaben oder ein Ersatz für tote Links fehlen – WikiGrabber. 

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DasTool spukt eine Reihe von Seiten, denen eine Quellenangabe fehlt, aus. Und wenn Du runter scrollst, findest auch Seiten mit toten Links.

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Verwende auch hier Strg + F, um das Suchfeld aufzurufen und dann tipp den Begriff “citation needed” ( “Belege fehlen”) oder “dead link” ( “toter Link”) ein, um die entsprechenden Links ausfindig zu machen.

Sobald Du ein paar tote Links gefunden hast, musst Du die URL in ein Backlink-Analysetool eingeben.

Warum?

Weil Du auf diese Weise den toten Link mit noch mehr Links, die darauf verweisen, findest, und so Dein Link-Building über Wikipedia ausweiten kannst.

Hier ist ein Beispiel: Die Eingabe eines toten Links in OSE zeigt uns 43 Link-Building-Möglichkeiten.

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Als nächstes fütterst Du die Internet Wayback Machine mit dem toten Link, um den Original-Content zu finden.

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Du musst einen 5-Sterne-Content daraus machen, indem Du die Qualität deutlich verbesserst, um die Chance zu erhöhen, Links zu bekommen.

Sobald Du den Content veröffentlicht hast, kannst Du den Eintrag auf Wikipedia bearbeiten und das Einfügen eines Links zu Deinem Artikel vorschlagen.

Ich schlage vor, erst mal 4-5 Mal Korrekturen an anderen relevanten Artikeln in Deiner Nische vorzunehmen und dabei auf andere Webseiten zu verlinken. So stellst Du sicher, dass Deine Profil-Verlauf auf Wikipedia einen Mehrwert zeigt und Du nicht sofort als Vermarkter auffällst.

Darüber hinaus kannst Du auch auf Fiver Wikipedia-Lektoren finden, die gern Deinen Link eintragen.

Wenn die Änderungen angenommen werden sollten – Super! Du hast soeben einen No-Follow Link verdient.

Ich schlage vor, Dein Link-Building zu verbessern, indem Du die E-Mail-Adressen der Webmaster aller weiteren Referrer-Domains des toten Links ausfindig machst. Frag auch hier einen Link auf Deine Seite an.

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 2. Sekundäres Broken Linkbuilding

Solltest Du jemals Linkbuilding-Outreach gemacht haben, weißt Du vielleicht schon, dass es immer schwieriger wird, an Links zu kommen. Ein Hauptgrund dafür ist, dass faule Vermarkter oft blind vorgefertigte E-Mail-Vorlagen kopieren.

Ich habe selbst schon viele Vorlagen geteilt, aber es kann zu Problemen führen, wenn Vermarkter diese einfach Wort-für-Wort übernehmen (was oft vorkommt).

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Vor kurzem hat Google Webseiten für nicht-organische ausgehende Links abgestraft. Und jetzt gehen Webmaster noch zögerlicher mit Links auf Deine Webseite um, da sie befürchten, diese könnten als Spam gewertet werden.

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Es gibt aber eine risikofreie Strategie, die Du nutzen kannst, damit sich der Empfänger nicht ausgenutzt fühlt und den Mehrwert für sein Publikum erkennt.

Bau Links zu maßgeblichen Webseiten auf, die wiederum auf Deine Webseite verweisen.

Ein Beispiel: Nehmen wir mal an, Du findest eine tote Quelle zu einem Thema, das Dich interessiert. Als nächstes kannst Du das Thema als Gast-Post auf etablierten Blogs wie z.B. Entrepeneur, Forbes, Huffington Post und ähnlichen veröffentlichen.

Sobald Du auf einer etablierten Webseite publiziert wurdest, kannst Du bei den Webmastern, die auf tote Quellen verlinken, anfragen, ob sie nicht stattdessen auf Deinen Gast-Beitrag verweisen möchten.

Einen Link-Ersatz auf einen Forbes-Artikel zu ergattern ist leichter, als das selbe Ergebnis mit Deiner einen Webseite zu erzielen. Es wirkt einfach weniger vermarkterisch und Webmaster fühlen sich sicherer dabei, auf solche wichtige Domains zu verlinken. Ganz nebenbei geben solche Links auch noch ein wenig Link Juice ab und helfen Dir bei der Suchmaschinen-Platzierung.

An dieser Stelle muss ich eines klar stellen: Ich rede hier nicht vom Gray Hat Linkbuilding. Stattdessen spreche ich vielmehr über das White Hat Linkbuilding, das Rohit erwähnt.

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3. Hast Du schon mal darüber nachgedacht, Deine Sichtweise auf tote Links zu ändern?

Das normale BLB involviert die Suche nach Webseiten mit toten Links, das Erstellen besserer Inhalte und das aktive Bemühen um Links.

Was, wenn Du eine andere Strategy anwenden würdest? So würde der Prozess der Umkehrung aussehen:

Finde abgelaufene Domains Deiner Nische >> Frag den Webmaster, der auf diese toten Webseiten verweist, nach Links.

Ich möchte Dir 3 einfache Schritte zeigen.

Schritt 1 – Verwende ein Tool wie Expireddomains.net, um nach einem beliebten Schlüsselbegriff in Deinem Bereich zu suchen. Hier sind die Ergebnisse für “VPN”.

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Sortiere die Resultate nach Anzahl der verweisenden Domains.

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Du kannst auch nach Domains mit Deinem Schlüsselbegriff + Top Level Domain suchen (falls Du auf eine bestimmte Region abzielst). Beispiel: VPN.fr für Webseiten über VPN auf Französisch.

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Darüber hinaus kannst Du nach abgelaufenen und einflussreichen Domains auf Auktions-Websites wie GoDaddy und Flippa suchen. Auf diesen Seiten werden Domains organisiert nach Wert angezeigt, wodurch das Finden von Webseiten mit hochwertigen Backlinks deutlich einfacher wird.

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Schritt 2: Kopiere die Domains, die Du gefunden hast, und die linkverwandten Volumenangaben in eine Google-Tabelle.

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Schritt 3: Untersuche das Link-Profil dieser Domains und lösche die Webseiten mit spam-artigen Links.

Zum Beispiel: Die Webseite vpnvmgw.com hat beeindruckende Backlink-Statistiken. Aber das niedrige globale Ahref-Ranking macht mich misstrauisch.

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Scroll weiter runter und Du wirst sehen, dass alle Links aus China stammen. Sogar die Anchor Cloud ist komplett auf Chinesisch. Das bedeutet, dass diese abgelaufene Domain potentiell eine Gefahr beim Extrahieren von Link-Gelegenheiten darstellt.

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Um die gewünschten Ergebnisse zu erhalten, ist es ratsam, einige abgelaufene URLs durchzusehen und den Schrott auszusortieren (achte vor allem auf private Block-Netzwerke und spam-artige Domains).

Sobald Du eine abgelaufene Webseite mit einem guten Link-Profil findest, kannst Du die am häufigsten verlinkte Seiten mit Ahrefs ausfindig machen.

Dann kannst Du Archive.org verwenden, um den Inhalt spezifischer Seiten zu extrahieren und zu verwenden, um selbst einen noch viel hochwertigen Inhalt zu gestalten. Zu guter Letzt bleibt noch die Kontaktaufnahme mit Webseiten, die auf die ehemalige Quelle verweisen.

Du kannst auch versuchen, exakte Entsprechungen oder Anchor-Text-Links im Expired Domains Tool zu finden. Da Google erst vor Kurzem Domains mit exakten Entsprechungen entwertet hat, besteht die Wahrscheinlichkeit, dass diese von ihren Besitzern aufgegeben wurden.

Ein Beispiel: Sean hat für eine Puzzle-Firma gearbeitet. Er hat nach Schlüsselbegriffen in der Puzzle-Branche, wie “interlockingpuzzes.com”, gesucht. Er hat herausgefunden, dass die Webseite mit dem exakten Keyword abgelaufen war.

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Eine ausführliche Untersuchung der Webseite mit Ahrefs zeigte, dass sie über einige lohnende Backlinks verfügte.

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 4. Füttere ein Backlink-Analysetool mit Broken Links, um mehr Link-Quellen zu finden

Ich habe diese Strategie bereits in der zweiten Hälfte der Wikipedia-Broken Linkbuilding-Strategie erläutert. Es geht darum, den Link Juice zu extrahieren, sobald Du tote Links auf einer maßgeblichen Webseite Deiner Nische findest.

Aber wie kann man tote Links auf maßgeblichen Webseiten (abgesehen von Wikipedia) finden?

Screaming Frog ist ein tolles Tool, um die toten Backlinks Deiner Konkurrenten zu finden.

Du musst einfach nur eine relevante und maßgebliche URL aus Deiner Branche eingeben. Die Ergebnisse kannst Du dann nach Status-Code sortieren.

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Sobald Du auf einen 404-Link stößt, kannst Du Ahrefs mit der URL füttern und die Webseiten, die darauf verweisen, untersuchen.

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Du kannst die Domains auch nach Domain-Rating sortieren und so feststellen, ob sie nützlich sind.

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Brain Dean nennt es die „Moving Man Method“. Solltest Du noch Fragen zu diesem Thema haben, dann sieh Dir einfach dieses Video an.

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=lVMaSvTVmGI]

Der Banklinko-Leser Chris Lauren hat die Strategie verwendet, um 7 kontext-relevante Backlinks auf die E-Commerce-Webseite seines Kunden zu gewinnen. Er konnte auch einen gleichmäßigen Anstieg im Referral-Traffic der Webseite beobachten.

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 5. Benutze Broken Links, um Beziehungen aufzubauen

Wenn Du in der hart umkämpften Business-Landschaft überleben willst, ist das Networking und der Aufbau von Beziehungen mit anderen Unternehmern und Vermarktern ein Muss.

Tote Links auf der Webseite eines etablierten Bloggers zu entdecken und ihm dann davon zu erzählen, ist ein Vorteil für sein Publikum. Folgerichtig ist es also eine gute Strategie, um eine Beziehung aufzubauen.

Sobald Du eine Rückmeldung vom Inhaber der Webseite erhalten hast, kannst Du die Gelegenheit in eine Langzeit-Partnerschaft verwandeln – auch, wenn Du keinen Backlink erhalten hast. Du könntest zum Beispiel anfragen, ob Gast-Beiträge angenommen werden.

Beachte jedoch, dass die Erwähnung eines toten Links auf der Webseite eines Branchen-Influencers unter Umständen nicht das beste Mittel der Wahl ist, um eine Beziehung zu beginnen. Ich selbst erhalte tonnenweise E-Mails mit Hinweisen auf tote Links, aber die Korrektur dieser toten Links ist nicht unbedingt die beste Art und Weise, meine Zeit zu nutzen.

Daher ist es für das Erzielen besserer Outreach-Konversionen am besten, den Kontakt mit Bloggern auf Deiner Augenhöhe zu suchen.

Du kannst hier mehr über das beziehungsbasierte Linkbuilding lesen.

Fazit

In beinahe jeder Nische gibt es tonnenweise Webseiten mit toten Links. Darum ist der Link-Verfall eine ausgezeichnete Gelegenheit für das Linkbuilding. Richard Marriot hat 50% der Links auf seine einflussreiche Webseite mit BLB aufgebaut. Und so sieht der Wachstum seines Traffics aus.

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Du kannst kreativ sein und noch viel mehr aus toten Links herausholen. Die fünf praktischen Strategien, die ich Dir in diesem Artikel gezeigt habe, sollten Dich inspirieren, die relevanten Strategien in Deine SEO-Gesamtstrategie einzubauen.

Vergiss nicht, dass sich gerade Kreativität im Marketing stets bezahlt macht. Aber das Experimentieren ist zeitintensiv. Ich hoffe, dass Du gut Vorbereitet bist.

Gibt es noch weitere Strategien? Welche der fünf Strategien willst Du umsetzen?

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