Wie du den perfekten Blogartikel für ein langweiliges Thema schreibst

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Ist Deine Branche langweilig?

Wenn wir mal ehrlich sind gibt es Themen, die sogar die kreativsten Content-Vermarkter vor eine Herausforderung stellen.

Wobei „langweilige Themen“ auch eher relativ sind. Für mich ist es viel einfacher über ein Thema zu schreiben, in dem ich ein Experte bin, als über ein Thema, das mir fremd ist.

Ein zertifizierter Wirtschaftsprüfer zum Beispiel hat vielleicht Spaß daran, über Steuererklärungen und Archivierungen zu schreiben, aber würde keinen Gefallen daran finden, sich mit Conversion-Rate-Optimierung auseinanderzusetzen, falls er überhaupt schon mal davon gehört hat.

Wenn Dir Dein Thema langweilig erscheint, hab nur Mut. Ein Grund, warum B2B-Content-Vermarkter damit kämpfen, eine Vielzahl fesselnder Inhalte zu erzeugen, ist, weil sie das Thema als langweilig empfinden.

Es gibt aber auch gute Neuigkeiten: Da die meisten Leute in Deiner Branche keine brauchbaren Inhalte erzeugen, weil sie oftmals nicht wissen wie, können langweilige Themen eine großartige Möglichkeit darstellen, um Deine Nische zu dominieren.

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Lass uns den 4-Punkte-Ansatz, um einen interessanten Blog-Eintrag für Dein langweiliges Thema zu verfassen, diskutieren. Bist Du bereit? 

1. Finde heraus, welche Fragen Deine Blog Zielgruppe beschäftigen.

Stell bessere Fragen, bekomm bessere Antworten. Terry J. Fadem

Es gibt viele Wege, um herauszufinden, was Deine Zielgruppe möchte und wie Di ihre Sprache sprichst.

Der einfachste Weg ist allerdings, die Fragen, die sich Deine Leser stellen, zu finden und zu beantworten.

Die Fragen sind vielleicht langweilig, aber Du (der Verfasser des Inhalts) bist verantwortlich dafür, ihn interessant zu gestalten. Wenn Du das schaffst, werden Deine Leser von Deinem Eintrag gefesselt.

Interessante Blogartikel haben nichts mit Deinen Verbindungen, Deinem Schreibstil oder Deinem Schreibwerkzeug zu tun. Die Perfektionierung einer Fähigkeit hilft Dir, herauszustechen: die richtigen Fragen zu stellen.

Al Gore hat es geschafft, dass über 350.000 Menschen sein Video The Case for Optimism on Climate Change anschauen. Er zog die Zuschauer mit einer einzigen Frage in den Bann: „Müssen wir uns wirklich ändern?“

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Wenn Du Dich auf die richtigen Fragen konzentrierst, erzeugst Du die Art von Inhalten, die nicht nur Deine Zielgruppe liest, sondern die auch Google dazu benutzt, um seine Nutzer zu versorgen.

i). Finde die Fragen, die sich Deine Zielgruppe stellt. Fragen, die mit „Was“, „Welcher“, „Wer“, „Wann“ und „Wie“ anfangen, können Dir helfen, praktische und interessante Inhalte für Deine Leser zu finden.

Es gibt keinen besseren Ort als Quora, um diese Fragen zu finden.

Nehmen wir mal an, dass sich Dein langweiliges Thema mit Versicherungen auseinandersetzt. Wir möchten Fragen von Nutzern finden, die mit Versicherungsprämien zu tun haben. So funktioniert das:

Erster Schritt: Geh zu Quora. Gib das Keyword in der Suchleiste über der Kopfzeile ein (zum Beispiel „Versicherungsprämie“). Dann drück die Eingabetaste.

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Zweiter Schritt: Analysiere die Fragen. Überflieg die Liste und such die aus, die Dein Interesse geweckt haben.

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Dritter Schritt: Untersuche die Fragen. Gib eine der Fragen in den Keyword-Planer von Google AdWords ein und such nach Variationen. Das hilft Dir dabei, einige Ideen für Deinen Inhalt zu bekommen.

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Vierter Schritt: Erstell Deine Überschrift. Du kannst Deine Überschrift verfassen, wenn Du bereit bist, den Inhalt zu erstellen.

Lass uns einen der oberen Suchbegriffe verwenden:

Lebensversicherung über 50

Dieser Suchbegriff erscheint langweilig. Wenn Du nicht aufpasst, könntest Du aus den Augen verlieren, was der Leser wirklich wissen möchte.

Lass es uns das Thema also verbessern, indem wir dem Suchbegriff einige Wörter hinzufügen.

Hier haben wir frische und interessante Überschriften:

  • Lebensversicherung über 50: Die Schritt-für-Schritt Anleitung
  • Was sind die Voraussetzungen, um für eine Lebensversicherung in Frage zu kommen, wenn man über 50 Jahre alt ist?
  • Lebensversicherung für Leute über 50: 5 Voraussetzungen, die Du erfüllen musst.

Wie interessant sind diese Überschriften?

Bei Yahoo! Answers findest Du weitere Fragen, über die sich die Mitglieder Deiner Zielgruppe Gedanken machen.

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Ich habe viele Inhalte gefunden, die viral verbreitet wurden, obwohl es sich um „langweilige“ Themen handelte. Ein Beispiel ist ein Artikel auf Cracked.com, der folgende Frage beantwortet hat: „Ist Fair-Trade-Kaffee wirklich fair?“

Der Artikel wurde 285.681 mal aufgerufen und generierte über 7.000 Social Shares.

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Themen, die mit Versicherungen in Verbindungen stehen, mögen für die meisten Leute langweilig wirken. Aber mit ein bisschen Kreativität können sich Inhalte über diese Themen rasend schnell verbreitet.

Hier sind einige weitere Beispiele aus der Versicherungsbranche, die rasend schnell verbreitet wurden und tausende Social Shares sowie Rückverweise bekamen.

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2. Füll den Inhalt mit Deiner Persönlichkeit und halte Dich kurz

Deine Content-Strategie bestimmt, was Du machst. Wenn Du Dir von Deinem Inhalt Erfolge erhoffst, musst Du ihn gut planen. Egal, ob Du ein B2B- oder B2C-Vermarkter bist, hochwertige Inhalte können Dein Unternehmen wachsen lassen.

Laut dem Content Marketing Institute, „bewerten 44 % der B2B-Vermarkter die Verwendung von Content Marketing, um die Zahl der Interessenten und Gewinne zu steigern, als wirksame Strategie.“

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In den heutigen Zeiten des umkämpften Wettbewerbs, kann Dir ein Mangel an Persönlichkeit im Marketing zum Verhängnis werden. Die Menschen möchten sich mit Dir verbunden fühlen – und Dich persönlich kennen.

Und nicht nur Deine Inhalte lesen. Es ist an der Zeit, mit Deiner Persönlichkeit im Internet Deine Leser und Kunden leidenschaftlich zu umwerben.

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Wann immer ich in ein Geschäft gehe, um etwas zu kaufen, und die Verkäufer gelangweilt oder desinteressiert sind, ist es sehr wahrscheinlich, dass ich wieder gehe.

Das ist aber noch nicht alles. Wenn ich einen Blog besuche und nichts über den Blogger, den Autor oder den Gründer, der hinter der Marke steht, erfahre, „klicke ich weg“ und nutze meine wertvolle Zeit für etwas anderes.

Gleichermaßen schenkt Dir niemand seine Zeit oder nimmt Dich ernst, wenn Du nicht Deine Persönlichkeit in Deinen Inhalt steckst. Das ist besonders wichtig, wenn Du Dich mit langweiligen Themen beschäftigst.

Joe Pulluzi bringt es auf den Punkt: 

Du musst verstehen, dass es bei Marketing nicht darum geht, was Du verkaufst, sondern wofür Du stehst.

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Eine gesunde Dosis an Persönlichkeit kann die Kundenerfahrung und die Umsätze verbessern. Ich weiß, dass die meisten Leute in ihren Blogs anonym bleiben und trotzdem einen gewissen Erfolg erzielt haben, allerdings bedeutet das nicht, dass sie auf dem richtigen Weg sind.

Persönlichkeit baut Vertrauen auf, denn Menschen wissen, dass auf der anderen Seite eine echte Person sitzt, die sie versteht. Aufgrund der Persönlichkeit ist es keine virtuelle Welt mehr, sondern es können echte Verbindungen geknüpft werden. Menschen kaufen von Menschen.

Mit Deiner Persönlichkeit kannst Du den Bedürfnissen Deiner Zielgruppe gerecht werden, ihre Werte respektieren und sie für Deine Inhalte begeistern.

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Wenn Du Dein Thema als langweilig empfindest, dann nimm es nicht in Angriff, indem Du anonym bleibst oder es noch langweiliger machst. Damit scheiterst Du und verscheuchst Deine Leser.

Doch Du kannst Deine Persönlichkeit einbringen.

Beispielsweise kann ein Inhalt, der für einen Stift wirbt, nicht wirklich interessant sein, oder?

Diese kurze Geschichte zeigt, wie ein Unternehmen seine Persönlichkeit in den Werbetext und die Werbung für einen Stift gesteckt hat.

Erkennst Du, wie eine starke Persönlichkeit den Werbetext verbessern kann? Hier sind die Stifte von Rodney Dangerfield. Schau, wie die Krabbe den Stift hält. Was sagt Dir das?

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Die Scheren einer Krabbe sind stark. Das heißt, dass der Stift hochwertig ist und lange hält. Das meine ich jedenfalls. Was denkst Du?

Es gibt noch andere Wege, um ein langweiliges Thema mit seiner Persönlichkeit zu versehen. Laut Ryan Hanley sind hier noch weitere Wege, mit denen man einem Blog-Eintrag etwas menschliches verpassen kann:

  • Sarkasmus nutzen
  • Verweise auf die Popkultur machen
  • Sportvergleiche einfügen
  • Auf Klischees hinweisen
  • Dich auf Sport beziehen (Ich erwähne ständig, dass ich ein Buffalo Bills Fan bin)
  • Deine Haustiere erwähnen
  • Dich nicht zu ernst nehmen (Selbstironie, falls Dein Ego damit leben kann)

Jon Morrow, der Gründer von Boost Blog Traffic, hat einen interessanten Blogartikel mit dem Titel „Wie Du Deinen Job kündigst, ins Paradies ziehst und bezahlt wirst, um die Welt zu verändern“ geschrieben.

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Er hat ein Thema (Blogging) genommen, das schon lange überrannt wurde und hat ein Meisterwerk darüber verfasst. Blogging an sich ist kein langweiliges Thema, aber es ist fast zum Klischee geworden, besonders, wenn man Artikel wie „7 Wege, um einen Blog zu erstellen“ sieht.

Jons Post ist ein großartiges Beispiel für das Geschichtenerzählen. Man fühlt sich emotional mit seiner Zukunftsversion und mit dem, was er sagt, verbunden.

Jon erzählt, wie sein Leben von einer Tragödie unterbrochen wurde und wie er schließlich mit harter Arbeit doch noch Erfolg hatte. Mit seinen eigenen Worten:

Zwei Monate später habe ich mich auf eine einwöchige Reise begeben, um den Ort zu erkunden und zu schauen, wo ich wohnen könnte. Als ich zurückkam, habe ich angefangen, all meine Sachen zu verkaufen, den Rest einzupacken, um ihn zu lagern, und meinen Freunden auf Wiedersehen gesagt. Fast ein Jahr nach Deinem Anruf, bin ich ins Auto gestiegen und 3.000 Meilen zu meinem neuen Strandhaus im feinsten Resort in Mazatlan gefahren.

Es ist egal, wie langweilig Dein Thema oder Deine Branche ist. Als Verfasser von Inhalten kannst Du trotzdem Inhalte erstellen, mit denen sich Deine Zielgruppe verbunden fühlt. Du musst nur gewährleisten, dass Du wie ein Mensch klingst, und nicht wie ein Roboter.

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Beim Geschichtenerzählen geht es nur darum, die Punkte zu verbinden. Es geht darum, Deine Leser von Punkt A zu Punkt B zu führen, ohne sie zu langweilen.

3. Benutze zusammenhängende Analogien, um komplizierte Konzepte zu erklären.

Eine Analogie vergleicht zwei Dinge und wie sie miteinander verbunden sind. Analogien können helfen, komplizierte oder langweilige Themen zu erklären.

Wann immer es möglich ist, solltest Du Deinen Inhalt mit einem Knall beginnen. Das bedeutet, dass die Einleitung Deines Blog-Eintrages die Leser faszinieren und sie and den Artikel fesseln sollte.

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Analogien machen es einfacher, Deinen Inhalt einzuleiten und Deine Leser zu locken.

Bei Boost Blog Traffic benutzen die Mitarbeiter oft Analogien, um ihre Nachricht zu vermitteln. Einige Artikel, die Gefühle hervorrufen und die Aufmerksamkeit der Leser erregen, basieren auf Analogien:

  • An dem Thema Deines Blogs herum zu feilen ähnelt dem Tuning eines altmodischen Radios.
  • Zeit zum Schreiben zu finden, ist wie das Kofferpacken.
  • Einen Job zu halten, den Du hasst, gleicht einem Fisch, der an Land erstickt.
  • Artikel an Feiertagen zu schreiben, ist so schwer, wie einem Kleinkind während eines Hurrikans das Schwimmen beizubringen.
  • Einen Blog zu lesen, der praktisch ist, aber keine Persönlichkeit hat, gleicht einem Einkauf bei Walmart.
  • Blogging ohne Zielgruppe ist so effektiv, wie in einem leeren Raum Unterricht zu geben.

Auch Du kannst Analogien verwenden, damit ein langweiliges Thema großartig wird.

Nehmen wir mal an, dass es sich beim Thema, über das Du schreiben möchtest, um Mundgeruch handelt. Um die Aufmerksamkeit der Leser zu erregen, könntest Du eine Überschrift wie „5 Gründe, warum es sich wie eine warme Dusche anfühlt, wann man das Problem mit Mundgeruch los wird“ verwenden.

Hast Du gesehen, wie ich zwei verschiedene und nicht zusammenhängende Themen verglichen habe, um eine nutzerorientierte und überzeugende Überschrift zu erstellen?

On Dying, Mothers, and Fighting Your Ideas ist ein typisches Beispiel für einen Blog-Eintrag, der Vergleiche verwendet, um Nutzer anzulocken und einzubeziehen. Dieser Post, der am 14. Dezember 2013 von Jon Morrow (der ist überall) veröffentlicht wurde, brachte über 6.000 Social Shares und fast 480 Kommentare.

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Lass Dich von dem, was Du schreiben oder anfangen sollst, nicht verwirren. Du kannst eine Analogie benutzen, um zwei Sachen zu vergleichen und danach einfch frei weiter schreiben. Dein Inhalt wird so wirksamer und interessanter.

Hier ist ein anderes Beispiel eines Artikels, in dem eine Analogie verwendet wurde, um ein Thema zu erklären:

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Ein vor Kurzem veröffentlichter Artikel auf LinkedIn Pulse:

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4. Gib den Lesern kleine Denkpausen.

Wie viel Deines Inhaltes lesen die Leser wirklich?

Die Wahrheit ist, dass jeder einen Blog-Eintrag schreiben kann, aber die eigentliche Herausforderung ist es, die Leute dazu zu bringen, ihn auch zu lesen.

2013 hat Chartbeat eine Untersuchung durchgeführt, die herausfand, dass die meisten Nutzer nur 60% eines Artikels lesen.

Wenn Du möchtest, dass Deine Leser mehr von Deinem Inhalt lesen, vermeide es ihn zu voll zu packen. Dein Inhalt muss einfach zu lesen sein. Es ist egal, wie nützlich er ist oder wie gut er recherchiert wurde – wenn Du ihn nicht lesbar machst, liest ihn keiner.

Es ist immer gut, Deinen Lesern mentale Pausen einzuräumen.

Teil Deine langen Textpassagen in kleinere und besser zu verdauende Stücke auf. So werden die Leser nicht vom Inhalt erdrückt.

Ich verwende große, fett gedruckte Überschriften in meinen Artikeln, damit die Leser sie einfach überfliegen und den Sinn erfassen können.

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Heidi Cohen verwendet Aufzählungszeichen, nummerierte Listen, Bilder und andere Elemente der Formatierung, um dichte Absätze zu vereinfachen und diese weniger erdrückend erscheinen zu lassen.

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Du solltest auch kurze Sätze verwenden. Lange Sätze erdrücken Deine Leser. Kürzere Sätze helfen dabei, dass sie den roten Faden nicht verlieren und sich immer an die ersten Sätze erinnern können.

Jonah Berger ist ein Meister darin, kurze, lesbare Sätze zu schrieben. Schau’s Dir an:

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All das hilft Deinen Lesern dabei, Denkpausen einzulegen, während sie Deine Blog-Einträge lesen.

Fazit

Es ist einfacher, interessante Blog-Artikel für eine langweilige Branche zu schreiben, wenn man ernsthafte Recherche betreibt. Wenn Du dann Deine Persönlichkeit in ein Thema, das gefragt ist, einfließen lässt, ergibt das die perfekte Mischung.

Im Idealfall verwendest Du verschiedene Arten von Inhalt. Wenn Du zum Beispiel siehst, dass Deine Leser nicht von Blog-Einträgen begeistert sind, kannst Du Videos, Infografiken oder Podcasts anbieten.

Im Allgemeinen sprechen visuelle Inhalte die Menschen eher an, als ein reiner Text. Dies liegt daran, dass das menschliche Gehirn visuelle Inhalte 60.000 mal schneller auffasst.

Falls Dein Thema oder Deine Branche langweilig ist, beschwer Dich nicht und gib nicht auf. Recherchier Deinen Markt und Deine Zielgruppe ausgiebig. Dann schlag aus den Fragen, die sie stellen, Kapital.

Es ist z.B. nicht wirklich spannend über Schwimmbecken aus Glasfaser zu schreiben. Marcus Sheridan hat jedoch seine Denkweise geändert, die wichtigsten Fragen seiner Zielgruppe untersucht, und nur einen einzigen Blogartikel geschrieben, der 2 Millionen US-Dollar Umsatz für sein Unternehmen gemacht hat.

Hast Du schon mal einen interessanten und wertvollen Blog-Eintrag für eine langweilige Branche geschrieben? Teil mir Deine Erfahrungen unten in den Kommentaren mit.

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