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Neil Patel

Blog Bekannt Machen: Wie 3 Weltgroße Blogs Bekannt Wurden

Manche nennen es Kunst und schreiben, um ihre Gefühle auszudrücken.

Andere nennen es Wissenschaft und schreiben jeden Artikel aus dem Blickwinkel ihrer Leser.

Grundsätze aus beiden Bereichen kommen zur Anwendung. Du musst mit ganzem Herzen schreiben, um das Leben anderer Menschen zu berühren. Aber wenn Du keine Strategie und keinen Plan für Deine Texte hast, ist Dein Scheitern vorprogrammiert.

Blogging ist somit eher die Vereinigung der beiden Techniken.

Es ist sowohl eine Kunst als auch eine Wissenschaft.

Die Blogging-Explosion begann, als blogger.com im August 1999 online ging.

Über eine Millionen Blog-Einträge werden jeden Tag veröffentlicht. Und über 33,9 Millionen neue Blogs werden jeden Monat gegründet.

Allerdings berühren einige der ersten Blogger noch heute das Leben hunderter Millionen Menschen. Sie haben sich mit der sich schnell ändernden Blogosphäre weiterentwickelt.

In diesem Beitrag gehen wir dem Erfolg von 3 der weltgrößten Blogs auf den Grund.

Um Dir eine Vorstellung von der Reichweite der einzelnen Blogs zu geben, habe ich ihren Alexa-Ranking im Untertitel angegeben (sowohl weltweit als auch für die USA).

Los geht’s.

1. Huffington Post: Platz 110 im weltweiten Alexa-Ranking, Platz 32 in den USA

Der Slogan von Huff Po fasst die Strategie der Firma gut zusammen – „Die Internetzeitung: Nachrichten, Blogs, Videos, Gemeinschaft.“

Arianna Huffington startete Huff Po im Mai 2005.

Der Blog hat einen eindrucksvolle Start hingelegt und wurde für 316 Millionen Dollar von AOL übernommen. 2012 gewann Huff Po als erstes kommerziell geführtes digitales Unternehmen einen Pulitzer-Preis.

Im September 2014 wurde die 100-Millionen-Marke der Seitenaufrufe überschritten (laut ComScore) und Huff Po ist nun die wichtigste Nachrichten-Webseite in den USA.

Schauen wir uns die Schlüsselfaktoren, die zum Aufstieg von Huff Po geführt haben, im Detail an.

Von Beginn an auf Videoinhalte nutzen – Als die Huffington Post 5 Millionen Dollar von der Softbank erhalten hatte (im Jahr 2006), investierte sie in ein Multimedia-Team. Sie sahen schon früh voraus, dass das Internet immer stärker von Videoinhalten dominiert werden würde.

Im August 2012 startete Huffington Post Live und sollte zu einem der größten Produzenten von originalen Webvideos werden.

Das Projekt hat 100 Mitarbeiter (eine Investition von schätzungsweise um die 30 Millionen Dollar) und produziert jeden Tag 12-16 Stunden Videomaterial. 

Inzwischen hat Huff Po Live die 2-Milliarden-Marke der Webaufrufe überschritten.

Das Engagement war ebenfalls groß. Man hat gemerkt, dass die Nutzer durchschnittlich 18 Minuten auf der Webseite verbringen und sehr fleißig Kommentare auf der Plattform hinterlassen.

Ohne Zweifel hat sich die Plattform ihre Preise wirklich verdient.

Video-Content-Monetarisierung auf der ganzen Webseite bringt besseres CMP ein und Huff Po Live allein hat zu 15-18% seiner Monetarisierung beigetragen.

Inspiriert durch den Erfolg der Live-Video-Plattform, gründete der Blog die HuffPost Studios und verdoppelte seine Videoinhalte.

Sie haben auch mit BroadbandTV kooperiert, um ein Videonetzwerk für digitales Geschichtenerzählen ins Leben zu rufen – OutSpeak.

Was möchte OutSpeak mit dem Content machen, den die Nutzer produzieren?

Jimmy Maymann erklärt, dass sie ausgewählte, hochwertige Inhalte der Plattform auf Huff Po bereitstellen werden.

Das Publikum an erste Stelle stellen und dadurch eine große Gemeinschaft aufbauen – Huff Po hat eine aktive Leserschaft, die sich regelmäßig zu ihren Artikeln äußert. Sie bekommen jeden Monat über 1 Millionen Kommentare (die Webseite selbst hat im Jahr 2011 die 100-Millionen-Marke an Kommentaren überschritten).

Und sie wurden mehrfach als größter Herausgeber auf Facebook gewürdigt. Im August 2014 hatte Huff Po doppelt so viele Aktionen wie der zweitgrößte Herausgeber auf Facebook.

Im Juni 2014 ersetzten sie ihr eigenes Kommentarsystem durch ein Kommentarsystem, das es bis dato nur auf Facebook gab (für die US-amerikanische Seite).

Warum?

Weil ihre Leser bereits viel auf Facebook unterwegs waren, wie ihre Tests zeigten (auf verschiedenen Webseiten-Verticals).

Der Wechsel zu ausschließlich Facebook-Kommentaren ist bei einem Teil der Leserschaft nicht gut angekommen. Doch Huff Po machte mit Facebook-Kommentaren weiter, da die ersten Tests keinerlei Anhaltspunkt auf nachlassende Reaktionen gaben.

Der geschaffene Gemeinschaftssinn ist auch ein Hauptgrund für die wachsende Anzahl an freiwilligen Mitwirkenden.

Im Jahr 2013 ging allein in den USA alle 58 Sekunden ein neuer Beitrag online (mehr als 1600 pro Tag) von mehr als 30.000 Bloggern. 

So eine riesige Menge an Einzelbeiträgen wird täglich online gestellt, um „mit den Lesern Schritt zu halten“, wie es der Geschäftsführer der Huff Po ausdrückte.

Den letzten Punkt, den ich zur Gemeinschaftsbildung durch Huff Po ansprechen möchte, ist:

Sie kreieren ihre eigene Technik, um die Auswahl für ihr Publikum zu erhöhen.

Was meine ich damit?

Huff Po hat vom ersten Tag an ein persönliches Content Management System (CMS) verwendet – das Social Flywheel.

Die Beiträge auf ihrer Homepage ändern sich je nach Stimmung des Lesers (basierend auf künstlicher Intelligenz). Dabei spielen 30 Faktoren eine Rolle, beispielsweise was der Leser mit anderen teilt, wohin der Trend geht, Anzahl der sozialen Aktionen auf dem Beitrag etc.

Jimmy Mymann spricht über dieses CMS im folgenden Video.

Da dieser Trend-Detektor schnell Beiträge mit steigender Viralität findet, wurde Huff Po zum Lieblingsplatz für Medienverleger auf der Suche nach neuen Storys.

SEO begeistert miteinbeziehen – Huffington Post ist nicht wie andere Medienorganisationen, die oft richtig allergisch auf Marketingtechnologie reagiert.

Ihnen war es wichtig, ein Content-Unternehmen zu sein und nicht eine journalistische Plattform. Daher konzentrierten sie sich bewusst auf die clevere Verbreitung ihrer Inhalte.

Ein Großteil der Beiträge, die sie veröffentlichen, ist gesammelter und quasi nochmal durchgekauter Content. Aber sie achten darauf, dass alle Texte suchmaschinenoptimiert sind, um organischen Traffic zu bekommen.

Neuen Mitarbeitern wird aktiv beigebracht, dass Listenartikel mit krummen Zahlen besser funktionieren.

Ein Blick auf einen beliebigen Artikel zeigt Dir, wie genau Huff Po On-page SEO betreibt: aktive Verwendung von Keywords, ansprechende Überschriften, interne Verknüpfungen, Tabs mit ähnlichem Content und interessante Bilder.

Und mit A/B-Tests überprüfen sie ihre Überschriften und Bilder.

Sie mussten auch scharfe Kritik für Spam-SEO-Taktikeneinstecken, wie dem Einfügen von hunderten automatisch generierter Tags. Das ist jedoch die Ausnahme, nicht die Norm.

Das Social-Media-Spiel dominieren – Huff Po hat über 50 Millionen Fans auf Facebook und 6,32 Millionen Follower auf Twitter.

Aber es werden auch Features in sozialen Medien für spezielle Teilbereiche und Ausgaben unterstützt, um den Inhalt zu verbreiten.

Und, wie ich bereits in meinem „Facebook Organic Reach„-Beitrag erwähnt habe: 

Huff Po geht aktiv Partnerschaften mit anderen Herausgebern wie Elite Daily ein, um die Reichweite seiner Beiträge zu erhöhen.

In der Tat hat Huff Po den sprunghaften Anstieg von Empfehlungen in den sozialen Netzwerken schon sehr früh bemerkt. Sie boten ihren Lesern bereits im April 2010 eine personalisiertes, interaktives Leseerlebnis.

Im Jahr 2011 war Huff Po die erste Nachrichtenagentur, die ihren Nutzern die Symbole „Fan“, „Follow“ und „Like“ anbot hat, um bestimmten Themen oder Bloggern zu folgen.

Mit einer cleveren Social-Media-Strategie ist sichergestellt, dass Huff Po die soziale Landschaft dominiert.

In Daten von Newswhip vom Juni 2015 ist Huff Po als größter Facebook-Herausgeber gelistet.

Die Firma war im selben Zeitraum auch unter den Top-10-Herausgebern auf Twitter vertreten. 

Gleichbleibende Markenpersönlichkeit – Huffington Post hat sich in über 60 Verticals verzweigt. Es wurden sogar 10 internationale Ausgaben ins Leben gerufen.

Der Aufbau der Leserschaften in diesen neuen Teilbereichen war sehr erfolgreich.

Eine von BuzzStream und Fractl durchgeführte Studie (Mai 2014 – April 2015) ergab, dass Huff Po in diesen 5 Verticals am besten abgeschnitten hat: Frauen, Politik, Business/Finanzen, Wissenschaft und Technik.

Auch nach diesem riesigen Erfolg in ihren Nischenbereichen, haben sie einen konsequenten Stil beibehalten. Sie werden noch immer hauptsächlich als Politik- und Nachrichtenseite angesehen.

Fragst Du Dich, welche Elemente der Webseite zu dieser Einheitlichkeit beigetragen haben?

Hier ein paar Beispiele.

#1 Ihr Markenzeichen, das große News Splash auf der Homepage – Viele Experten haben das News Splash am oberen Ende ihrer Homepage kritisiert.

Aber es ist das Markenzeichen von Huff Po. Es funktioniert. Sie verwenden es konsequent in all ihren internationalen Ausgaben.

Nicht einmal bei der Neugestaltung der Webseite anlässlich des 10. Jahrestages wurden irgendwelche Änderungen an diesem Markenzeichen vorgenommen.

Sie möchten diesen Splash auf allem verwenden was zu Huff Po gehört, auch ihre Geschichten auf Facebook. So ist gewährleistet, dass sich alles mehr wie die Homepage anfühlt.

#2 Grün ist ihre Farbe – So sah Huff Po damals, im November 2005, aus.

Ist Dir aufgefallen, dass hauptsächlich die Farbe Grün verwendet wurde?

Und hier der Stilguide, der von Maggie Hunsaker für die Neugestaltung der Webseite anlässlich des 10. Jahrestages entwickelt wurde.

Jep.

Grün ist immer noch eine dominierende Farbe auf der Webseite.

Es ist nichts Neues, dass Farben eine starke Wirkung haben, wenn es um die Entwicklung einer eigenen Markenidentität geht.

Eigentlich sind viele der Homepage-Elemente gleich geblieben. Schau Dir die Wireframing-Einteilung von Maggie an.

2. Business Insider: Platz 200 im weltweiten Ranking, Platz 90 in den USA

Business Insider (BI) wurde im Februar 2009 von Kevin P. Ryan gegründet. Aktuell gibt es 7 internationale Ausgabe in Australien, Indien, Malaysia, Indonesien, Singapur, China und Großbritannien.

BI konzentriert sich auf Businessnachrichten und ausführliche Analysen. Aber sie decken fast alles ab, inklusive Lifestyle, Technik und Unterhaltung.

Schau Dir als Beispiel den Teilbereich Indien an.

Ein Faktor, der BI von anderen (z. B. vom Wall Street Journal und anderen Businessverlagen) unterscheidet, sind Geschichten, die die breite Öffentlichkeit ansprechen.

Sie verwenden kein Businessjargon. Laut einer Studie liegt ihr Flesch-Lesbarkeitsindex durchschnittlich bei etwa 83. 

Ihnen wurde vorgeworfen, dass sie Klickköder-Überschriften verwenden, aber die passen einfach zu ihrer Leserschaft. 

Man kann nicht leugnen, dass sie die Massen ansprechen.

Im Januar 2014 hatte BI erstmals mehr Leser als das Wall Street Journal.

Vor Kurzem wurde BI vom deutschen Axel-Springer-Verlag für 343 Millionen Dollar aufgekauft.

Schauen wir uns einige Schlüsselfaktoren an, die zum Erfolg von BI beigetragen haben.

Den mobilen Bereich nicht vergessen – Der mobile Traffic ist bei BI kontinuierlich gewachsen. Unten siehst Du ihren Mobile Charge.

Daten von ComScore zeigen, dass die mobile Nutzung im Jahr 2014 die Nutzung von Desktop-Computern überholt hat. 

Als Verleger bist Du vielleicht versucht, eine „Mobile first“- oder „Mobile only“- Strategie zu verfolgen.

Das ist faul, nicht intelligent.

Du musst die Vorlieben Deines Publikums kennen:

Dafür ist es notwendig, dass Du Dir die internen Daten Deiner Website genau anschaust und analysierst.

Alles klar?

BI hat genau das gemacht.

Ihnen ist klar, dass ihre Leser große Bildschirme und Visuals lieben.

Aus der steigenden Verwendung mobiler Geräte schließen sie nicht, dass sie sich nur auf kleinere Bildschirme konzentrieren sollten.

Sondern:

Sie sehen Handys als eine Möglichkeit, ihre Leserschaft zu vergrößern und verfolgen eine „Mobile too„-Strategie. 

Aber wie setzt BI diese „Mobile too“-Strategie um?

Zuallererst untersuchen sie die Verhaltensmuster ihrer Smartphone- und Tablet-Nutzer.

Zum Beispiel sind die Leser von BI hauptsächlich am Wochenende mit Handys auf der Webseite unterwegs.

Abends verwenden die Leser in der Regel Tablets.

Da sie verstanden haben, dass unterschiedliche digitale Geräte gibt, machen sie ihren Content für alle Plattformen zugänglich.

Aber das Nutzererlebnis ist auf allen Geräten gleich.

Und sie versuchen, ihr Publikum durch Cross-Targeting mit Datenmengen zu erreichen.

Ihre Zielgruppe gut zu kennen, war wichtig, denn das hat dazu beigetragen, dass die Webseite auch außerhalb der Bürozeiten konsumiert wird.

Jetzt wird die Webseite auf mobilen Geräten am Wochenende angeschaut, im Bett und in öffentlichen Verkehrsmitteln.

Sehr stark auf visuelle Inhalte setzen und gute Lesbarkeit sicherstellen – Das Design von BI ist minimalistisch, mit viel weißer Fläche. Ihre Artikel enthalten hochwertige Grafiken, die den Inhalt in visuell ansprechende Teile unterteilen.

Um komplexe Dateninfos zu vereinfachen, verwenden sie oft Tabellen, Diagramme und Grafiken. Ein gutes Beispiel ist ihr regelmäßiger Bericht über die wichtigsten Charts der Welt.

Slideshows sind ein wiederkehrendes Element in den Posts von BI. Es wurde ihnen vorgeworfen, dass sie die Zahl ihrer Seitenaufrufe künstlich erhöhen, indem sie die Nutzer auf ihre 50-seitigen Slideshows wie diese hier klicken lassen.

Henry Blodget (Mitbegründer von Business Insider) verteidigt die Slideshows als Werkzeug der „natürlichen, digitalen Geschichtenerzählung“. Er experimentiert gern mit dem Internet und liefert seinen Lesern Inhalte in deren Lieblingsformat (Bilder statt Text).

Man kann die Slideshows auch auf einer Seite anschauen (wenn man nicht ständig klicken möchte, um auf die nächste Seite zu gelangen).

Die Artikel von BI haben einen guten Zeilenabstand, größere Schrift und insgesamt eine bessere Lesbarkeit.

Schau Dir mal die Formatunterschiede von Business Insider und Business World an.

In investigativen Journalismus (hochwertige Premium-Inhalte) investieren – Für BI ist es wichtig, einen umfassenden Mix unterschiedlichster Inhalte aus verschiedenen Quellen zu bieten. Zu diesem Mix gehören Slideshows, Geschichten über Stars und kitschige Überschriften.

Aber BI ist ganz und gar nicht schüchtern und investiert tausende Dollars in investigativen Journalismus und Langform Inhalte.

Ein Beispiel ist die 22.000 Wörter umfassende Biografie von Marissa Mayer. Sie wurde mit großem Aufsehen erwartet und hat aktuell 1,5 Millionen Seitenaufrufe.

BI hat auch einen bezahlten Premium-Aboservice eingeführt – Business Intelligence.

Die Tools und Einblicke aus diesem Service sind hilfreich bei der Entscheidungsfindung im Bereich Videos, mobile Geräte und E-Commerce.

In diesem Jahr haben sie diesen bezahlten Service erweitert und zwei neue Themen hinzugefügt – Bezahlungen und Internet der Dinge.

Nach ihrem Erfolg mit erzählendem und Daten-Journalismus:

Im Jahr 2014 haben sie stark in die Produktion von eigenen digitalen Videos investiert.

Beide Videoserien, Game Changers und Above and Beyond, waren sehr erfolgreich.

Sie führen auch detaillierte Interviews mit Unternehmern und veröffentlichen Insider-Storys führender Unternehmen. Die Reaktion darauf war gewaltig.

Ihre Anstrengungen in Bereich Videojournalismus führten zu 10 Millionen Videostreams pro Monat.

Clevere Sammlungen und starke Back-End-Technologie – BI verwendet keine original Geschichten wie WSJ, Forbes oder andere Business-Publikationen.

Stattdessen veröffentlichen sie Inhalte aus dem Web in neuer Verpackung.

Das ist bei einigen ihrer Leser nicht gut angekommen.

Warum ist BI also die Businessnachrichten- und Infowebseite Nummer 1 in den USA?

Wegen Viking:

Die von BI entwickelte und durchdachte Verlags- und Vertriebsplattform in Echtzeit.

Das ist WYSIWYG.

Damit haben es die Redakteure beim Prüfen von Bildern und Überschriften, Tauschen von Texten und bei Formatänderungen leichter.

BI möchte seinen Lesern einen Mehrwert bieten, so wie diese sich das wünschen. Sie bemühen sich sehr, Überschriften und Geschichten abzustimmen. Das Ziel ist, das „nutzerfreundlichste“ Medienunternehmen zu sein.

3. BuzzFeed – 111. Platz im weltweiten Ranking, 38. Platz in der USA

BuzzFeed wurde 2006 von Jonah Peretti (auch ein Mitbegründer der Huffington Post) und John Johnson gegründet.

Der Schwerpunkt liegt auf unterhaltsamen Inhalten, die gerne geteilt werden, in mehr als 28 Bereichen. Die Inhalte umfassen sehr viel grafisches Material wie Bilder, Memes, Gifs und Videos.

2014 konnten sie mit Quiz einen riesigen Erfolg verzeichnen (meist über eine Millionen Seitenaufrufe).

Davor hatte sich BuzzFeed weitgehend auf den Internetliebling konzentriert – Listenartikel.

Ab einem bestimmten Punkt war BuzzFeed so sehr in Listen vertieft, dass Conan O’Brien sich über manche der Artikel lustig machte.

Das zeigt aber auch, das BuzzFeed ein Massenpublikum ansprechen kann und als integraler Bestandteil der Webkultur angesehen wird.

Aktuell hat die Webseite laut eigenen Angaben weltweit über 200 Millionen Leser mit 10 internationalen Ausgaben.

Welche Schlüsselfaktoren haben also dazu beigetragen, dass dieses Medientechnologieunternehmen mehrere Finanzierungsrunden durchlaufen konnte, und einen Schätzwert von 1,5 Milliarden Dollar erreicht hat?

Das möchten wir herausfinden.

Die Kunst, Überschriften richtig zu formulieren – Wie oft hast Du das schon gehört?

Dein hochklassiger Beitrag braucht eine genauso ansprechende Verpackung. Du musst Überschriften formulieren, die die Neugier eines Besuchers wecken und ihn dazu bringen, auf Deinen Artikel zu klicken.

Ansonsten liegt Dein Beitrag irgendwo in einer einsamen Ecke des Internets unbeachtet herum.

BuzzFeed hat die Kunst des Teaser-Formulierens neu definiert. BuzzFeed-Autoren schreiben Schlagzeilen, die mit Deiner Neugier spielen, angesagte Trends widerspiegeln und Deine Aufmerksamkeit sofort fesseln.

Schau Dir nur mal einige ihrer einschlägigen Überschriften an.

#1 Dieser Kurzfilm zeigt, wie schlimm das Leben für SLBT-Menschen in Russland ist

#2 Kanadas Antwort auf Russlands Anti-SLBT-Propagandagesetz ist absolut großartig

Auf der anderen Seite wurde ihnen die Verwendung von Klickköder-Überschriften vorgeworfen und dass sie die Versprechen in der Überschrift im Beitrag nicht erfüllen.

Die typischen „Du wirst es nicht glauben“-, „wird Dich umhauen“- und „wusstest Du noch nicht“- Headlines wurden durch BuzzFeed populär.

MiniMaxir hat eine Liste von Ausdrücken mit jeweils 3 Wörtern aus BuzzFeeds meistgeteilten Facebook-Artikeln zusammengestellt.

Den Erfolg beim Publikum kann man nicht leugnen.

Die Medienforscherin Sonya Song fand in ihren Analysen heraus, dass BuzzFeed sowohl das schnelle als auch das langsame Denken manipuliert, um Klicks und die Beteiligung ihres Publikums zu erhalten.

Hin und wieder verlässt sich sogar Brian Dean auf Buzz-Feed-Schlagzeilen, um Untertitel und Titel für seine Beiträge zu schreiben.

Er hat eine Liste mit Headline-Vorlagen von BuzzFedd zusammengestellt, die nicht übertrieben sind.

Was ist das Geheimnis hinter dem großen Erfolg ihrer Überschriften?

Es sind Daten.

BuzzFeed verfügt über maßgeschneiderte, eingebaute Systeme. Jonah Peretti sprach im Jahr 2012 über diese Methode.

Die BuzzFeed-Redakteure nutzen diese Technologie, um die Überschriften und Bilder des Beitrags in den ersten paar Stunden nach der Veröffentlichung zu testen.

Inhalte im Lieblingsformat der Kunden liefern: Videos, Quiz oder andere digitale Formate – Als Verleger ist es wichtig, spannende Geschichten zu schreiben. Es ist aber genauso wichtig, sie in den richtigen Formaten bereitzustellen. 

Was könnte die Leute dazu bringen, Deine Geschichten anzuschauen?

Der Erfolg der Quiz auf BuzzFeed war möglich, weil Leute gerne ihre Persönlichkeit kennen lernen (und teilen).

Doch eine bestimmte Geschichte oder Idee passt vielleicht besser in das Format einer GIF-Liste.

Und warum nicht einen Schritt weitergehen und Tweets und Pins einbetten, und den Inhalt interaktiv gestalten?

Toll, oder?

Genau das macht BuzzFeed.

Man versucht nicht, gedruckte Inhalte neu zu erschaffen, man verwendet übliche digitale Formate.

Im Jahr 2013 investierte BuzzFeed in ein Social-Video-Studio. Dabei kooperierten sie mit YouTube.

Sie machen es schon sehr gut – 500 Videos mit 170 Millionen Aufrufen.

Doch BuzzFeed bemerkte, dass sich ihr Publikum sehr in Richtung mobile und Videoinhalte verschob. Daraufhin stürzten sie sich in die Erweiterung ihrer Videoproduktion.

Hat sich diese Videoinvestition gelohnt?

Und ob.

Allein im Juli 2015 haben BuzzFeed-Videos für 1,9 Milliarden Aufrufe auf den großen Plattformen gesorgt.

Weiter mit dem nächsten extrem erfolgreichen Format von BuzzFeed.

Das Internet (und besonders BuzzFeed) hatte sich an Listen satt gesehen. Die Top-10-Dinge, die 10 besten Möglichkeiten, 10 Gründe und noch andere solcher Phrasen verloren ihren Glanz.

BuzzFeed revolutionierte das Internet daher und führte Folgendes ein:

Quiz.

Ihrem Quiz-Imperium wird „In welcher Stadt solltest Du eigentlich leben?“ zugeschrieben.

Bisher wurde es schon 20.940.271 Mal aufgerufen.

Hier sind noch ein paar wissenswerte Punkte über BuzzFeed-Quiz.

Die hohe Anzahl der veröffentlichten Beiträgen (über 100 pro Tag) ist ein ausschlaggebender Faktor für den Erfolg von BuzzFeed. Das Erstellen von Beiträgen, im bestmöglichen Format, spielte jedoch eine genauso große Rolle dabei, diese 200 Millionen Aufrufe zu erhalten.

In investigativen Journalismus investieren, um eine Marke aufzubauen – Lockere Unterhaltung, süße Tierbabyfotos, Tiermemes und Listicles. Daran denken die Leute in der Regel, wenn sie BuzzFeed hören.

Doch seit Ende 2011 hat BuzzFeed sich in Richtung des ernsthaften, investigativen Journalismus entwickelt. Begonnen hat es mit der Ernennung von Ben Smith (von Politico) zum Verlagschef.

Sie haben den Langform Inhalten einen eigenen Bereich gewidmet. Und 2015 kündigten sie Pläne an, Journalisten aus der ganzen Welt einzustellen, um ihre Berichterstattung aufzupeppen. 

Contently drückt es treffend aus – BuzzFeed bezahlt seinen Journalismus mit seinem Unterhaltungsangebot.

Fragst Du Dich, wie investigativer Journalismus aussieht?

Mark Di Stefano (der australische Redakteur für Politik bei BuzzFeed) gibt einen kurzen Einblick in die Art und Weise, wie BuzzFeed an investigativen Journalismus herangeht.

BuzzFeed meint es wirklich ernst mit dem Aufpolieren seines Images durch nachhaltigen Datenjournalismus. Ben Smith ist bereit, den Traffic von BuzzFeed aufs Spiel zu setzen, um BuzzFeed zu helfen, journalistische Glaubwürdigkeit zu erlangen.

Sonya Songs erklärt, dass die ausführlichen journalistischen Geschichten, mit der Visualisierung von Daten, genau auf die Zielgruppe von BuzzFeed zugeschnitten sind.

Viele Ressourcen dort investieren, wo der meiste Traffic ist: Social Media – 75% des Traffics von BuzzFeed kommt von Empfehlungen durch soziale Netzwerke. Die wichtigsten sozialen Netzwerke, die dazu beitragen, sind Facebook, Pinterest und Twitter.

Schauen wir jetzt hinter die Kulissen von BuzzFeeds Social-Media-Strategie.

1. Ihre Artikel enden mit einer Handlungsaufforderung, die die Leser ermuntert, auf den Artikel zu reagieren und Kommentare abzugeben.

Wie Du sehen kannst, erhalten die Reaktionen viele Klicks.

Die Reaktionen beschäftigen den Leser und lösen Aktionen aus.

Wie aber hilft das der Social-Media-Strategie?

Nun, um eine Reaktion zu posten, must Du …

Was glaubst Du?

Richtig.

Dich in Deinen Social-Media-Account einloggen.

Dann hast Du die Möglichkeit, Deine Kommentare in Deinem angemeldeten Social-Media-Account zu posten. Die meisten Menschen freuen sich, wenn sie ihre Reaktionen mitteilen können, weil sie sich gern auf sozialen Medien ausdrücken.

Als Leser hat man auch die Möglichkeit, Kommentare zu den Artikeln abzugeben.

Die Kommentare heißen „Facebook-Unterhaltungen“, da Du Dich zum Posten mit Deinem Facebook-Account anmelden musst.

Und wenn Du einen Eintrag kommentierst, spiegelt sich das in Deinem Facebook-Profil im Feed Deiner Freunde wider.

2. Fotos sind beliebt auf sozialen Medien.

Und was ist, wenn ein Leser ein bestimmtes Foto aus einem Artikel teilen möchte?

BuzzFeed hat auch das abgedeckt. 

Wenn Du über ein Bild fährst, erscheinen „Teilen“-Buttons der wichtigsten sozialen Netzwerke – Facebook und Pinterest.

3. BuzzFeeds große, Millionen Dollar schwere Investition in Facebook Werbung und das Verständnis, wie sich Inhalte auf sozialen Medien verbreiten.

Wir haben bereits gesehen, dass BuzzFeed ständig Innovationen umsetzt und nicht nur das Gewöhnliche macht. Es ist auch der einzige der drei Blogs in unserer Auflistung, der Gewinn einbringt.

Ein Grund für die Rentabilität ist, dass sich die Betreiber nicht scheuen, viel Geld in Dinge zu investieren, an die sie glauben.

Vielleicht überrascht es Dich zu erfahren, dass sie mehrere Millionen Dollar auf Facebook ausgegeben haben, um die Werbekampagnen ihrer Kunden zu unterstützen.

Sie verfügen über hervorragende Techniker, die sogar herausgefunden haben, wie sich Inhalte auf Social Media verbreiten.

Du weißt also nicht nur, wie oft der Beitrag auf sozialen Medien geteilt worden ist, sondern auch, wie er sich im Wirrwarr des Internets verbreitet.

Kannst Du Dich noch an das weiße und goldene (oder blaue und schwarze) Kleid erinnern, das sich schnell im Internet verbreitet hat (und 38 Millionen Mal auf BuzzFeed angeschaut wurde)?

Nun, hier ist eine Darstellung (mit freundlicher Genehmigung des BuzzFeed POUND-Projekts), die erklärt, wie der virale Beitrag sich über mehrere soziale Netzwerke verbreitet hat.

Das Pound-Projekt hilft BuzzFeed dabei, seine Einträge zu optimieren und das Teilen attraktiver zu machen.

Zu guter Letzt:

BuzzFeed hat auch die mobile Revolution ausgenutzt. Auf mobilen Geräten werden Inhalte doppelt so oft geteilt wie auf PCs.

Fazit

Es gibt nicht den einen, richtigen Weg zum erfolgreichen Blog.

Deine Nische, Dein Schreibstil, Dein Publikum, Dein Design und vielleicht noch hundert weitere Faktoren, entscheiden über den Traffic auf Deinem Blog.

Aber es gibt einige ausschlaggebende Gemeinsamkeiten der 3 größten Blogs der Welt. Hier nochmal einige dieser praktischen Punkte.

Eine individuelle Backend-Technologie aufbauen – Alle 3 Blogs haben ein maßgeschneidertes Content-Management-System, damit die Redakteure Beiträge leicht veröffentlichen, prüfen und optimieren können.

Hochklassige Inhalte mit journalistischem Wert veröffentlichen – Sowohl Business Insider als auch BuzzFeed haben in erstklassige Langform Inhalte investiert. Diese nachhaltige Wertschöpfung hat dazu beigetragen, dass ihre Marken bekannter werden.

Eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten aufbauen – Blogging bedeutet, Dein Publikum zum Handeln zu motivieren. Die Mengen an veröffentlichten Inhalten und das starke Engagement der 3 Blogs war nur möglich, weil die Leser-Community am Schreiben/Kommentieren von Posts teilgenommen hat.

Stark in die Produktion von Videoinhalten investieren – Videos sind Inhalte, die auf mobilen Geräten am meisten konsumiert werden. Alle 3 Blogs haben mehrere Millionen Dollar in den Aufbau professioneller Videoteams investiert, die regelmäßig wirksame Videos produzieren.

Gibt es eine bekannte Blogging-Strategie, mit der Du Erfolg hattest – wie z.B. Video- oder Langform Inhalte?

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