Zahlreiche Kleinunternehmen benutzen die sozialen Medien, um ihren Kunden ein Angebot direkt und immer wieder unter die Nase zu reiben. Und dann beklagen sie sich, dass es zu schwer, teuer und zeitaufwendig ist. Sie behaupten, dass es keine Verkäufe bringt und von daher auch keinen guten ROI erzeugt.
Das ist eine große Lüge.
In einer neuesten Umfrage von Vertical Response, gaben 43% von 500 Kleinunternehmern an, dass sie mehr als sechs Stunden pro Woche in den sozialen Medien verbringen.
Kein Kunde möchte permanent mit Werbebotschaften bombardiert werden. Du musst Zeit investieren, um mit Deiner Zielgruppe eine Beziehung auf ihrer bevorzugten Medien-Plattform aufzubauen. Das bedeutet auch, dass Du Dich mit hochwertigen Inhalten beschäftigen und sie nach ihrer Meinung fragen musst.
Lass mich Dir mal ein paar Statistiken zeigen, um Dir klar zu machen, warum Du eine einmalige Gelegenheit verpasst, wenn Du die sozialen Medien außer Acht lässt.
- Die sozialen Medien haben 2,22 Milliarden aktive Nutzer weltweit.
- 78% der US-Bevökerung haben ein soziales Profil.
- 97% der Kunden zwischen 18 und 34 lesen Internet-Bewertungen, um ein lokales Unternehmen zu beurteilen.
Wo fängst Du also an … bei Facebook, oder?
Du glaubst vielleicht, dass Deine Zielgruppe auf Facebook zu finden ist, da es die größte Plattform ist.
Nein. Nicht unbedingt.
Schau Dir mal Kate Bryan – eine Haarkünstlerin aus North Carolina – an. Sie hat sich nicht auf Facebook verlassen, um für ihre Marke zu werben, denn Haarmode benötigt kreative, visuelle Inhalte. Also nutzte sie YouTube, um ihre Frisuren-Tutorials zu veröffentlichen, verknüpfte die Videos dann in ihrem Blog und bot ihren Besuchern einen „Pin It“ Button an.
Das Ergebnis?
86.000 Follower auf Pinterest, 9 Millionen Videoaufrufe auf YouTube und 20.000 Abonnenten für den Blog.
Du musst herausfinden (und nicht nur vermuten), auf welchen Webseiten und Plattformen Deine Kunden aktiv sind. Im 1. Schritt befasse ich mich noch einmal genauer mit dieser Strategie.
Lass uns anfangen.
1. Analysiere Deine Konkurrenten und verknüpfe soziale Netzwerke mit den demografischen Merkmalen Deiner Zielgruppe, um Deine sozialen Netzwerke zu finden
Laut Statista sind die führenden sozialen Netzwerke, mit der Anzahl ihrer aktiven Nutzer (Stand November 2015) hier dargestellt:
Du musst nicht unbedingt mit den fünf größten Netzwerken anfangen. Deine Kunden treiben sich vielleicht öfter auf den kleineren Netzwerken um.
Das Beobachten Deiner Kunden ist eine großartige Möglichkeit, um nicht nur herauszufinden, wo sie aktiv sind, sondern auch, um ihre Vorlieben zu verstehen.
Du kannst auch die demografischen Merkmale einer Zielgruppe der verschiedenen sozialen Netzwerke überfliegen und sie dann Deinen potentiellen Kunden zuordnen. Diese Zusammenstellung von Sprout Social, über die wichtigsten demografischen Werte sozialer Netzwerke, kann Dir dabei helfen.
Du kannst aber auch Deine Konkurrenz auskundschaften und herausfinden, wo und wie sie ihr Social-Media-Marketing durchführen.
Grubhub nutzt Snapchat, um ihre Zielgruppe mit einer Reihe von Schnappschüssen zu überraschen.
PureOm Hot Yoga benutzt Instagram, um für Dienstleistungen in Fairfax, VA zu werben.
Bevor wir zum nächsten Schritt übergehen, möchte ich drei Tools auflisten, die Dir dabei helfen, Social-Media-Einblicke Deiner Konkurrenten zu erhalten.
1. Ahrefs Content Explorer – Gib die Domain Deines Konkurrenten ein und führe eine Suche durch. Wenn Dein Konkurrent einen aktiven Blog hat, siehst Du Statistiken über die Anzahl der Shares seiner Inhalte auf verschiedenen sozialen Plattformen.
Du kannst zudem die Teil-Geschwindigkeit von Inhalten auf verschiedenen sozialen Netzwerken herausfinden, indem Du den nach unten zeigenden Pfeil in der rechten Spalte anklickst.
2. Mention – Lokale Unternehmen veröffentlichen vielleicht keine Inhalte auf ihrem Blog, aber sie werden auf anderen Blogs, in Videos oder sozialen Netzwerken erwähnt.
In diesem Fall kann Mention, ein soziales Überwachungs-Tool, helfen. Du kannst den Namen Deiner Marke (Deines Konkurrenten) oder ein Keyword aus der Branche eingeben.
Außerdem solltest Du die Quellen, die das Tool durchsuchen soll, hinzufügen und die eingegebenen Keywords in ein Verzeichnis aufnehmen.
Sobald Du „Create my alert“ anklickst, beginnt das Tool mit der Suche und listet dann die Keyword-Nennungen auf.
Wenn Du möchtest, kannst Du zudem tägliche Zusammenfassungen per E-Mail erhalten.
3. Buzzsumo – Das ist eins meiner Lieblingstools, um Einblicke in die sozialen Medien zu gewinnen.
Es ist unglaublich einfach zu benutzen. Du musst nur die Domain Deiner Konkurrenz oder ein Keyword der Branche eingeben und die Suche starten. Wie von Zauberhand findet das Tool die am häufigsten geteilten Inhalte für das Keyword, das Du eingegeben hast.
Ich empfehle Dir, zuerst einige lokale Keywords auszuprobieren. Lass es mich anhand eines Beispiels erklären.
Nehmen wir an, dass Du eine Pizzeria in Los Angeles hast. Anstatt direkt nach einem Konkurrenten zu suchen, gibst Du „Pizza Los Angeles“ ein.
Du erhältst die am häufigsten geteilten Inhalte verschiedener Domains, zusammen mit ihrer Beliebtheit auf verschiedenen sozialen Netzwerken.
Hier sind drei praktische Strategien, die Du anhand der oberen Ergebnisse durchführen kannst.
- Finde heraus, wie Du auf lamag.com, eater.com und auf anderen Webseiten, die in den Ergebnissen auftauchen, veröffentlicht werden kannst. Diese Webseiten haben bereits ein gutes soziales Ansehen bei Deiner Zielgruppe und sind an Deinem Unternehmen interessiert.
- Erstelle ähnliche oder hochwertigere Inhalte zum oberen Thema. Die Nachfrage ist bereits da. Und mit der „View Sharers“-Option kannst Du sogar herausfinden, welche Leute möglicherweise am Teilen Deiner Inhalte interessiert sind.
- Gewinn soziale Follower auf der Plattform, die die meisten Social Shares liefert (im oberen Fall ist das Facebook).
Du kannst auch die oberen Inhalte in Deinen sozialen Netzwerken teilen. Sie sind für Deine Zielgruppe wichtig und interessant und können Dir dabei helfen, einige neue Follower zu gewinnen.
2. Führe Wettbewerbe durch und biete Deinen Anhängern in den sozialen Medien Sonderangebote an
Das Erhalten von Gutscheinen/Sonderangeboten ist einer der fünf häufigsten Gründe, warum Nutzer einer Marke in den sozialen Medien folgen. Du kannst Deinen Followern in den sozialen Medien Deine Rabatte auch direkt anbieten.
Yo Yoghurt, in Marlboro-NJ, bietet mit „Let’s YO! Name Fame“ täglich 50% Rabatt für einen Namen auf ihrer Fanseite bei Facebook an.
Es ist sogar noch besser, Deine potentiellen Kunden in einen Wettbewerb zu verwickeln, ihnen Spaß zu bereiten und Deine Bindung mit ihnen zu vertiefen.
Ich habe Dir bereits gezeigt, wie Du Wettbewerbe auf Snapchat durchführen kannst. Lass mich Dir jetzt zeigen, wie Du Wettbewerbe auf vier weiteren Social-Media-Plattformen machen kannst.
1. Pinterest – Auf dieser visuellen Plattform kannst Du „Pin It to Win It“ Werbeaktionen durchführen. Die benutzerdefinierten Inhalte können Deine Nutzerbindung verbessern.
Du kannst bestimmte Hashtags für den Wettbewerb kreieren, um Deine Teilnehmer zu identifizieren und Deine Markenpräsenz zu steigern. Zum Beispiel – Der Wettbewerb „Mein idealer Muttertag“ von Ergobaby nutzte die folgenden drei Hashtags – #idealmothersday, #babywearing und #ergobaby.
Um mit Deinen Anhängern in Verbindung zu treten, bedarf es einem zusätzlichen Aufwand. Stell ein kleines Team zur Beurteilung von Einreichungen zusammen (anstatt die Anzahl der Pins und Repins zu zählen). Der Schlafzimmer-Wettbewerb von Country Living’s Dream auf Pinterest machte etwas ähnliches.
Lies die Wettbewerbsanleitung für Pinterest von Social Media Examiner, um Details zu erfahren.
2. Twitter – Auf dem Microblogging-Netzwerk kannst Du Kunden bitten, eine kreative Geschichte Deiner Marke, die aus 140 Zeichen besteht, zu erfinden.
Dunkin’ Donuts bat Kunden um kreative Geschichten, die beschreiben sollten, wie der beliebte Kaffee von Dunkin’ in ihr Leben passt. Nachdem sie eine überwältigende Resonanz erhalten hatten, wählte das Unternehmen mehrere Gewinner aus und fragte, ob diese einen eigenen Dunkin’ Werbespot haben wollen.
Weitere Empfehlungen für Wettbewerbe auf Twitter gibt es in einer Anleitung von Wishpond.
3. Instagram – Diese App zum Teilen von Bildern hat stark an Beliebtheit gewonnen und über 400 Millionen Nutzer erreicht. Und sie hat weiterhin das größte Markenengagement, noch vor den Social-Media-Netzwerken.
Wettbewerbe sind eine großartige Möglichkeit, um Dein Engagement zu steigern. Buffalo Jordan bekam ca. 50 Likes pro Post. Aber nach der Durchführung von einigen Aktionen mit Werbegeschenken, sind es nun über 200 Likes pro Posts.
Schau Dir mal die verschiedenen Wettbewerbs-Arten mit zehn Beispielen auf Instagram an, die in diesem Post von Wishpond aufgeführt werden.
4. Facebook – Das Beste an der Durchführung von Wettbewerben bei Facebook sind die Möglichkeiten zur Zielgruppenausrichtung, um mit unglaublich vielen Nutzern in Verbindung zu treten. Es stehen durchschnittlich 1.500 Datenpunkte zur Verfügung, wenn Du Werbeanzeigen auf Facebook schaltest.
Ein großartiges Beispiel für einen erfolgreichen Wettbewerb waren die „Into the Mind“ Gewinnspiele von Sherpas Cinemas. Mit ihrem Sitz in Whistler BC bot diese Fernsehproduktionsfirma allen Besuchern ihrer Seite einen siebentägigen Heli-Ski-Trip, sowie ein Winter-Set, an.
Damit gewannen sie 50.000 neue Anhänger für ihre Seite.
Ich lege Dir ans Herz, die Facebook-Regeln für das Durchführen von Wettbewerben zu beachten. Schau Dir dafür die folgende Infografik mal genauer an.
3. Teil hochwertige Inhalte, die Deine Kunden weiterbilden und unterhalten, aber vor allem Deine Persönlichkeit zeigen
Deine Kunden möchten die neuesten Updates Deines Unternehmens erhalten. Deswegen folgen sie Dir in den sozialen Medien. Aber letztendlich möchten sie keine Updates von einem Roboter bekommen oder eine Flut an Werbeinhalten sehen.
Sei bei Deinen Updates also humorvoll. Zeig Fotos von echten Leuten, die Dein Unternehmen leiten, und gib Einblicke in die Fertigung Deiner Produkte.
Kuma’s Corner (eine Bar in Chicago) benutzt gelegentlich Slang in den Tweets, um ihre Zielgruppe anzusprechen.
In ihrer Biografie zeigen sie ihre Persönlichkeit auf großartige Art und Weise.
Trotzdem könnten sie ihre Posts verbessern und hochwertige Inhalte schreiben, die keinen Werbezwecken dienen.
Folgendes ist ratsam:
Nach jedem Werbeinhalt in den sozialen Medien solltest Du vier hochwertige Posts verfassen, um Deine Zielgruppe zu beschäftigen.
Diese Posts können auch beliebte Posts von anderen Webseiten sein, die Deine Zielgruppe ansprechen. Ich habe Dir bereits im ersten Schritt gezeigt, wie Du Buzzsumo nutzen kannst, um solche Inhalte zu finden.
Element Wellness zeigen Dir, wie Du es machen solltest. Sie veröffentlichen Inhalte über Gesundheit, die nützlich und interessant für Kunden sind.
Wenn Du die Mittel hast, kannst Du zudem auch Originalinhalte auf Deinem Blog veröffentlichen. Du solltest sie einmal pro Woche teilen und beobachten, wie Deine Zielgruppe reagiert.
Du kannst über Dinge sprechen, die man in Deiner Stadt machen kann oder Details über lokale Sportgruppen/Berühmtheiten verfassen.
Buzzfeed-ähnliche Listen über eine Stadt, können Wunder bewirken. Movoto veröffentlicht solche lokalen Inhalte auf seinem Blog und hat erfolgreich jede Menge Traffic generiert. Zum Beispiel hat der untere Post „10 Boise Stereotypes That Are Completely Accurate“ 60.000 Shares bekommen.
Sie haben Videoinhalte über örtliche Veranstaltungen und Nahrungsmittel erstellt. Solche Videos sind von Natur aus unterhaltsam und erregen viel Aufmerksamkeit.
Sobald Du in den sozialen Medien Fuß fasst und Social Proof aufbaust, kannst Du eine Reichweiten-Kampagne durchführen, um Links zu ernten und einen Schub in den lokalen Suchergebnissen zu bekommen.
Mike hat hier mehr fantastische Gestaltungsideen für lokale Inhalte aufgelistet.
4. Fördere Publikumsbesuche in Deinem Geschäft vor Ort, damit Du Dich danach mit Deinen Kunden auf den sozialen Medien verbinden kannst
Wenn Du mit den sozialen Medien gerade erst anfängst, musst Du nicht zahlen, um Deine ersten Fans zu finden. Deine regulären Kunden vernetzen sich sicherlich sehr gerne mit Dir. Benutze Fensterbilder und andere Beschilderungen, um Deine Präsenz in den sozialen Medien bekannt zu machen.
Falls Du einen QR-Code benutzen kannst, fällt es Deinen Kunden leichter, direkt auf Deiner Social-Media-Seite zu landen, indem sie diesen Code einfach mit ihrem Smartphone scannen.
Du kannst den QR-Code auch auf Deine Visitenkarte drucken lassen. Mashable hat eine Liste mit zwölf kreativen Beispielen für Visitenkarten, die auf eine Präsenz in den sozialen Medien hinweisen, erstellt.
Du gewinnst Pluspunkte, wenn Du Deine Kunden für ihre Unterstützung in den sozialen Medien belohnst. Zum Beispiel kannst Du Deinen Kunden besondere Rabatte oder einen kostenlosen Kaffee anbieten, wenn sie Deine Seite auf Facebook besuchen. Es verschafft Dir kostenlose Inhalte in den News-Feeds und hilft Deiner organischen Reichweite.
Du kannst auch digitale Verkaufshilfen in Deinen Läden verwenden, um Deine beliebtesten Produkte auf den sozialen Medien zu zeigen. In Brasilien hat C&A Likes von Facebook in die Kleiderbügel eingebaut. Ist das nicht eine großartige Möglichkeit, um in Echtzeit Bewertungen für Mode zu sammeln?
Wenn Du eine Live-Veranstaltung durchführst, kannst Du ebenfalls eine Live-Wand für Twitter installieren und Teilnehmer ermutigen zu tweeten. Vergiss nicht, einen relevanten Hashtag für diese Veranstaltung zu erstellen, um ein Zeichen für Deine Marke zu setzen und Deine Reichweite auszuweiten.
Fazit
77% der B2C-Unternehmen konnten mit Facebook Kunden gewinnen. Das heißt aber nicht, dass Du den ersten Schritt dieses Artikels überspringen solltest.
Du solltest die Plattform finden, auf der Deine Nutzer und potentielle Kunden aktiv sind. Und dann musst Du hochwertige Inhalte, die Deine Zielgruppe interessieren und unterhalten, veröffentlichen.
Wenn Du schnell an Autorität in den sozialen Medien gewinnen möchtest, ist die Durchführung eines Wettbewerbs eine großartige Idee. Die Tools und Fallstudien, die ich in diesem Artikel gezeigt habe, helfen Dir dabei, aktiv zu werden.
Denk daran, Dich nicht nur auf Likes und neue Follower zu konzentrieren. Deine sozialen Konten gehören Dir letztendlich nicht. Versuch stattdessen E-Mail-Marketing zu nutzen und E-Mail-Adressen zu sammeln.
Havana Group hat einen Social-Media-Direktor eingestellt, aber seine Mühen beschränkten sich nicht nur auf den Aufbau der Präsenz bei Facebook und Twitter. Das Restaurant hat auch einen Blog, mit dem sie 30.000 E-Mail-Abonnenten gesammelt haben (Stand Juni 2012).
Welche Plattform der sozialen Medien hast Du genutzt, um für Dein lokales Unternehmen zu werben? Teil Deine Ergebnisse der Kundengewinnung in den Kommentaren.
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