5 Möglichkeiten, wie die Keyword-Recherche Dein SEO verpfuschen kann

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Was ist der Eckpfeiler jeder Content-/SEO-Kampagne?

Die Keyword-Recherche.

Es ist der wesentlichste Aspekt des Online-Marketings. Wenn Du die Long-Tail-Phrasen, die in den Suchergebnisse nicht wettbewerbsfähig sind, übernimmst, kannst Du Deine Webseite mit viel weniger Aufwand aufbauen. Ich habe Dir in diesem Artikel vier Fallstudien dazu gezeigt.

Hier kommt die reine, bittere Wahrheit:

Ohne die richtigen Keywords (oder Themen) für Deine Webseite zu finden, können all Deine Content-Strategien scheitern.

Es ist eine entschiedene Fähigkeit, die Du beherrschen musst, um mit Deinen Online-Marketing-Anstrengungen erfolgreich zu sein.

Interessanter Weise hat sich die Art und Weise, wie Deine Zielgruppe sucht, in den letzten Jahre drastisch verändert. Anstatt sich auf das monatliche Suchvolumen und die Exact-Match-Keywords in den Überschriften/und im Text des Inhaltes zu verlassen, müssen sich Vermarkter jetzt vor allem auf die kontextuelle Relevanz konzentrieren.

Es gibt viele Wege, um die Wettbewerbsfähigkeit von Keywords zu bestimmen und eine Recherche durchzuführen. Jeder Vermarkter scheint seinen eigene Vorgehensweise gefunden zu haben, die oftmals eine Mischung aus der eigenen Intuition und den Ergebnissen einiger SEO-Tools darstellt.

In diesem Artikel will ich mich allerdings auf die Einschränkungen der Keyword-Recherche konzentrieren. Sicher, Du betreibst Marktforschung, die Dir dabei hilft, Deine Kunden zu verstehen. Aber Du musst auch die Bedingungen, unter denen Deine Erkenntnisse gelten, verstehen.

Also stelle ich Dir jetzt 5 Einschränkungen vor, die Deine Marketingkampagnen durcheinander bringen könnten. Berücksichtige, dass die meisten Daten über Keywords mit Google erlangt wurden. Also ergeben sich die meisten Einschränkungen der Analyse der Ergebnisse auch aus dem Google Keyword-Planer.

1. Die Keyword-Durchschnittswerte im Google Keyword-Planer zeigen ein verzerrtes Bild

Du hast den Keyword-Planer sicher schon bei zahlreichen Gelegenheiten genutzt, um Keywords für Deine Kampagne zu finden. Er zeigt ein kleines monatliches Keyword-Volumen an, auf das sich viele Vermarkter verlassen, um zu entscheiden, ob sie ein Keyword anstreben wollen oder nicht.

Aber hast Du jemals darüber nachgedacht, wie Google auf diesen Durchschnittswert kommt?

Geh zum Abschnitt Google Keyword-Planer: Statistiken zum Suchvolumen und Du findest heraus, dass der Durchschnitt aus einem Zeitraum über 12 Monaten berechnet wird.

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Was bedeutet das für die Genauigkeit Deiner Recherche?

Also, der Durchschnitt von 10, 100 und 1000 ist 366,67.

Aber 367 ist keine gute Darstellung der verschiedenen Werte. Wenn Du es also mit Sonderfällen zu tun hast, wie mit 10 und 1000 in diesem Beispiel, dann ist die durchschnittliche Zahl äußerst irreführend.

Wenn Deine Nische bei manchen Keywords einen saisonbedingten Höhepunkt erlebt, z.B. aufgrund von Live-Events oder Feierlichkeiten, dann kann Dich der Keyword-Planer täuschen und am Ende verfolgst Du Keywords, die Dir keinen konstanten Traffic bescheren.

Die Lösung?

Verfolge die Zahl in der Mitte Deiner sortierten Liste…

Der Median.

Er bietet Dir die genaueste Darstellung Deiner Probe.

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Aber Google erlaubt es Dir nicht, die Angaben zum individuellen monatlichen Suchvolumen zu exportieren. Und es kostet viel Zeit und Mühe, das für jedes Keyword manuell zu machen.

Es ist besser, wenn Du mit der Maus auf ein Keyword fährst und Dir das Suchvolumen im Zeitverlauf anschaust.

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Im oberen Beispiel, beträgt das Volumenhoch um die 8.000 und das Minimum um die 3.000. Auch wenn Deine Zielgruppe in einigen Monate öfter nach dem Keyword sucht, kann es das ganze Jahr lang guten Traffic liefern.

Aber was ist, wenn das Suchmuster Deiner Zielgruppe hochgradig variabel ist?

Das durchschnittliche monatliche Suchvolumen für „Schnee schaufeln“ beträgt 8.100.

Wenn Du in den monatlichen Volumenschwankungen des Keywords nachschaust, wirst Du wahrscheinlich nicht überrascht.

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Die Suchanfragen steigen in den Wintermonaten fast exponentiell, aber es gibt ein großes Sommerloch. 

Möchtest Du Deine ganzen Anstrengungen hinsichtlich der Erstellung und Bewerbung von Inhalten für 3 Monate Traffic aufbrauchen? Insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass es einige Wochen (oder möglicherweise 3 Monate) dauert, bis Dein auf das Keyword ausgerichteter Inhalt überhaupt in den Suchergebnissen erscheint.

Du solltest Keywords anvisieren, die das ganze Jahr über ein anständiges, gleichmäßiges Keyword-Volumen aufweisen.

Andernfalls erlebst Du einen Traffic-„Durchhänger“ und kannst sogar Schwierigkeiten haben einen A/B-Test durchzuführen.

Es gibt eine Ausnahme der Regel – wenn Du ein Keyword findest, dass vor Kurzem erst an Fahrt aufgenommen hat, dann solltest Du es verfolgen. Solch ein Graph wird in etwa so aussehen:

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Manchmal sind das strategische Marken-Keywords, wie „Scyscraper-Technick“ oder „Content Schock“. Sicher, die Webseiten, die diesen Ausdruck geprägt haben, werden ganz oben platziert, Du kannst Dir aber relativ leicht einen der unteren Plätze sichern (bis jeder in der Branche darüber schreibt und die Keywords wettbewerbsfähig werden).

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Trendige Themen kannst Du bei Google Trends ausfindig machen. Beispielsweise hat das Keyword „ein Auto anmalen“ seit 2011 eine recht stabile Wachstumsrate.

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Aber wenn ich ähnliche Suchanfragen finden möchte, kann ich nach unten scrollen, um diese „Verwandten Geschichten“ zu sehen:

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Ich kann die Long-Tail-Keywords dann diesen Suchanfragen entnehmen, indem ich sie bei keywordtool.io eingebe. In diesem Artikel zeige ich Dir diesen Prozess.

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Google Trends zeigt Dir auch die Suchanfragen, die mit der Zeit an Beliebtheit gewinnen.

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Wenn Deine Webseite zeitlicher Natur ist und auf Nachrichten basiert, solltest Du definitiv saisonale Keywords anvisieren. Ich habe Dir ebenfalls gezeigt, wie Du Deine News-Webseite zu Google News hinzufügen kannst und Real-Time-Traffic mit den 6 Milliarden Klicks, die Google News jeden Monat bekommt, gewinnen kannst.

2. Das Keyword-Volumen ist nicht nur ein Durchschnittswert. Es wird auch gerundet.

Das Such-Volumen, das Du im Keyword-Planer findest, ist nicht für alle Standorte gleich.

Das liegt daran, dass Google ähnliche Schlüsselwörter zur Vereinfachung des Ergebnisses einfach in den gleichen Topf wirft. Wenn Dein Targeting also auf weniger gesuchte Long-Tail-Keywords ausgerichtet ist, dann könntest Du es mit Aufrundungen auf die nächste volle 10 zu tun haben.

Aber bei einem größeren monatlichen Such-Volumen (Haupt-Keywords), kann das möglicherweise zu Unterschieden von bis zu 10.000 Suchanfragen im Monat führen.

Hier ist ein Beispiel dieser Anomalie für die Schlüsselwörter „Basketball-Spiele“ und „Baseball-Spielergebnisse.“ Beachte, dass der Keyword-Planer für beide Keywords ein durchschnittliches Keyword-Volumen von 210.000 im Monat anzeigt. Jetzt schau Dir aber mal den tatsächlichen Unterschied an.

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Die Recherche von Russ Jones und seinem Team hat ergeben, dass Google 85 solcher Traffic-Sammelfelder hat, die logarithmisch proportioniert sind. Je größer also das Suchvolumen, desto weniger genau und vertrauenswürdig können die Zahlen sein. Die größten Sammelfelder weisen einen Unterschied von bis zu einer Viertelmillionen Suchanfragen pro Monat auf.

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Gibt es denn eine Möglichkeit, um diese ungenauen Traffic-Schätzungen zu bewältigen?

Wenn Du Long-Tail-Keywords verfolgst, wirst Du wahrscheinlich keinen großen Unterschied feststellen. Aber um das Risiko zu minimieren, kannst Du Dich auf Deine eigenen Daten aus Google Analytics und den Webmaster Tools verlassen, um Deine Traffic-Quellen zu diversifizieren.

3. Google monopolisiert Suchergebnisse und zeigt magere SERPs für gewisse Keywords.

Glen von Viper Chill hat vor Kurzem ein eingehendes Research-Projekt durchgeführt, und ist zu dem Ergebnis gelangt, dass auf der ganzen Welt nur 16 Unternehmen die Google Suchergebnisse dominieren.

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Sie haben ein Netzwerk gebildet und nutzen ihre Markenautorität, um immensen Traffic für ihre neuen Webseiten zu generieren.

Es wird sogar deutlich, dass diese Unternehmen in Bezug auf wettbewerbsfähige Keywords in den meisten beliebten Nischen (einschließlich Technologie, Lebensmittel, Reisen und Software) bereits die Oberhand gewonnen haben.

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Es ist traurig, dass Google gewisse Webseiten und Marken in den Suchergebnissen bevorzugt.

Aber was hat das mit Deiner Keyword-Recherche zu tun?

Einige spezifische Keywords zeigen lediglich gewisse Arten von Webseiten in den Such-Ergebnissen. Deine Webseite kann wahrscheinlich nicht mit ihnen konkurrieren – auch wenn Du der Meinung bist, dass die Seiten in den SERPs nicht besser und weniger wettbewerbsfähig sind.

Beispielsweise zeigen gewisse kommerzielle Keywords, wie z.B. „Hemden für Frauen“, lediglich E-Commerce-Webseiten. Viel Glück beim Versuch Deine Content-Webseite mit diesem Keyword zu platzieren.

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Für gewisse Keywords dominieren .edu Domains oder geographisch spezifische Webseiten die Suchergebnisse. Hayden prägte den Begriff „Magere SERPs“, das das Monopolisieren der Suchergebnisse durch Google beschreibt. Er rät Dir, den Versuch mit ihnen zu konkurrieren, noch mal zu überdenken.

Auch meine Empfehlung lautet, solche fraglichen Keywords zu übergehen, auch wenn Deine Intuition oder der Algorithmus eines Keywords sie als weniger wettbewerbsfähig einstufen.

 

4. Google zeigt Dir nicht alles

2012 erstellte Rand mit Google Analytics einen Keyword-Bericht, der Keywords beinhaltete, die gemäß Traffic zum Moz-Blog weiterleiteten. 

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Dann führte er mit dem Keyword-Tool von Google eine Suchanfrage für das primäre Keyword „Blog-Traffic“ durch, um die gezeigten Vorschläge zu vergleichen.

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Rand war verwirrt, weil viele Begriffe, die in seinen Analysen auftauchten, nicht im Planer angezeigt wurden. Dann führte er eine exakte Suchanfrage nach diesen Keywords durch und stellte fest, dass das Tool sehr wohl Daten zu diesen Keywords hat, diese Keywords bei der umfassenden Suche aber lieber ausblendet.

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Er fand heraus, dass 50% der Begriffe nicht vom Keyword-Planer vorgeschlagen wurden.

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Es gibt also viele verpasste Keyword-Targeting-Möglichkeiten, wenn Du Dich bei Deiner Keyword-Recherche lediglich auf den Google Keyword-Planer verlässt.

Wenn Du Dir keine aus der Luft gegriffenen, zufälligen Keywords einfallen lässt und sie dann manuell eingibst, verpast Du viele verwandte Keywords.

Google versteckt Keyword-Daten vor Webmastern zunehmend. Seit der Einführung des Keyword-Planers, hat Google die Anzeige des Suchvolumens auf verschiedenen Geräten und der globalen vs. lokalen Suchanfragen aufgegeben.

2013 führte die erhöhte Verschlüsselung der Google-Suche zu einem Höhepunkt der „nicht verfügbar“-Aktivität auf Google Analytics.

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Du kannst mehr versteckte Keywords entdecken, indem Du die Daten der Suchvorhersage nutzt.

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Du kannst am Anfang Deiner Suchanfrage Wildcards wie „_“ benutzen, um mehr Möglichkeiten zu finden.

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Oder Du benutzt es zwischen zwei Wörtern Deiner Suchanfrage.

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Eine noch bessere Lösung, ist die Nutzung zusätzlicher Tools wie Long Tail Pro, um längere Keywords auszugraben, und SEO-Tools wie Ahrefs, um die Keywords, die Deine Konkurrenten verwenden, zu reproduzieren.

Ich habe in diesem Artikel 5 weitere Keyword-Methoden aufgelistet, einschließlich Udemy, Twitter und Quora, die Du Deinem Marketing-Arsenal hinzufügen kannst.

 

5. Die auf dem Algorithmus basierenden Keyword-Tools, können sich manchmal daneben benehmen.

Perrin führte vor Kurzem eine ausführliche Analyse der besten Keyword-Recherche-Tools durch. Sie beinhaltete Ahrefs, SEMRush, Long Tail Pro und den Moz Keyword Explorer.

Wenn Du ein Vermarkter mit langjähriger Erfahrung bist, dann musst Du irgendwann mindestens eins der oben aufgeführten Tools verwendet haben.

Ein enormer Vorteil, den diese Keyword-Tools jetzt bieten, ist der Schwierigkeitsgrad von Keywords auf einer Skala von 0 bis 100.

Es ist viel einfacher und effizienter, nur den Keyword-Schwierigkeitsgrad im Tool zu überprüfen, als die Backlinks und andere Aspekte der Top-Ergebnisse in den SERPs zu untersuchen.

Long Tail Pro macht deutlich, dass ein Keyword mit einer Punktzahl von bis zu 30 als wenig kompetitiv betrachtet werden kann. 

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Alle anderen Tools arbeiten ebenfalls mit Punktzahlen.

Aber das Lustige an der Sache ist, dass die meisten von ihnen nicht verstehen, was die Punktzahlen überhaupt bedeuten.

Man Könnte meinen, sie haben die Punktzahl nur veröffentlicht, weil jeder andere auf dem Markt es genau so macht.

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Flop.

Du solltest diese Punktzahl also als relativ qualitative Kennzahl betrachten. Aber Du musst Dich ebenfalls auf Deine Intuition verlassen und die SERP-Seiten manuell beurteilen.

Gemäß der Interpretation der Keyword-Schwierigkeitsgrade für 13 Keywords, liefern Long Tail Pro und Moz die genauesten Ergebnisse.

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Doch ich würde Dir dennoch empfehlen, diese Ergebnisse nur für Referenz-Zwecke zu nutzen. Die endgültige Entscheidung nach persönlichem Ermessen ist wesentlich für den Erfolg Deiner Kampagnen und sollte ebenfalls von Deinem Verständnis Deiner Nische/Zielgruppe abhängig sein.

 

Fazit

Die Keyword-Recherche ist auf jede Menge Tools und Daten von Google angewiesen. Aber man verliert leicht die Beschränkungen aus den Augen. Da engagiert man sich monatelang und versucht mit Keywords platziert zu werden, die am Ende keinerlei Einfluss auf die Gewinne haben.

Ich habe in diesem Artikel fünf Einschränkungen, zusammen mit ihren möglichen Lösungsansätzen, die Du anwenden kannst, um die negativen Effekte zu minimieren, aufgelistet. Ich hoffe Du vergisst sie nicht, wenn Du mal wieder eine Keyword-Recherche durchführst.

Bist Du bei Deiner Keyword-Recherche schon mal einer der oben aufgeführten Herausforderungen begegnet? Oder gibt es noch weitere Einschränkungen, die ich im Artikel nicht behandelt habe? Ich würde mich freuen, in den Kommentaren mehr davon zu erfahren.

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