Ich werde immer wieder gefragt, wie ich es geschafft habe seit über zehn Jahren regelmäßig zu bloggen.
Ich sage dann immer, dass das Bloggen wie eine Langzeitbeziehung ist. Es gibt eben immer mal wieder gute und schlechte Tage.
So ein Blog ist schon etwas besonderes. Er macht, besonders am Anfang, viel Arbeit und jeder Tag ist ein Kampf.
Wenn man einen erfolgreichen Blog betreiben will, muss man viel Zeit und Arbeit investieren. Das heißt aber nicht, dass das Bloggen kompliziert sein muss.
Ich habe über die Jahre hinweg einen Prozess entwickelt. Ich habe gelernt, wie man sich von einem Burnout erholt und habe die wichtigsten Arbeitsprozesse schriftlich festgehalten.
Mein Blog macht zwar noch immer sehr viel Arbeit, er fühlt sich aber nicht mehr nach so viel Arbeit an. Das ist ganz so wie mit dem Fitnessstudio. Nach einer Weile wird es zur Routine. Es gibt bestimmte Prozesse, die das Blogging einfacher machen.
Heute will ich diese Arbeitsschritte mit Dir teilen.
Ich kann Dir zwar nicht garantieren, dass Du zur Blogging-Sensation wirst, wenn Du meinen Anweisungen folgst, aber Du wirst ganz sicher zu einem besseren Blogger und kannst viel lernen.
Hier sind 5 Tipps, die Dir dabei helfen werden, ohne Unterbrechungen zu Bloggen.
1. Identifiziere und organisiere Deine Aufgaben
Lass uns einmal nachdenken: Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?
Mit “Arbeitstag” meine ich die Zeit, die Du in Deinen Blog investierst. Nehmen wir einfach mal an, dass Du täglich eine Stunde mit dem Bloggen verbringst.
(Wenn “Facebook” ganz oben auf Deiner Liste steht, dann ist sind Deine Arbeitsabläufe nicht optimal organisiert.)
Wahrscheinlich kannst Du nicht jeden Arbeitsschritt minutiös festhalten, Du solltest Dir aber aller Schritte bewusst sein.
Du könntest Deine Zeit verschwenden, ohne es zu merken. Das läppert sich. Sogar “gute” Aufgaben, zum Beispiel die Überprüfung von Inhalten, kann Zeit stehlen.
Hier sind ein paar zeitstehlende Aufgaben, mit freundlicher Genehmigung von Time Doctor:
Du solltest aber nicht nur nach diesen Zeitfressern Ausschau halten. Du musst auch ein paar Deiner Aufgaben automatisieren, um effizienter arbeiten zu können.
Halte Stift und Papier bereit und schreib alles auf, was Du an einen typischen Arbeitstag so machst. Arbeite mit Zeitangaben, um einschätzen zu können, wie viel Zeit jede Aufgabe in Anspruch nimmt.
Du darfst nichts auslassen. Wenn Du zischen 12:32 und 12:34 Deine Wasserflasche auffüllst, dann musst Du auch das aufschreiben.
Das hört sich jetzt zwar nach viel Arbeit an, ist die Mühe aber wert.
Erstens: Du wirst Dir Deiner Handlungen bewusst und weißt genau, ob und wann Du Zeit verschwendest. Dann kannst Du Veränderungen vornehmen, um produktiver zu werden.
Wenn Du zum Beispiel immer zehn Minuten mit der Überprüfung Deines Twitter-Kontos verbringst, dann solltest Du das dringend ändern.
Zweitens: Wenn Du Deine Aufgaben genau kennst, kannst Du sie strukturieren.
Versuche Deinen Arbeitstag in essentielle und unwesentliche Aufgaben einzuteilen. Welche Aufgaben haben Priorität? Du musst diese Aufgaben identifizieren und einen Weg finden, um Deine Fortschritte täglich zu messen.
Autor Tim Maurer benutzt Trello, um all seine täglichen Arbeitsschritte zu organisieren:
Auch Du kannst Trello benutzen, um Deinen Arbeitstag zu planen.
Wenn Du noch kein Konto hast, musst Du Trello.com aufrufen und Dich anmelden.
Fülle das Formular aus und erstelle Dein Konto.
Wenn Du das erledigt hast, siehst Du diesen Bildschirm:
Klick auf “Neues Board erstellen…” und gib dem Board einen Namen (in unserem Fall “Facebook-Werbung”).
Anschließend kannst Du “Eine Liste hinzufügen…”.
Was ist eine Liste? Trello besteht aus zwei Komponenten: Listen und Karten. Listen sind vertikale Säulen, die Karten beinhalten.
In unserem Fall stellen Listen die Kategorien dar und Karten beinhalten die bestimmten Arbeitsschritte der jeweiligen Kategorie.
Füge eine neue Liste hinzu und gib ihr einen Namen:
Jetzt musst Du diese Liste mit Arbeitsschritten füllen. Klick dafür auf “Eine Karte hinzufügen…”.
Jetzt kannst Du die Karte bearbeiten. Du könntest “Facebook-Werbung” als Kategorie anlegen und dann bestimmte Aufgaben, z.B. “CTA überarbeiten” und “Budget erhöhen”, zu dieser Liste hinzufügen.
Die Liste könnte dann so aussehen:
Du kannst die jeweiligen Karten einzeln bearbeiten:
Wenn Du Deine Aufgaben organisierst, kannst Du Deinen Arbeitsablauf automatisieren. Dann bist zu nicht mehr so gestresst. Du kannst eventuelle Probleme bereits im Vorfeld identifizieren und lösen.
Du wirst Dich wundern, wie sehr Du die Produktivität Deines Arbeitsprozesses verbessern kannst.
2. Schreib jeden Tag mindestens zehn neue Ideen auf
Ich bin kein Genie. Die meisten meiner Ideen sind Mist.
Aber eben nicht alle, und das zählt.
Jeder hat tausende von Ideen. (Ja, Du auch!) Aber viele von uns sind sich ihrer Ideen nicht bewusst.
Der Chemiker Linus Pauling hat mal gesagt:
Du findest gute Ideen, indem Du Dir ne Menge neuer Ideen einfallen lässt und die schlechten einfach aussortierst.
Genau das solltest Du auch machen. Du solltest jeden Tag mindestens zehn neue Ideen festhalten.
Die Ideen müssen nicht gut sein. Du kannst die schlechten später einfach aussortieren.
Du kannst Deine Ideen auf viele Arten und Weisen festhalten, aber James Altucher ist der Meinung, dass Du immer ein kleines Notizbuch bei Dir haben wolltest.
Warum? Hier ist die Erklärung:
Ein Notizbuch passt problemlos in jede Tasche und steht immer zur Verfügung, um schnell eine neue Idee festzuhalten.
Dann kannst Du all Deine Ideen immer sofort an Ort und Stelle sammeln. Wenn Du eine einfache Liste anlegen, ist so ein Notizbuch sehr gut dafür geeignet.
Viele Blog-Beiträge werden aus scheinbar dummen Ideen entwickelt. Schau Dir mal diesen Beitrag von Kevin J. Duncan zum Thema „Ein besserer Blogger werden“ an:
Gib’s zu. Wenn Du auf diese Idee gekommen wärst, dann hättest Du sie sicher für verrückt gehalten. Und das ist sie auch! Aber sie funktioniert.
Sogar verrückte Ideen haben ihren Platz in der Welt des Blogging. Manchmal eignen sich diese scheinbar verrückten Ideen sogar besser für Blog-Artikel.
Du solltest Deine Ideen also nicht sofort wieder verwerfen. Schreib sie auf und schau sie Dir später noch mal an.
Wenn Du jeden Tag zehn neue Ideen festhältst, dann wirst Du zur „Ideenmaschine“, wie James Altucher so schön sagt.
10 Ideen mögen nicht nach viel klingen, aber wenn Du das Ganze eine Woche lang durchziehst, hast Du schon 70 neue Ideen gesammelt. Das sind 300 Ideen pro Monat.
Und wenn Du ein Jahr lang jeden Tag zehn neue Ideen aufschreibst, dann stehen Dir unglaubliche 3.650 Ideen zur Verfügung.
Wirst Du alle Ideen benutzen? Natürlich nicht. Aber denk mal darüber nach, wie viele Ideen Du umsetzen kannst.
Das ist etwas, was Dir unbedingt zur Gewohnheit werden sollte. Fang noch heute damit an!
3. Schreib unterwegs
Wenn Du an einen Schriftsteller denkst, was siehst Du dann? Bestimmt so etwas:
Das ist ein Bild von Ernest Hemingway, mit freundlicher Genehmigung von Biography.com. Man denkt immer sofort an einen Schriftsteller, der an der Schreibmaschine oder mit Stift und Papier in der Hand an einem Schreibtisch sitzt.
Das ist heutzutage aber eher selten der Fall. Das Schreiben findet selten noch im Büro statt. Das gilt besonders für Blogger.
Blogger arbeiten immer und überall. An einem Schreibtisch zu Hause, in einem Café, einer Bibliothek, alles ist möglich.
Ich arbeite seht oft an meinen Artikeln, wenn ich irgendwo anstehe oder Auto fahre. (Wenn ich Mitfahrer bin natürlich, nicht wenn ich selber fahre!)
Darum solltest Du immer ein Notizbuch dabei haben. Du musst immer in der Lage sein, Deine Ideen sofort aufschreiben zu können.
Du solltest jede freie Minute nutzen, um Dein Blogging zu verfeinern. Vielleicht fallen Dir auf diese Weise sogar ein paar neue Ideen ein, auf die Du sonst nicht gekommen wärst.
Viele Aufgaben kann man problemlos mit dem Handy erledigen. Das bringt uns zu Punkt Nr. 4:
4. Das Bloggen mit dem Handy
Handys sind schon super. Du kannst Artikel schreiben, veröffentlichen und teilen. Alles mit Deinem mobilen Gerät.
Ich zeige Dir jetzt Schritt-für-Schritt, wie Du außergewöhnlich gute Beiträge mit Deinem Mobiltelefon erstellen kannst. Du kannst Deinen Arbeitsablauf zum größten Teil ohne Probleme automatisieren.
Du brauchst ein gutes Textverarbeitungssystem und Du musst von unterwegs auf all Deine Dateien zugreifen können.
Dafür eignet sich Google Docs ohne Frage am besten. Du kannst Deine Dokumente immer von überall mit Desktop- und mobilen Geräten synchronisieren.
Google Docs verfügt über die Funktionen eines Textverarbeitungssystems und ist extrem flexibel. Jeder meiner Blog-Artikel wird in Google Docs erstellt.
Und das Beste daran ist, dass es super auf dem Handy funktioniert.
Du kannst auch Evernote oder Microsoft OneNote benutzen. Ich persönlich bevorzuge Google Docs.
Ich arbeite oft an meinen Artikeln, wenn ich im Uber oder im Flugzeug sitze.
Wenn ich einen neuen Entwurf erstelle, dann halte ich das in der Überschrift fest.
Und dann fange ich an zu schreiben…
Und die Arbeitsschritte, die nicht mit einem Handy durchgeführt werden können, z.B. Recherche oder die Suche nach Medieninhalten? Ich mache dann kleine Randnotizen im Text und hebe sie hervor.
Manchmal setze ich diese Anmerkungen auch in Klammern und kümmre mich dann später darum.
Wenn ich dann am Computer sitze, gehe ich die Artikel durch und suche nach den fehlenden Inhalten.
Ich habe so schon eine Menge Zeit gespart. Ich habe am Anfang viel Zeit mit der Recherche auf dem Handy verschwendet. Das ist aber reine Zeitverschwendung.
Das Schreiben auf mobilen Geräten ist zwar nicht perfekt, aber schon ganz gut.
Wenn Du ein Tablet hast, solltest Du es immer bei Dir tragen. Du solltest am besten immer ein Notizbuch, ein Handy und ein Tablet dabei haben.
Wenn Du wenig Zeit hast, kannst Du die Idee schnell im Notizbuch festhalten. Wenn Du ein bisschen mehr Zeit hast, solltest Du Dein Handy benutzen. Wenn Du Deine Ideen bearbeiten willst, kannst Du ein Tablet oder einen Laptop benutzen.
5. Automatisiere Deine Veröffentlichungen
Dein Blog-Beitrag ist nutzlos, wenn er nicht veröffentlicht wird. Du musst Dich an einen Zeitplan halten, der im Idealfall fast komplett automatisiert ist.
Viele Blogger versagen, weil sie ihre Artikel nicht rechtzeitig veröffentlichen. Und sie veröffentlichen ihre Artikel nicht rechtzeitig, weil sie keinen automatisierten Zeitplan haben.
Du musst die Veröffentlichung Deiner Beiträge problemlos planen können. Ich zeige Dir jetzt, wie Du das auf WordPress machen kannst.
Du solltest im Vorfeld schon ein paar Artikel vorbereitet haben. Ich habe immer mindestens eine Woche an Beiträgen parat.
Nehmen wir einfach mal an, ich habe fünf Artikel in Google Docs vorbereitet.
Jetzt müssen wir diese Beiträge von Google Docs in WordPress übertragen. Dafür können wir Wordable benutzen. Es ist sogar kostenlos!
Mit Wordable kannst Du Deine Dokumente aus Google Docs mit einem Klick in WordPress importieren. Ja, Du hast richtig gelesen.
Und das Beste daran ist: Die Formatierung bleibt erhalten. Jeder, der schon mal einen Artikel von Google Doc nach WordPress kopiert hat, weit wie schrecklich das aussieht. Mit Wordable bleibt die Formatierung erhalten.
Wenn Du Deine Inhalte mit Wordable importiert hast, musst Du sie programmieren. Mit WordPress kannst Du einen Beitrag nach dem anderen planen. Das ist nicht ideal.
Wir wollen das Plug-in Drafts Scheduler benutzen, um mehrere Beiträge gleichzeitig programmieren zu können.
Du musst das Programm installieren und dann all Deine Beiträge aus Google Docs importieren. Dann werden sie als Entwürfe unter „Posts“angezeigt.
Geh zu Posts > Drafts Scheduler.
Im Bereich Post type to schedule sollte Posts ausgewählt sein.
Jetzt musst Du ein Startdatum auswählen. Wenn Du ab dem 12. des Monats mit der Veröffentlichung Deiner Artikel beginnen willst, kannst Du den 13. auswählen.
Unter Posting order kannst Du bestimmen, ob Deine Entwürfe zufällig oder in einer bestimmten Reihenfolge veröffentlicht werden sollen. Ich veröffentliche meine Beiträge am liebsten in einer bestimmten Reihenfolge.
Jetzt musst Du ein Intervall festlegen. Diese Funktion ist großartig. Du kannst Deine Beiträge im Intervall von wenigen Stunden, einem Tag oder mehreren Tagen veröffentlichen.
Dann musst Du nur noch auf Schedule Drafts klicken und schon bist Du fertig!
So kannst Du viel Zeit sparen. Für die Erstellung und Veröffentlichung eines Blog-Beitrages braucht man in der Regel ein bis zwei Stunden. Mit diesem Prozess kannst Du 15-20 Minuten sparen.
(Wenn Deine Beiträge länger sind, kannst Du sogar noch mehr Zeit sparen.)
Fazit
So ein Blog ist ganz schön viel Arbeit, wenn Du alles richtig machen willst. Es ist aber noch mehr Arbeit, wenn Du es falsch machst.
Darum geben so viele Blogger auf und darum erscheint vielen das Blogging als unmöglich. Diese Leute denken, dass sie jeden Tag unzählige Stunden in die Findung neuer Ideen investieren müssen.
Dabei muss man sich nur gut vorbereiten und einen Prozess erstellen, um bestimmte Aufgaben zu automatisieren.
Die besten Blogger folgen einem Plan. Sie fragen sich nicht, was sie als nächstes tun sollten. Sie planen jedes Detail und machen sich dann an die Arbeit.
Du kannst produktiv sein und einen tollen Blog führen, wenn Du jetzt die Zeit investierst, um ein solides Fundament zu erstellen.
Ich führe meinen Blog bereits seit über zehn Jahren. Mittlerweile muss ich gar nicht mehr viel Zeit in die Erstellung meiner Beiträge investieren. So ein Artikel macht mir nicht mehr so viel Arbeit, weil ich schon tausende Artikel geschrieben habe.
Wenn Du diesen fünf Schritten folgst, kannst Du Deinen Prozess und das Blogging verbessern. Dann ist es nicht mehr so langweilig oder aufwändig. Dann macht es Dir bestimmt sogar Spaß.
Hast Du eine Blogging-Routine? Was unternimmst Du, um Dich bei der Stange zu halten?
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