Viele Leute fragen mich nach der SEO. Jeder will auf Platz 1 in den Suchergebnissen von Google erscheinen.
Ich kann das ja nachvollziehen. Ich sehe meine Webseite auch gerne ganz oben.
Leider führt die Beliebtheit der SEO dazu, dass eine andere wichtige Strategie vernachlässigt wird: das Schreiben von Werbetexten (Copywriting).
Copyblogger sagt: “Copywriting ist eine Kunst und eine Wissenschaft. Worte (ob gesprochen oder geschrieben) überzeugen Leute von bestimmten Handlungen durchzuführen.”
Lass uns sogar noch einen Schritt weiter gehen.
Was willst Du letztendlich erreichen?
Du willst ein Produkt verkaufen.
Um es kurz zu machen: Du benutzt Wörter, um einen Kunden davon zu überzeugen, Dir sein hart verdientes Geld zu geben.
Die Fehler, die Dich Deine Kunden kosten könnten
Viele Vermarkter gehen die ganze Sache völlig falsch an.
Sie sind der festen Überzeugung, dass ihr Produkt oder ihre Dienstleistung dem Angebot der Konkurrenz weit überlegen ist und der Kunde sich allein deshalb für den Kauf entscheiden wird.
Sie zeigen ihren Interessenten Daten, Fakten und Statistiken und erwarten dann, dass diese das Produkt kaufen.
Wir wissen natürlich, dass das eher selten der Fall ist.
Das führt bestenfalls zu einer schlechten Produktbeschreibung. Diese Unternehmen wundern sich dann, warum ihre Conversion-Rate so gering ausfällt, obwohl sie doch so viel Geld in die SEO stecken.
Es liegt aber vielmehr daran, dass sie keine emotionale Bindung zu ihren Kunden aufbauen können.
In diesem Artikel möchte ich Dir beibringen, wie man sich auf emotionaler Ebene mit seinen Kunden verbindet und diese vom Kauf überzeugt.
Kunden kaufen Erlebnisse, nicht Produkte
Viele Unternehmen nehmen fälschlicher Weise an, dass die Kaufentscheidung ein logischer und linearer Prozess ist.
Wenn wir aber mal ganz ehrlich sind, lesen wir vor einer Kaufentscheidung eher selten die komplizierten technischen Spezifikationen eines Produktes.
Wir suchen uns stattdessen ein Produkt aus, das uns gefällt. Das kann von kleinen Details abhängen, wie der farblichen Gestaltung der Produktverpackung.
Vielleicht hängt es auch mit der Erfahrung zusammen, die der jeweilige Kunde mit dem Produkt verbindet. Professor Gerald Zaltman von der Harvard Business School sagt, dass 95 % aller Kaufentscheidungen unterbewusst getroffen werden.
Das wiederum heißt, dass wir überwiegend emotionale Kaufentscheidungen treffen.
Kluge Unternehmen sind sich dieser Tatsache bewusst und vermarkten ihr Produkt dementsprechend. Wir treffen unsere Kaufentscheidung also auf einer emotionalen Ebene, nicht allein aufgrund des Preises oder weil es die beste Alternative ist.
Bei der Psychologie geht es darum, unsere Handlungsweisen zu verstehen. Wenn wir unsere Kunden besser verstehen, können wir bessere Werbetexte verfassen, um die Kunden von einer bestimmten Handlung zu überzeugen.
Die psychologischen Auslöser, die Menschen zum Kauf bewegen
Eine narrensichere Strategie für das Verfassen guter Werbetexte ist das Schreiben für echte Menschen, nicht für Suchmaschinen.
Damit meine ich nicht den Verzicht auf Keywordrecherche, denn die Grundlagen der SEO sind fundamental, wenn man organischen Traffic auf seine Webseite schicken will.
Man sollte jedoch nicht zu viele Keywords benutzen, um die Qualität des Textes nicht in Mitleidenschaft zu ziehen.
Wenn Du Deinen Umsatz steigern und mehr Kunden gewinnen willst, musst Du überzeugende Texte schreiben lernen.
Das Buch Influence: The Psychology of Persuasion, von Dr. Robert Cialdini, legt den Grundstein dafür und erklärt, warum Leute “Ja” sagen.
Cialdini entwickelte im Laufe von 35 Jahren wissenschaftlicher Forschung und einer dreijährigen Studie zum Thema Einfluss und Überzeugung die sechs Prinzipien der Überzeugung.
Wenn Du Dich bereits mit dem Thema Copywriting oder Marketing beschäftigt hast, ist Du bestimmt schon mal über eins dieser Prinzipien gestolpert. Dennoch bevorzugen viele Vermarkter Hacks und SEO-Strategien.
Die sechs Prinzipien der Überzeugung sind die Grundlage für das Verfassen überzeugender Werbetexte.
Laut Cialdini, lauten die sechs Prinzipien der Überzeugungskunst:
- Das Prinzip der Wechselseitigkeit
- Das Prinzip der Knappheit
- Das Prinzip der Autorität
- Das Prinzip der Sympathie
- Das Prinzip der Folgewirksamkeit
- Das Prinzip der Gruppenzugehörigkeit
Diese sechs Prinzipien können genutzt werden, um das menschliche Verhalten in bestimmten Situationen richtig einschätzen zu können. Du kannst sie nutzen, um Deine Werbetexte überzeugender zu machen und besser auf Deine Zielgruppe zuzuschneiden.
Du kannst zudem besser einschätzen, wie sich Dein Kunde in bestimmten Situationen verhalten wird und dann dementsprechende Vorkehrungen treffen.
In diesem Artikel werde ich die Prinzipien der Überzeugung jedoch nicht nur aufzählen, ich werde Dir auch zeigen, wie Du sie nutzen kannst, um potenzielle Kunden anzulocken und vom Kauf Deiner Produkt zu überzeugen.
Eine Schritt- für-Schritt-Anleitung, um Werbetexte wirksamer zu machen
Das Prinzip der Wechselseitigkeit
Wir fühlen uns Menschen gegenüber, die uns einen Gefallen tun, verpflichtet.
Wenn Dir einer Deiner Freunde etwas zum Geburtstag schenkt oder Dich zu einer Party einlädt, fühlst Du Dich dazu verpflichtet, ihm diesen Gefallen zu erwidern.
Wir Menschen stimmen auch viel eher mit einer Person überein, wenn wir in deren Schuld stehen.
Professor Phillip Kunz von der Brigham Young University hat eine Studie durchgeführt. Er verschickte 600 Weihnachtskarten an wildfremde Menschen, um herauszufinden, wie viele von ihnen antworten würden.
Kunz hat über 200 Antworten bekommen. Viele dieser Antworten waren sogar Briefe, die mehrere Seiten umfassten!
Eine weitere Studie aus dem Jahr 1971 stammt von Dennis Regan von der Cornell University. Teilnehmer wurden in einen Raum geführt, in dem sie ein Kunstobjekt bewerten sollten. Der Assistent von Regan war auch im Raum.
Der Assistent würde dann den Raum verlassen und in einigen Fällen mit zwei Flaschen Coca Cola zurückkommen und dem Teilnehmer eine dieser Flaschen anbieten.
Nach dem Experiment würde der Assistent die Teilnehmer dann bitten, ein Ticket im Wert von 25 Cent zu kaufen, um ihm dabei zu helfen einen Preis für die meistverkauften Tickets zu gewinnen.
Die Teilnehmer, die ein Getränk bekommen hatten, kauften doppelt so viele Tickets wie die Teilnehmer, die kein Getränk bekommen hatten.
Die Ergebnisse beider Experimente weisen darauf hin, dass Menschen einen Gefallen erwidern, weil es der gesellschaftlichen Norm entspricht.
Wie Du das Prinzip der Wechselseitigkeit in Deine Texte einfließen lässt
Du kannst das Prinzip der Wechselseitigkeit in Deine Werbetexte einfließen lassen, indem Du dem potenziellen Kunden einen Mehrwert bietest.
Du musst ihm immer hilfreiche und nützliche Informationen zur Verfügung stellen, ohne etwas dafür zu verlangen.
Mit dieser Strategie kannst Du Dich als wertvolle Quelle etablieren und der Kunde steht dann in Deiner Schuld, weil Du ihm bereits so oft geholfen hast.
Du kannst diese Strategie in Aktion sehen. Jon Cooper von Point Blank SEO hat eine Liste mit tollen Strategien für den Linkaufbau zusammengestellt.
Der ausführliche Artikel umfasst über 19.000 Wörter und verfügt über eine detaillierte Liste aller existierenden Strategien zum Thema Linkbuilding.
Der Artikel ist nicht nur voller Informationen, die Liste ist auch interaktiv, da man Filter benutzten kann, um seine Ergebnisse je nach Zeitaufwand, Qualität und weiteren benötigten Quellen wie Inhalt, Design, Entwicklung und Videoproduktion zu sortieren.
Ich habe den Artikel mit dem Open Site Explorer überprüft. Die Seite ist über 922 Mal von 395 unterschiedlichen Domains aus verlinkt worden. Das wirkt sich natürlich sehr positiv auf die Platzierung in den Suchmaschinen aus.
Der Artikel wurde auf bekannten Blogs wie Backlinko, Moz, Shopify und Search Engine Land verlinkt. Interessierte Leser können sich sogar anmelden, um den Artikel als PDF herunterzuladen. Jon hat bestimmt ne Menge E-Mail-Adressen gesammelt.
Die Bereitstellung dieser wertvoller Ressource ermutigt die Leser, sich zu revanchieren, was dann wiederum zu positiven SEO-Ergebnissen führt.
Das Prinzip der Folgewirksamkeit
Hast Du Dich schon mal gestritten und wolltest einfach nicht nachgeben?
Mit fortschreitender Diskussion nimmst Du Deinen Standpunkt sogar noch stärker ein als zuvor. Das liegt daran, dass wir mit unseren Worten und Tate im Einklang stehen wollen.
Eine Studie, die von zwei Kanadischen Psychologen (Robert Knox und James Inkster) durchgeführt wurde, zeigte, dass Spieler, die eine Wette abschließen, zuversichtlicher sind, dass ihr Pferd die Wette gewinnt, wenn sie die Wette bereits platziert haben.
In einer anderen Studie wollte der Psychologe Thomas Moriarty herausfinden, wie Strandbesucher aus nahe gelegenen Stadt New York auf einen Taschendieb reagieren würden.
Der Assistent von Moriarty legte sich neben eine ausgewählte Person.
Nach ein paar Minuten würde er dann aufstehen und weggehen, jedoch sein Radio auf dem Handtuch liegen lassen.
Ein zweiter Assistent würde sich das Radio schnappen und weglaufen. Nur 20 % der Zeugen konfrontierten den Dieb.
Das Experiment wurde dann erneut durchgeführt, dieses mal jedoch mit einer kleinen Veränderung. Der Assistent würde die Person fragen, ob sie kurz auf seine Sachen aufpassen könne.
Wenn der “Dieb” dann versucht das Radio zu stehlen, würden 95 % der Leute eingreifen.
Wenn wir einmal eine Entscheidung getroffen haben, fühle wir uns dieser Entscheidung verpflichtet, darum verhalten wir uns dann dementsprechend, um unsere Handlungen rechtfertigen zu können.
Eine unentschlossene Person, die oft ihre Meinung ändert, wird eher negativ gesehen, während eine Person, die ihren Standpunkt verteidigt, oft als stabil und selbstsicher wahrgenommen wird.
Wie man das Prinzip der Folgewirksamkeit in seine Texte einfließen lässt
Du kannst das Prinzip der Folgewirksamkeit nutzen, indem Du dem Leser kleine Kompromisse abverlangst, bevor Du ihm Dein Produkt anbietest.
Ein kleiner Kompromiss wäre beispielsweise die Bitte um seine E-Mail-Adresse.
Du kannst diese Strategie sogar benutzen, noch bevor Du den Leser um einen Klick oder seine E-Mail bittest. Du kannst den Leser beispielsweise bereits in der Einleitung bitten zu nicken, wenn er Dir zustimmt.
Jetzt kannst Du ihm später leichter größere Zugeständnisse abverlangen. Copyblogger macht das super.
Wir mal einen Blick auf den Artikel „How to Run a Sustainable Writing Business (Where the Backbone of Success Is Simply … You)„:
Der Autor spricht den Leser direkt an und gewinnt dessen Zustimmung.
Jeder Unternehmer weiß, wie schwierig es ist sich um seine Bestandskunden zu kümmern und nebenbei neue Kunden zu gewinnen. Man ließt den Artikel und schon fallen einem zahlreiche Beispiele aus der Praxis ein.
Am Ende des Artikels ist der Leser dann überzeugt und kann sich als für ein Trainingsseminar als Certified Content Marketer anmelden.
Wenn Du das nächste Mal einen Text schreibst, musst Du den Leser dazu bringen Dir zuzustimmen.
Das Prinzip der Gruppenzugehörigkeit (Social Proof)
Wir Menschen achten auf das Verhalten anderer Menschen um uns herum und lassen unsere eigenen Entscheidungen von diesem Verhalten beeinflussen, vor allem dann, wenn wir uns selbst noch unsicher sind.
Kennst Du Gruppenzwang? Du gehst mit Deinen Freunden in ein Restaurant oder in eine Bar, weil die Gruppe so entscheiden hat.
Hotels möchten ihre Gäste von der mehrtägigen Nutzung ihrer Handtücher überzeugen, weil das günstiger ist, Wasser spart und besser für die Umwelt ist.
Die Wissenschaftler Noah Goldstein, Robert Cialdini und Vladas Griskevicius haben eine gemeinsame Studie durchgeführt, um herauszufinden, ob Social Proof zur mehrmaligen Nutzung von Handtüchern führt.
Dafür gab es zwei Ansätze. Eine Gruppe ausgewählter Hotelgäste fand eine kleine Notiz mit der Bitte die Handtücher mehrmals zu benutzen und somit die Umwelt zu schonen, in ihrem Zimmer. Diese Nachricht ist Branchenstandard.
Auf der Notiz der zweiten Gruppe war zu lesen, dass 75 % aller Hotelgäste ihre Handtücher mehrmals verwenden. Die Nachricht dieser Gruppe führte zu einer um 10 % gesteigerten Wiederverwendung der gebrauchter Handtücher.
Diese Hotelgäste schlossen sich einfach der überwiegenden Mehrheit an. Du kannst Deine Leser von einer bestimmten Handlung überzeugen, indem Du ihnen zeigst, dass bereits viele andere das Angebot wahrgenommen haben.
Wie man Social Proof in seine Texte einfließen lässt
Du kannst Social Proof nutzen, indem Du potenziellen Kunden zeigst, dass viele andere Kunden Deine Produkte bereits benutzen und toll finden. Du kannst Testimonials benutzen, auf die Größe Deiner E-Mail-Liste hinweisen, Produktbewertungen teilen oder ein Gütesiegel auf Deiner Webseite benutzen.
Eine Studie der Marktforschungsagentur Mintel zeigte, dass sich 69 % aller Amerikaner vor dem Kauf Produktbewertungen durchlesen.
Ein Unternehmen, das die Kaufentscheidung seiner Kunden mithilfe von Produktbewertungen beeinflusst, ist Amazon.
Kunden können Produkte auf Amazon mit bis zu fünf Sternen bewerten und eine Bewertung dazu schreiben.
Das Bewertungsportal für lokale Unternehmen, Yelp, verfügt über ähnliche Funktionalitäten.
Die Studie eines Professors der Harvard Business School zeigte, dass jede zusätzliche 5-Sterne-Bewertung im Schnitt zwischen fünf bis neun Prozent Umsatzsteigerung bringen.
Die Studie zeigte auch, dass diese Bewertungen keinen großen Einfluss auf Fast-Food-Ketten (wie McDonalds und Burger King) nehmen, kleine Restaurants jedoch sehr empfindlich sind.
Das liegt vor allem daran, dass internationale Ketten bereits überall bekannt sind und genug Social Proof angehäuft haben.
Das Prinzip der Sympathie
Wir stimmen den Menschen, die wir sympathisch finden, eher zu. Wir vertrauen der Empfehlung eines Freundes und glauben ihm, wenn er uns etwas sagt.
Joe Girard ist mit 13.001 verkauften Chevrolets in 15 Jahren der erfolgreichste Verkäufer aller Zeiten.
Was ist sein Geheimnis? Joe beruft sich auf ein Grundprinzip, das er selbst “Gesetz der 250” nennt.
Das Gesetz besagt, dass die meisten Menschen über ca. 250 Freunde verfügen, die ihrer Hochzeit oder ihrer Beerdigung beiwohnen würden.
Joe war bewusst, dass jeder gewonnener Kunde die Tür zu 250 weiteren potenziellen Kunden öffnen würde. Jeder Fehler könnte ihn jedoch auch 250 potenzielle Kunden kosten.
Es ist viel einfacher einem Interessenten ein Auto zu verkaufen, wenn dieser von einem glücklichen Kunden empfohlen wurde, darum pflegte er ein besonders gutes Verhältnis zu seinen Kunden und behandelte sie stets fair.
Seine Kunden liebten ihn und darum empfohlen sie ihn nur zu gerne an all ihre Freunde und Bekannten weiter.
Cialdini sagt, dass es unterschiedliche Faktoren gibt, die Einfluss darauf nehmen, ob Du einer Person sympathisch vorkommst, dazu gehören Komplimente, Attraktivität, Kontakt und Kooperation, Konditionierung und Assoziation sowie Gemeinsamkeiten.
Du kannst einen oder mehrere dieser Faktoren nutzen, um sympathischer zu erscheinen.
Wie man das Prinzip der Sympathie in seine Texte einfließen lässt
ConversionXL sagt, dass man die Sympathie seiner Besucher am schnellsten auf der „Über uns“-Seite gewinnen kann, weil dies der Ort ist, um eine Geschichte zu erzählen und auf Gemeinsamkeiten hinzuweisen.
Forbes hat eine Studie durchgeführt und die Webseite PetRelocation.com analysiert.
Das Unternehmen hilft Tierliebhabern dabei, ihre Haustiere beim Umzug in ein anderes Land mitzunehmen.
Die Seite “Über uns” zeigt Fotos der Mitarbeiter und enthält deren Biografie mit einer Beschreibung ihrer Haustiere und Hobbies.
Die Marke wird auf diese Weise menschlicher gemacht und ist der Zielgruppe gleich viel sympathischer, weil sie sich mit den Mitarbeitern identifizieren können.
Du kannst Deine Marke ausbauen und mehr Kunden gewinnen, indem Du möglichst viele dieser Faktoren in Deine Werbetexte einfließen lässt.
Das Prinzip der Knappheit
Man will immer das, was man nicht haben kann. Kunden möchten immer das, was knapp ist, denn diese Produkte werden gleichzeitig als wertvoller wahrgenommen.
Wenn Du schon mal kurz nach Thanksgiving den Fernseher angemacht hast, dann kennst Du die folgende Szene bestimmt. Leute drängen sich gegenseitig zur Seite und kämpfen um elektronische Produkte mit starken Preisnachlässen. Das ist das Prinzip der Knappheit in Aktion.
1975 testeten drei Wissenschaftler das Knappheitsprinzip. Die Wissenschaftler füllten zwei identische Gefäße mit Keksen. Eins dieser Gefäße enthielt zwei Kekse, das andere zehn.
Beide Gefäße enthielten identische Kekse, dennoch wurden die Kekse im Gefäß, das weniger Kekse enthielt, von den Teilnehmern der Studie als wertvoller wahrgenommen.
Man fand zudem heraus, dass “die Kekse, von denen erst reichlich vorhanden sind und dann plötzlich knapp werden, den Keksen gegenüber, die immer knapp sind, bevorzugt werden.”
Darüber hinaus werden Kekse, die aufgrund steigender Nachfrage knapp werden, als wertvoller wahrgenommen als Kekse, die aufgrund eines ungewollten Ereignissen plötzlich knapp werden.
Die Ergebnisse dieser Experimente zeigen, dass Kunden knappe und nachgefragte Produkte bevorzugen. Du kannst dieses Prinzip in Deine Texte einfließen lassen, um Deinen Kunden vom Wert Deines Produkte zu überzeugen und zu einer schnellen Handlung zu drängen.
Wie man das Prinzip der Knappheit in seine Texte einfließen lässt
Das Knappheitsprinzip ist das bei Weitem beliebteste Marketingprinzip im Internet.
Es gibt Onlineshops, die zeitlich begrenzte Angebote schalten und Seiten, die nur eine bestimmte Anzahl an Produkten zur Verfügung stellen.
Auch Du kannst dieses Prinzip für Deine Werbetexte nutzen.
Groupon, eine Couponportal mit Deals lokaler Unternehmen, führt regelmäßig Ausverkäufe durch und bietet begrenzte Stückzahlen an, um mehr Produkte zu verkaufen.
Mach Deinen Kunden klar, dass dieses Angebot zeitlich begrenzt ist und nur in begrenzter Stückzahl zur Verfügung steht.
Du darfst das Vertrauen Deiner Kunden aber auch nicht ausnutzen oder lügen, denn dann schadest Du Deinem Unternehmen und Deinem guten Ruf.
Deine Texte müssen immer der Wahrheit entsprechen.
Das Prinzip der Autorität
Menschen vertrauen Experten und den Leuten, die sich in ihrem Bereich auskennen.
Du würdest ja auch eher der Anlageberatung eines zertifizierten Finanzberaters Glauben schenken als der Deines Onkels, der grad mitten im Insolvenzverfahren steckt.
Du vertraust einem uniformierten Polizisten eher als einem Passanten, selbst wenn Du beide Personen zuvor noch nie gesehen hast. Das ist das Prinzip der Autorität.
Eins der bekanntesten Experimente dazu stammt von Milgram.
Das Experiment bestand darin, einem Teilnehmer in einem anderen Raum einen schmerzhaften Schock (natürlich nur gespielt) zu versetzen, wenn dieser die falsche Antwort auf eine Frage gab.
Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer leistete den Anweisungen der Wissenschaftler Folge, obwohl dies dem anderen Teilnehmer offensichtlich Schmerzen bereitete und sichtlich gegen die eigene persönliche innere Einstellung verstieß.
Dies zeigt uns, wie stark das Prinzip der Autorität ist. Du kannst es benutzen, um Deine Kunden zu beeinflussen.
Wie man das Prinzip der Autorität in seine Texte einfließen lässt.
Du kannst dieses Prinzip nutzen, indem Du Dein Können und Dein Fachwissen unter Beweis stellst.
ProBlogger ist eine besonders glaubwürdige Quelle in der Blogging-Nische. Der Geschäftsführer, Darren Rowse, hat gleich mehrere Hinweise in einer Box auf seiner Homepage platziert, um die Besucher vom Abonnement seines Newsletters zu überzeugen.
- “Seit 2004”: Die Webseite besteht bereits seit über 14 Jahren.
- “Wir verfügen über 8.000 Artikel”: Das ist eine große Auswahl und man kann viel lernen.
- Ein Foto im Superheldenhemd: Darren zeigt sich selbst als Experte.
Wenn Du Indikatoren in Deine Texte einbaust, die auf Deine Autorität verweisen, kannst auch Du bessere Conversion-Rates erzielen.
Fazit
Mehr Traffic, Likes und Abonnenten sind super, bringt aber alles nichts, wenn diese nicht zu zahlenden Kunden werden.
Du musst Deine Zielgruppe verstehen, um diese beeinflussen zu können und kannst die in diesem Artikel beschriebenen Prinzipien der Überzeugungskunst nutzen, um interessierte Kunden vom Kauf zu überzeugen.
Natürlich gibt es keine Strategie, die allen gleichermaßen zu Gute kommt. Jeder Kunde ist anders. Was in einer Branche gut ankommt, funktioniert in einer anderen vielleicht nicht.
Darum musst Du Deine Kunden kennen, denn nur dann kannst Du diese beeinflussen und überreden.
Anschließend musst Du immer wieder neue Strategien und Ansätze testen, um die beste Methode für Deine Werbetexte zu ermitteln. Dieser Prozess musst ständig optimiert werden.
Hilfreiche Quellen
Jetzt stelle ich Dir ein paar hilfreiche Quellen vor, die Du nutzen kannst, um Deine Kenntnisse zu erweitern und verschiedene Ansätze zu testen.
“Enormous Guide to Copywriting” von Nick Kolenda: Der Artikel enthält viele praktische Tipps. Er ist sehr umfassend und geht bis ins kleinste Detail auf verschiedene Strategien ein, damit Du Deine Werbetexte noch überzeugender gestalten kannst.
Allison Woodbury von Precision Marketing Group hat fünf Hacks zum menschlichen Verhalten zusammengefasst, die Du für das Verfassen Deiner Texte nutzen kannst.
Sie geht auf wissenschaftliche Studien ein und zeigt, wie Du die Erkenntnisse aus diesen Studien für Deine Arbeit nutzen kannst. Dabei greift sie auf echte Beispiele aus dem Marketing zurück.
Kunle Campbell geht auf die psychologischen Prozesse emotioneller Kaufentscheidungen ein. Sein Artikel ist bestens geeignet, wenn Du Deine Kenntnisse zum Thema verfeinern willst.
Welche Ergebnisse hast Du mit den sechs Prinzipien der Überzeugung erzielen können?
Kommentare (0)