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Neil Patel

4 Strategien, um Deine Absprungrate in nur einer Woche zu senken

Wenn ich zu Hause zu Besuch bin, verbringe ich meine Zeit gerne in den unbekannten Stadtteilen von Seattle und gehe Schaufensterbummeln.

Ich liebe verstaubte Buch- und Plattenläden, die schon seit Generationen genau an dieser Stelle der Stadt zu finden sind.

Während einer meiner Erkundungstouren habe ich darüber nachgedacht, dass sich der Nutzer im Onlineshop genauso fühlen muss.

Lass mich meinen Gedankengang kurz erläutern.

Du liebst Buchläden, so wie ich. Du findest einen neuen Buchladen. Was machst Du?

Du schaust ihn Dir an und überlegst, ob er den Besuch wert ist.

Wenn die Regale bis oben hin voller Bücher sind und der Laden angenehm nach alten Büchern riecht, bleibe ich. Jetzt noch ein paar abgenutzte Sessel und ich bin dabei!

Wenn ich in einen Buchladen gehe, will ich ein neues Buch finden. Etwas unerwartetes, etwas außergewöhnliches.

Wenn ich in einen Baumarkt gehe, weil ich etwas reparieren muss, dann ist natürlich das Gegenteil des Fall. Ich will einen sauberen Laden, gut organisierte Regale und hilfsbereite Mitarbeiter.

Es kommt also immer ganz auf die Erwartung des Kunden an.

Auch bei Webseiten.

Wenn ein Besucher auf Deiner Webseite landet und das gewünschte Produkt nicht finden kann, oder einfach kein gutes Gefühl hat, dann springt er sofort wieder ab und sucht weiter.

Diese Besucher werden in der sog. Absprungrate zusammengefasst und um genau die geht es in diesem Artikel.

Was ist eine Absprungrate?

Was ist eine Absprungrate und wie wird sie berechnet?

Google sagt:

Ein Absprung ist der Besuch einer einzigen Seite auf Ihrer Website. Bei Google Analytics wird ein Absprung als Sitzung gerechnet, bei der nur eine einzige Anfrage an den Analytics-Server ausgelöst wird, etwa wenn ein Nutzer eine einzige Seite Ihrer Website besucht und die Seite dann verlässt, ohne dass für diese Sitzung weitere Anfragen an den Analytics-Server ausgelöst werden.

Die Absprungrate wird, laut Kissmetrics, folgendermaßen berechnet:

Yoast sagt die Absprungrate “ist die Kennzahl, die den Prozentsatz der Personen misst, die auf Deiner Webseite landen und nichts tun.“

Und wo findest Du Deine Absprungrate?

Du kannst sie in Google Analytics nachschauen.

Melde Dich in Deinem Konto an.

Wähle die Seite aus, deren Absprungrate Du überprüfen willst.

Geh zu Zielgruppe > Übersicht, um Deine Absprungrate zu finden.

Eigentlich ganz einfach.

Aber was bedeutet die Absprungrate?

Das ist schon ein bisschen komplizierter.

Was bedeutet die Absprungrate?

Wenn Deine Absprungrate hoch ist, dann finden Deine Besucher nicht die gewünschten Informationen und verlassen Deine Seite wieder.

Und wann ist die Absprungrate zu hoch? Das kommt auch viele verschiedene Faktoren an, u. a. die Branche.

Die Absprungrate von Kissmetrics liegt im Branchendurchschnitt, wie dieser Infografik zu entnehmen ist.

Service-Webseiten haben eine niedrigere Absprungrate als Webseiten aus dem Einzelhandel. Lead-Generation-Webseiten haben eine höhere Absprungrate als Portal-Webseiten, so wie MSN oder Yahoo.

Diese Unterschiede sind in den meisten Fällen auf das Design zurückzuführen — die Webseiten werden unterschiedliche genutzt, darum haben sie unterschiedliche Absprungraten.

Hier ist ein Beispiel. Ich will meinen Teppich säubern lassen, weil meine gesamte Familie zu Besuch kommt.

Ich öffne Google und gebe die Suchanfrage „Teppichreinigunsunternehmen Seattle“ ein.

Google stellt mir eine Liste mit Dienstleistern zur Verfügung und ich klicke auf das erste Ergebnis.

Ich schaue mir die Webseite an und bin sofort überzeugt. Also rufe ich an, um einen Termin zu vereinbaren.

Was steht oben in der Ecke? Die Telefonnummer.

Ich muss die Nummer nicht erst suchen und weitere Seiten aufrufen.

Ich rufe an und schließe die Webseite wieder.

Ich habe die Seite aber nicht verlassen weil ich unzufrieden war. Ich habe sie verlassen, weil ich die gewünschten Informationen sofort gefunden habe.

Das ist gut, führt aber zu einer relativ hohen Absprungrate.

Du musst das Verhalten der Nutzer in Deine Berechnungen miteinbeziehen.

Wenn Deine Absprungrate, im Vergleich mit anderen Seiten derselben Branche, viel höher ausfällt, ist das ein Warnsignal. Auf dieses Problem gehe ich in diesem Video ein:

In diesem Fall solltest Du mehr qualitativ hochwertige Inhalte veröffentlichen, um Deine Absprungrate zu senken. Darüber hinaus gewinnst Du auch mehr Traffic.

In diesem Artikel möchte ich Dir zeigen, wie Du Deine Absprungrate mit ein paar einfachen Verbesserungen in nur einer Woche senken kannst.

Diese Tipps eignen sich besonders gut für vielbeschäftigte Unternehmer, die wenig Zeit haben, ihren Nutzern aber trotzdem eine einwandfreie Nutzererfahrung bieten wollen.

Jeder dieser Tipps dauert im Schnitt 20 Minuten in der Umsetzung und sollte innerhalb einer Woche zu ersten Ergebnissen führen.

Los geht’s.

Nr. 1 – Das Anmeldeformular im nicht sichtbaren Seitenbereich platzieren

Wenn Du Dich ein paar Wochen mit dem digitalen Marketing beschäftigst, wirst Du geradezu mit Anmeldeformularen im sichtbaren Seitenbereich überflutet.

Dafür gibt es gute Gründe.

Die Nielsen Norman Group hat 2010 eine Studie herausgebracht, in der er heißt: „Web-Nutzer verbringen 80 % ihrer Zeit damit, Informationen vor dem Seitenumbruch zu lesen. Obwohl Nutzer auch scrollen, widmen sie nur 20 % ihrer Aufmerksamkeit den Inhalten im nicht sichtbaren Seitenbereich.

Die meisten Nutzer scrollen überhaupt nicht, und diejenigen, die scrollen, passen eh nicht auf.

Warum solltest Du Dein Anmeldeformular denn dann im nicht sichtbaren Seitenbereich platzieren?

Was könnte der Grund dafür sein? Nicht mal ich folge meinem eigenen Ratschlag.

Wenn Deine Absprungrate sehr hoch ausfällt, musst Du mehr Zeit in den Aufbau der Beziehung zwischen Dir und Deinem Nutzer investieren. Du kannst nicht sofort nach persönlichen Informationen fragen.

Damit will ich nicht sagen, dass das Anmeldeformular nicht ganz oben platziert werden kann. Du solltest meine Theorie aber ruhig mal testen, wenn Deine Absprungrate von Branchendurchschnitt abweicht.

Um das Formular zu verschieben, müssen lediglich ein paar Einstellungen am Plug-in verändert werden. Das kannst Du in WordPress entweder selbst machen, oder einen Programmierer damit beauftragen.

Diese kleine Veränderung kann große Auswirkungen haben.

Wenn Du das Formular weiter unter platzierst, steht Dir oben mehr Platz zur Verfügung, um Dein Produkt zu erklären und Dein Alleinstellungsmerkmal hervorzuheben.

Wenn Du diesen Platz gut nutzt, kannst Du auch mehr Leads gewinnen.

Nr. 2 – Alle Inhalte lesbar gestalten

Ruf den Blog von Crazy Egg auf. Fällt Dir was auf?

Ganz viel Weißraum.

Rechts und links ist viel Platz.

Die Schriftart ist schlicht und gut lesbar.

Das Design wurde gewählt, um den Blog lesbar zu gestalten und nicht zu überladen.

Der Besucher weiß, wo er als nächstes hinschauen muss.

Untersuchungen haben gezeigt, dass dieses Design zu einer geringeren Absprungrate führt.

Denk mal an das Beispiel aus dem Einzelhandel weiter oben. Bist Du schon mal in einen Laden gekommen und warst sofort total begeistert?

Wenn man 14 Jahre alt ist, dann ist das bei so ziemlich jedem Klamottenladen der Fall. Schlechtes Licht, überall Jacken, Jeans und laute Musik.

Diese Atmosphäre kommt bei der Zielgruppe gut an. (Das nehme ich zumindest an.)

Eine laute, überfüllte Webseite hat aber den gegenteiligen Effekt auf Deine Besucher.

Du solltest ein paar Veränderungen vornehmen, um Deine Seite lesbarer zu gestalten:

Ein tolles Beispiel für einen gut lesbaren Blog ist die Seite von Moz:

Die Schrift ist schlicht, die Seitenleiste ist leer und das Design besteht aus viel Weißraum.

Die meisten Seitenbetreiber müssen nur ein paar kleine Veränderungen vornehmen, um die Nutzererfahrung zu verbessern.

Nr. 3 – Interne Links hinzufügen

Eine der Schlüsselkomponenten zur Berechnung der Absprungrate ist die Anzahl der Besucher, die nur eine Seite auf Deiner Website aufrufen.

Wenn Du Deine Absprungrate senken willst, musst Du Deine Besucher länger auf der Seite halten.

Um das zu erreichen, kannst Du interne Verweise setzen.

Wenn ich einen neuen Beitrag auf NeilPatel.com veröffentliche, setze ich immer einen, im Idealfall drei, interne Links.

Warum?

Ich will mir damit nicht selbst auf die Schulter klopfen.

Ich möchte meine Leser mit noch mehr hilfreichen Informationen versorgen.

Hier ist einer meiner Artikel über Social-Media-Influencer:

Ich habe einen internen Verweis gesetzt, um dem Leser noch mehr hilfreiche Informationen zum Thema zur Verfügung zu stellen.

Jetzt denkst Du: „Aber Neil, ich kann doch nicht über Nacht eine neue Richtlinie für interne Verlinkungen aus dem Ärmel schütteln.“

Das stimmt.

Es gibt aber zwei Dinge, die Du unternehmen kannst, um die Vorteile interner Links sofort zu nutzen:

Natürlich wäre es am besten, wenn Du alle alten Artikel durchgehen und Verweise setzten könntest. Dafür fehlt Dir aber bestimmt die Zeit.

Mit ein paar kleinen Anpassungen kannst Du aber auch schon erste Ergebnisse erzielen.

Jetzt zeige ich Dir ein paar Seiten, die diese Strategie nutzen.

Dieser Beitrag von Search Engine Journal verfügt über mindestens zehn interne Links:

Dieser kurze Beitrag von The SEM Post hat zwei interne Links, die im Ankertext auf verwandte Themen verweisen:

Und dieser Artikel von Convince & Convert platziert den ersten internen Verweis bereits nach nur 200 Wörtern.

Das Ziel mit internen Verweisen ist, den Besucher möglichst lange auf der Webseite zu halten. Diese Strategie ist aber von nützlichen und hilfreichen Informationen abhängig.

Sei also vorsichtig. Du setzt Dein Ranking aufs Spiel, wenn Du immer nur auf Artikel rund um dasselbe Keyword verweist.

Nr. 4 – Eine gute Mischung aus unterschiedlichen Inhalten

Wann Du an Inhalte denkst, was geht Dir dann als erstes durch den Kopf?

Die meisten Leute denken sofort an Blog-Beiträge, E-Books, Anleitungen — alles Artikel.

Wenn Du ausschließlich Artikel veröffentlichst, wird es Dir schwerer fallen Deine Absprungrate zu senken.

Du solltest auch Bilder, Videos und Audiodateien nutzen, um Deine Besucher länger zu halten.

Warum?

Weil wir uns Informationen mit Bildern einfach besser merken können.

John Medina sagt: „Wenn Du eine Information hörst, dann erinnerst Du Dich drei Tage später noch an 10 %. Wenn diese Information in einem Bild enthalten ist, dann steigt Dein Erinnerungsvermögen auf 65 %.“

Ein Bericht des Content Marketing Institute aus dem Jahr 2016 zeigt, dass sich 55 % aller Herausgeber von B2C-Inhalten auf visuelle Inhalte konzentrieren.

Videos können einen großen Unterschied machen.

Videos könnten bis 2021 bereits 82 % des gesamten Internet-Traffics ausmachen.

Und die überwiegende Mehrheit der Konsumenten sagt, dass sie lieber ein Produktvideo schauen als einen Artikel zu lesen.

Visuelle Inhalte sind die Zukunft. Wenn Du Deine Besucher zufriedenstellen und länger auf der Webseite halten willst, musst Du Videos, Bilder und Audioinhalte anbieten.

Wie kannst Du diese visuellen Inhalte in Deine Webseite einbinden? Hier sind ein paar Ideen:

Videos einbetten

Du brauchst kein großes Budget, um ein hilfreiches Video zu machen. Du kannst mit dem Live-Streaming in den sozialen Netzwerken anfangen und diese Videos dann in Deine Blog-Beiträge einbetten.

Du kannst ein Video von Deinem Computerbildschirm aufnehmen und eine tolle Schritt-für-Schritt-Anleitung machen. Einfach, effektiv und günstig.

Screenshots benutzen

Ist Dir schon mal aufgefallen, dass ich ganz oft Screenshots benutzt.

Dafür gibt es einen guten Grund — der Textfluss wird unterbrochen. Das macht den Artikel lesbarer und der Nutzer kann den Anweisungen dank der Screenshots besser folgen.

Diagramme benutzen und Daten hervorheben

Teilst Du oft Daten und Fakten? Du kannst ein Online-Programm benutzen, um Diagramme und Grafiken zu erstellen, damit Informationen besser verdaut und veranschaulicht werden können.

Eigene Fotos aufnehmen

Ich finde Stockfotos nicht so toll.

Wenn Du Deine eigenen Fotos machst, kannst Du visuell ansprechende Inhalte gestalten und die langweiligen Stockfotos, die eh jede Webseite benutzt, umgehen.

Du kannst Text und Bild super miteinander kombinieren. Dafür kannst Du Programme wie Canva benutzen.

Was musst Du machen, wenn Du diese Strategie sofort umsetzten willst? Du solltest ab sofort immer zwei bis drei Bilder in Deinen Beiträgen platzieren.

Wenn Du den Dreh dann raus hast, kannst Du alle 200-300 Wörter ein neues Bild platzieren.

Wenn Du Zeit hast, solltest Du auch Deine besten und beliebtesten Artikel überarbeiten. Du solltest diese Strategie noch heute umsetzten und beibehalten, um Deine Absprungrate zu senken.

Fazit

Eine wichtige Frage habe ich noch gar nicht angesprochen:

Warum ist die Absprungrate wichtig?

Sollte man sich denn wirklich Gedanken machen, wenn die Absprungrate von so vielen unterschiedlichen Faktoren abhängt?

Die Antwort ist ein klares „Ja“.

Google zieht die Absprungrate in Betracht, um Deine Platzierung in den Suchergebnissen zu bestimmen.

Mit der Absprungrate kannst Du auch herausfinden, was Deine Kunden suchen und was sie sich von Deiner Webseite erhoffen.

Als Webseitenbetreiber solltest Du immer besonderen Wert auf eine gute Nutzererfahrung legen, Technik mal außen vor.

Du kannst die Strategien aus diesem Artikel noch heute umsetzten, um Deine Absprungrate zu senken, Dein Ranking zu verbessern und die Besucher Deiner Webseite zufriedenzustellen.

Eine Win-Win-Win-Situation!

Hast Du eine überdurchschnittlich hohe Absprungrate? Was hast Du unternommen, um Deine Absprungrate zu senken?

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