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Neil Patel

Wie Du verschiedene Content-Formate einsetzen kannst, um Deinen Traffic zu diversifizieren

Als Content-Vermarkter wird Dir gesagt: “Das ist Fritzchen, unser idealer Kunde. Wir wollen alle “Fritzchen” auf unsere Webseite locken”.

Also suchst Du nach den Orten, an denen Fritzchen sich am liebsten aufhält und erstellst Inhalte, die ihm gefallen.

Zum Beispiel:

Wenn Du für das Content Marketing eines Unternehmens verantwortlich bist, das hochwertige Softwarelösungen für die Rechnungsprüfung anbietet, wird vielleicht erwartet, dass Du eine Fallstudie nach der anderen raushaust und auf der LinkedIn-Seite des Unternehmens veröffentlichst.

Dein Ziel: Die VPs von mittleren und großen Anbietern von Softwarelösungen zu erreichen.

Aber:

Die oben beschriebene Strategie ist zwar grundsätzlich nicht verkehrt, sie zielt jedoch ausschließlich auf VPs ab.

Das Problem ist … dass diese Inhalte selten von anderen Personen entdeckt werden. Wenn Du ein Publikum so gezielt anvisierst, kommen andere wichtige Untergruppen, die Deine Marke ebenfalls bekannt machen würden (selbst wenn sie NICHT bei Dir kaufen) zu kurz.

Um zum Beispiel mit der Software für Rechnungsprüfung zurückzukehren: Diese Inhalt (Fallstudien) nur auf einer bestimmten Plattform (LinkedIn) zu bewerben, führt dazu, dass Du die Möglichkeit, Dich mit tausenden von Softwareentwicklern zu vernetzen, die Dir für immer und ewig folgen, verschenkst.

Ich sage nicht, dass sichEntwickler nicht auch auf LinkedIn tummeln. Allerdings ist es ihnen egal, dass Du überwältigende Fallstudien veröffentlichst. Sie sind vielmehr an aktuellen Entwicklungstrends und ähnlichen Inhalten interessiert.

Bei einer derartigen Zielgruppenausrichtung verpasst Du wahrscheinlich auch unabhängige Unternehmen, die mit Mittelständlern und großen Softwareanbietern zusammenarbeiten.

Wenn Du eine umfangreichere Marketingstrategie anwendest, dann bietest Du zusätzlich zur Erstellung und Veröffentlichung von Fallstudien auf LinkedIn, auch Inhalte auf einem aktiven Blog an.

Auf Deinem Blog könntest Du über die neuesten Trends im Bereich der Softwareentwicklung (Inhalte, die die Aufmerksamkeit von Softwareentwicklern erregen) und über das Management von Software-Teams oder über Einstellungsverfahren (Inhalte, die auf die Führungsebene zugeschnitten sind) behandeln.

Du könntest auch auf einem Podcast zu erscheinen, einen sponsern oder Deinen eigenen Podcast zu starten, um mehr Unternehmen zu erreichen.

Tatsache ist, dass die Nutzung von lediglich einem Content-Format zur Verbreitung Deiner Inhalte den Markenkontakt einschränkt. Deswegen solltest Du Dich mit den unterschiedlichen Content-Typen auseinandersetzen, um Traffic aus verschiedenen Quellen zu erhalten.

Nicht alle Content-Formate sind so erfolgreich wie Fallstudien beim Abschluss von Kaufverträgen, aber sie helfen dabei, Aufmerksamkeit der Personen, die anderen von Dir erzählen, zu erregen. So gewinnst Du ein zusätzliches Publikum.

Wenn Du ein neues Publikum gewonnen hast, kannst Du es in Deinen Verkaufstrichter leiten.

Du solltest zunächst die Content-Formate wählen, von denen Du weißt, dass sie gut funktionieren. Hier sind ein paar, die Du zu Anfang benutzen kannst: 

Videos

Aufgrund ihrer allgemeinen Anziehungskraft, ist die Nutzung von Videos überproportional angestiegen.

Animoto hat herausgefunden, dass vier von fünf Millennials Videos nutzen, wenn sie nach Produkten suchen, während sie eine Kaufentscheidung treffen.

Und das betrifft nicht nur die Millennials. 59% der Führungskräfte ziehen das Video-Format vor, sofern der Inhalt sowohl als Video, als auch als Text, zu Verfügung steht.

Darüber hinaus hat Unbounce festgestellt, dass die Nutzung von Videos auf Landing-Pages die Conversion-Rate um 80% steigert.

Falls die oben genannten Statistiken noch nicht ausreichen, schau Dir folgendes an: Videos waren das am schnellsten wachsende Content-Format im Jahr 2015.

Da Videos gute Ergebnisse erzielen, und von allen Altersgruppen genutzt werden, verleihen sie Deinem Content-Marketing-Mix mehr Zugkraft.

Das bringt uns nun zur Frage: „Welche Art von Videos solltest Du produzieren?“

Auch wenn die Antwort subjektiv ist, kannst Du auf „The Tell Videos“ setzen, wenn Millennials ein Großteil Deines Publikums ausmachen. Dann Google hat festgestellt, dass „67% aller Millennials der Meinung sind, dass sie auf YouTube ein Video zu den Themen, die sie interessieren, finden.

The Tell Videos — wie in Googles Experiment zeigt—sind schlichte Anleitungen im Videoformat, die großartige Click-Through-Raten haben.

Das Experiment (wie die Demografie und das Storytelling die Effektivität von Video-Anzeigen beeinflussen) fand heraus, dass Millennials einfache Kurzanleitung den Hochglanz-Anzeigen vorziehen.

Ben Jones von Google fasste das Experiment unter folgendem Kernpunkt zusammen:

Eine gut entwickelte Inhaltsstrategie kann unterschiedliche Inhaltsstile für Konsumenten unterschiedlichen Alters erfordern.

Da die Erstellung von Videos vergleichsweise teuer ist, fang mit kostenlosen, kurzen Screencasts an, die den Nutzern helfen, ihre alltäglichen Fragen zu beantworten. Es gibt verschiedene Open-Source-Tools, die Du nutzen kannst.

Einige andere Videos, die Du Deinem Content-Marketing-Mix hinzufügen kannst, sind Videoreferenzen und Produktvideos.

Da Instagram, Snapchat und Facebook ein zunehmend Video-freundliches Publikum versorgen, sollten Videos unbedingt Teil Deiner Marketingstrategie werden. Ciscos Bericht sagt voraus, dass im Jahr 2019 im Sekundentakt fast eine Millionen Videominuten geteilt werden.

White Papers

White Papers sind ein beliebtes Content-Format in der B2B-Branche. 78% aller B2B-Vermarkter bezeichnen sie als effektive Maßnahme zur Lead-Gewinnung.

Wenn Du Dir nicht sicher bist, was hinter einem White Paper steckt, dann wird Dir diese Erklärung von Gordon Graham, dem Autor von „White Papers For Dummies“, weiterhelfen:

Ein White Paper ist ein 6- bis 8-seitiges Marketingdokument, das einem potenziellen Kunden dabei hilft, ein Problem zu verstehen oder ein Problem zu lösen. Die Erstellung eines White Papers kann einem Kleinunternehmen dabei helfen, Leads zu gewinnen, die Begeisterung der Kunden zu schüren und sich auf dem Niveau der Großunternehmen zu bewegen.

HubSpot fand heraus, dass B2B-Käufer das Lesen von Blogs und White Papers während der Kaufentscheidung bevorzugen.”

Nun könntest Du sagen, dass “Ich KEIN White Paper entwickeln muss, da sie zwar von der Führungsebene gelesen werden, aber nicht von meiner Zielgruppe, den HR-Managern.”

Rand Fishkin von Moz betont das Problem dieses Ansatzes (besonders im B2B-Bereich):

Oft ist die Person, die den Kaufprozess abschließt, mit der Du interagierst, die mit Deinem Salesmanager spricht und mit der Du sprichst, nur ein Glied in der Kette der Personen, die die Kaufentscheidungen treffen. Aus diesem Grund leistet das Content Marketing gute Arbeit bei der Ansprache der eigentlichen Käufer, schneiden aber schlecht ab, wenn es um die Ansprache der Manager bzw. der CFOs und HR-Manager geht, obwohl auch sie am Kaufprozess beteiligt sind.

Darum kann die Nutzung verschiedener Content-Formaten sehr nützlich sein, um unterschiedliche Teile Deines Zielpublikums anzusprechen.

Da Dich White Papers im fortgeschrittenen Kaufentscheidungsprozess unterstützen, solltest Du ernsthaft über deren Entwicklung nachdenken. Wenn Du Hilfe bei der Erstellung von White Papers brauchst, ist hier eine gute Quelle für Dich.

Webinare

61% aller B2B-Content-Vermarkter nutzen Webinare, 64% halten sie für effektiv. Während Webinare früher ausschließlich für Kunden im fortgeschrittenen Entscheidungsprozess eingesetzt wurden, kommen sie heute während aller Phasen Kaufprozesses zum Einsatz.

Webinare sind sehr erfolgreiche Content-Formate. Selbst dann, wenn sie nicht live durchgeführt werden. ON24, eine Marketingplattform für Webinare, sagt, dass 20,6% der Webinar-Anmeldungen durchgeführt werden, wenn das Live Webinar schon vorbei ist.

(Diese Anmeldungen erfolgen für die aufgezeichnete Version.)

Webinare liefern nicht nur einen hervorragenden ROI, sie werden auch gerne geschaut. 91% der Personen, die sich für Dein Webinar registriert haben, werden dann auch teilnehmen (Teilnehmer des Live-Events, plus Personen, die sich die Aufzeichnung ansehen).

Es ist Dir vielleicht aufgefallen, dass ich schon mal ein Webinar auf diesem Blog beworben habe. Ich habe es anschließend zu einer Präsentation auf SlideShare umfunktioniert, wo es über 21.000 Mal aufgerufen wurde.

Wenn Du etwas Ähnliches erstellen willst, lies Dir diesen Artikel über die Entwicklung von hochkonvertierenden Webinaren durch. Falls Du schon ein Webinar hast und das Ergebnis verbessern willst, probiere diese Tipps aus.

Da Webinare während jeder Phase des Content-Marketing-Trichters eingesetzt werden können, entwickle weitere, die Dir dabei helfen, in anderen Traffic-Segmenten wahrgenommen zu werden und so noch mehr Traffic auf Deine Webseite zu ziehen.

Infografiken

Die Verwendung von Infografiken im B2B Content Marketing wuchs im letzten Jahr von 51% auf 62%.

Wenn Du QuickSprout kennst, weißt Du, dass ich regelmäßig Infografiken veröffentliche. Jede Infografik generiert durchschnittlich 41.487 Besucher und 469 Backlinks von 38 eindeutigen Domains.

Außerdem erhält jede ca. 621 Tweets und 572 Likes.

Da die meisten Infografiken geschützt sind und der Einbettungscode einen Backlink enthält, bekommst Du den Traffic, wenn eine andere Seite Deine Infografik verwendet. Manchmal kann Dir das dann zusätzlichen Such-Traffic bringen.

Leute, die Infografiken nutzen, erhalten durchschnittlich 12% mehr Traffic als die, die es nicht tun.

Die folgenden Quellen unterstützen Dich bei der Entwicklung toller Infografiken, die zu mehr Traffic führen:

Quiz

Wenn es um interaktive Inhalte geht, ist ein Quiz sehr effektiv. BuzzSumo untersuchte die Anzahl der Social Shares von über Hundert Millionen Artikeln und fand heraus, dass ein Quiz in acht von zehn Fällen der am häufigsten geteilte Inhalt war.

Buzzsumo fand auch heraus, dass ein Quiz durchschnittlich etwa 1900 Shares bekommt.

Henley Wing von BuzzSumo gibt einen Einblick darüber, warum Personen ein Quiz und die Ergebnisse in den sozialen Medien teilen:

“Es stärkt unser Selbstbewusstsein und unsere Persönlichkeit. Wenn wir das Ergebnis des Quiz mit unseren Freunden teilen, erhalten sie einen flüchtigen Blick darauf, wer wir sind, was uns interessiert und wie unsere Wertvorstellungen aussehen.”

Da ein Quiz in den sozialen Medien oft geteilt wird (wobei etwa 84% der Shares allein von Facebook stammen) kannst Du mit ihnen in das soziale Umfeld Deiner Leser eintauchen.

Wenn Du Schwierigkeiten mit dem Erhalten von Shares oder mit dem Ausbau Deiner sozialen Medien hast, könnte ein Quiz dabei helfen, Deinen Traffic zu verbessern.

Nutze Deinen besten Inhalt, und schau, ob Du ihn in ein Quiz umfunktionieren kannst. Dieser Beitrag gibt Dir ein paar nützliche Tipps für die Erstellung eines Quiz.

Fallstudien

Genauso wie White Papers, werden Fallstudien vorrangig im B2B-Content-Marketing eingesetzt. 77% der B2B-Vermarkter nutzen Fallstudien und 58% halten sie für effektiv.

Ich möchte noch einmal wiederholen, was ich im Abschnitt über White Papers gesagt habe. Es könnte so aussehen, als bräuchtest Du keine Fallstudien (und in einigen Fällen brauchst Du sie tatsächlich nicht).

Wenn Du Dir Dein Publikum mal genauer anschaust, dann wird Dir vielleicht klar, dass Du sehr wohl interessante Inhalte BENÖTIGST, die Interessenten zu Kunden machen.

Zusätzlich zu denen, die ich bereits geteilt habe, kannst Du zig Millionen Statistiken zu rate ziehen, die alle belegen, dass Fallstudien sehr wohl Sinn machen. Auch in meinem Fall. Ich habe Fallstudien benutzt und schon sind meine Verkaufszahlen um 185% gewachsen.

(In diesem Artikel kannst Du Details über den von mir genutzten Prozess für die Erstellung einer erfolgreichen Fallstudie nachlesen.)

Podcasts

Diese episodischen Inhalte sind bei den Millennials besonders beliebt. Podcasts sind ein großartiger Mix aus Information und Unterhaltung. Und, unter der Voraussetzung, das sie schlicht gehalten sind, sind sie perfekt, um die Aufmerksamkeit des Zuhörers auf sich zu lenken.

Jordan Harbinger, Moderator der beliebten Show „The Art of Charm“, fasst es folgendermaßen zusammen:

Wenn [Podcasts] in allen Autos verfügbar sind, dann sind es die Top 100 [iTunes] Unternehmen, die Millionen von Euros ins Marketing ihrer Shows steckten …

Die Anzahl der Konsumenten, die regelmäßig Podcast nutzen, steigt ständig. Bridge Rating ermittelte im Rahmen einer Untersuchungen, dass 45% der Personen zwischen 18 und 34 schon einmal einen Podcast gehört haben. Das ist fast die Hälfte aller Millennials.

Der Podcast Consumer 2015 – Edison Research bietet einen Einblick in die Demografie des typischen Podcast-Nutzers. Es gibt einige bemerkenswerte Aspekte:

Wenn Dein Zielpublikum auch dazu gehört, solltest Du über den Einsatz von Podcasts nachdenken. Bitte bedenke, das die Ergebnisse lediglich ein Hinweis darauf sind, was Du erwarten kannst.

Hier findest Du eine Einführung in die Themenwahl, wenn Du Deinen eigenen Podcast starten willst.

Bei all diesen Content-Formaten bist Du jetzt sicherlich überfordert. Allerdings musst Du nicht ganz von vornanfangen. In vielen Fällen kannst Du bereits bestehende Inhalte in andere Formate umwandeln.

Du könntest Dein Webinar oder Deine Infografiken in eine Präsentation verwandeln und sie auf SlideShare hochladen. Du kannst auch nach Möglichkeiten Ausschau halten, um Deine Videos in Listenartikel zu verwandeln, da sie eine hervorragende Möglichkeit für die Diversifizierung von Traffic sind. Sie führen nämlich sowohl zu Shares als auch Backlinks.

Hier habe ich mich etwas eingehender mit der Thematik der Umgestaltung von Inhalten beschäftigt.

Fazit

Du hast jetzt also verschiedene Inhalte kennengelernt, die Du ausprobieren kannst, um Deinen Traffic zu diversifizieren. Wenn Du sie testest, setze Dir Traffic- und Reichweiten-Ziele. Auf diese Weise kannst Du Deinen ROI ermitteln.

(In einem meiner älteren Artikel findest Du ein Muster, das Dir bei der Erstellung Deiner Inhalte hilft. Du kannst die Tipps nutzen, um einen Wissensvorsprung zu erhalten.)

Welche Inhalte nutzt Du, um Deinen Traffic zu erhöhen? Wenn Du gerade erst anfängst, dann sag uns doch, womit Du beginnen willst und warum.

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