Eins ist klar, es gibt einfach viel zu viele verwirrende Informationen zum Thema URL-Strukturierung.
Das Konzept ist zugegebenermaßen sehr komplex.
Die richtige URL-Struktur ist zwar nicht der heilige Gral der SEO, dennoch kann man sich mit dieser Strategie einen kleinen Vorteil gegenüber seiner Konkurrenz verschaffen und bessere Platzierungen in den Suchergebnissen ergattern.
Du solltest den sog. “Bento Box”-Ansatz auf jeden Fall vermeiden.
Konzentriere Dich nicht so sehr auf einen bestimmten Bestandteil der SEO, wie die URL-Struktur, damit Du die SEO als großes Ganzes nicht aus den Augen verlierst.
Um Dir bei Deiner SEO-Strategie unter die Arme greifen zu können, habe ich diese komplette Anleitung zusammengestellt, die Du bei Fragen zur korrekten URL-Struktur immer wieder zu Rate ziehen kannst.
Aber was bedeutet “korrekt” überhaupt?
Mit “korrekt” ist eine SEO-freundliche URL-Struktur gemeint, die für sämtliche Suchmaschinen optimiert ist, PageRank in Betracht zieht und die Nutzererfahrung verbessert.
Du musst bei sämtlichen Ansätzen auf eine einwandfreie Nutzererfahrung achten. Das ist der wichtigste Bestandteil Deiner SEO-Strategie.
Wir müssen sämtliche URL-Strukturen und Inhalte optimieren.
Wenn wir dabei jedoch die Nutzererfahrung außer Betracht lassen und keine hilfreichen und nützlichen Inhalte erstellen, wird unsere Seite mit Sicherheit nicht in den organischen Suchergebnissen platziert.
Schritt Nr. 1: Einfachheit und Konsistenz
Suchmaschinen sind stabil, beständig und verantwortungsvoll.
Aufregung und Veränderungen finden sie gar nicht toll. Überraschungen übrigens auch nicht.
Sie suchen nach lesbaren, beständigen und konsistenten Inhalten.
URLs erden in zwei Hauptkategorien unterteilt:
1. Statisch
2. Dynamisch
Dynamische URLs verändern sich und enthalten bestimmte Parameter. Statische URLs bleiben immer gleich, solange keine bedeutenden Veränderungen am HTML-Code vorgenommen werden.
Sie sind konsistent — und diese Eigenschaft ist für die URL-Struktur besonders wichtig, wenn man gut platziert werden will.
Du solltest statische URLs nach Möglichkeit immer vorziehen. So eine statische, lesbare URL sieht so aus:
Nicht so:
Die Länge Deiner URL spielt auch eine wichtige Rolle.
Kurze URLs (je kürzer, desto besser) sind vorteilhaft, weil sie besser auf der ersten Seite von Google platziert werden.
Kurze URLs sind auch besser für die Nutzererfahrung, sehen im Browser gut aus und können problemlos geteilt werden.
Du kannst maximal 2.083 Zeichen verwenden — und das ist eigentlich viel zu viel.
Du solltest natürlich eine viel kürzere URL anstreben.
Sie sollte kurz und einprägsam sein.
Schritt Nr. 2: Organisation
Deine URL-Struktur muss gut organisiert sein. Dabei solltest Du Dich an ein geläufiges Format halten.
Manchmal möchte man aus der Masse herausstechen — aber nicht bei der SEO.
Wenn Du auffallen willst, solltest Du an Deinen Inhalten arbeiten. Die URL-Struktur ist mit Sicherheit nicht der richtige Ort dafür.
Für die Strukturierung Deiner URL sind Kategorien, Ordner und Verzeichnisse viel besser geeignet als Subdomains.
Subdomains haben Auswirkungen auf Autorität Deiner Seite. Suchmaschinen klassifizieren Subdomains als eigenständige Seiten und das ist nicht gut für Deine SEO.
Beipiel:
Im Vergleich zu:
Kategorien, Ordner und Verzeichnisse sehen gut aus, darum kann man sie sehr gut nutzen, um seine URL-Struktur zu organisieren.
Deine Homepage würde dann so aussehen:
Homepage: https://www.homepage.com
Diese enthält natürlich Kategorien und Unterkategorien.
Das Ganze sieht dann in etwa so aus:
Kategorie (Schminke): https://www.homepage.com/schminke
Unterkategorie (Lippenstift): https://www.homepage.com/schminke/lippenstift
Produkt (flüssiger Lippenstift): https://www.homepage.com/schminke/lippenstift/fluessig
Und so weiter und so fort. Diese URL ist visuell ansprechend und verbessert die Nutzererfahrung.
Darüber hinaus teilst Du den Suchmaschinen mit, um was für eine Seite es sich handelt und auf welche Inhalte dort geboten sind.
Du kannst den Suchmaschinen zeigen, dass Deine Webseite Themen ausführlich behandelt, was dann wiederum für Glaubwürdigkeit sogt, weil Du einen Mehrwert bereitstellst.
Der Ausgangsseite wird in diesen Fällen der meiste PageRank zugewiesen. Die Anzahl der Verzeichnisse/Kategorien/Ordner ist, in Bezug auf die Suchmaschinenoptimierung, nicht wichtig. Die Anzahl hat zwar Auswirkungen auf die Nutzung, jedoch nicht auf den PageRank.
Noch eine schnelle Anmerkung zur Organisation der URL-Struktur in Bezug auf globale Webseiten.
Wenn Du eine mehrsprachige Webseite hast, musst Du sog. Sprachkürzel in Deiner URL platzieren.
Das wirkt sich positiv auf die Nutzererfahrung aus und der Nutzer kann sofort erkennen, dass alle Inhalte in derselben Sprache verfasst sind.
Hier sind ein paar Beispiele:
https://hotel.com/en/hotelname
https://hotel.com/de/hotelname
Das Kürzel /en/ steht für Seiten auf Englisch, das Kürzel /de/ steht für Seiten auf Deutsch.
Ich habe ein Video gemacht, in dem ich zeige, wie Du Deinen Traffic mit internationalen Inhalten verdoppeln kannst:
Schritt Nr. 3: Die richtigen Keywords
Du hast Dir bestimmt schon gedacht, dass ich auch das Thema Keywords behandle.
Eine ausführliche Keyword-Recherche ist der erste Schritt in Richtung Optimierung Deiner URL-Struktur für die Suchmaschinen.
Wenn Du eine Liste mit Keywords zusammengestellt hast, solltest Du es mit der URL-Struktur aber nicht gleich übertreiben.
Du solltest höchstens ein oder zwei Keywords in eine URL einbauen.
Wenn Du Deine URL mit Keywords vollstopfst, ist das schlecht fürs Ranking.
Matt Cutts, ehemaliger Leiter des Web-Spam-Teams bei Google, sagt sogar, dass die Keywords in der URL den Keywords in der Überschrift der Seite entsprechend sollten, zumindest überwiegend.
Auf diese Weise können die Suchmaschinen die Relevanz Deiner Seite besser einschätzen.
Wenn Du die Keywords auch in Deiner Meta-Beschreibung benutzt, kannst Du Deine Seiten in den Suchergebnissen hervorheben.
Wenn der Nutzer nach “einen Mietvertrag aushandeln” sucht, werden die in der Meta-Beschreibung enthaltenen Keywords (und verwandten Begriffe) fett geschrieben und stechen sofort ins Auge.
Wenn Du Keywords in Deinem Domainnamen benutzen willst, kannst Du durchaus einen Domainnamen aussuchen, der Dein Keyword enthält, allerdings “…ist es nicht nötig und man kann auch ohne Keywords in der Domain auskommen”, sagt Matt Cutts.
Matt weist auch darauf hin, dass Keyword-Domains nicht wichtig sind und dass das Branding für den Erfolg des Unternehmens eine viel wichtigere Rolle spielt.
Seiten wie TechCrunch, Reddit und Digg können das bezeugen.
Diese Domains enthalten gar kein Keyword sind aber dennoch einprägsam und leicht zu merken.
Noch ein Hinweis: 2012 wurde ein neues Google-Update herausgebracht, das genau passende Domains abwertet.
Wenn Du ein paar Keywords in Deiner Domain platzieren willst und dann auf bessere Rankings in den Suchmaschinen hoffst, bist Du auf dem Holzweg.
Die Position der Keywords in Deiner URL ist für den PageRank auch nicht ausschlaggebend.
Beispiel:
www.beispiel.com/keyword/London
Im Vergleich zu:
www.beispiel.com/London/keyword
Die Reihenfolge der Begriffe in der URL-Struktur hat keine Auswirkungen auf die Platzierung Deiner Seite.
Matt sagt, dass es zwar “ein bisschen” hilft, man sollte sich jedoch nicht “verrückt machen” und seine URL mit Keywords vollstopfen.
Die Qualität Deiner Inhalte ist viel wichtiger als die wilde Platzierung möglichst vieler Keywords an möglichst vielen Stellen. Wenn Du das machst, sieht Deine Seite total überladen und wie Werbung aus.
Was uns zum nächsten Punkt bringt.
Schritt Nr. 4: Glaubwürdigkeit
Glaubwürdigkeit ist am Ende immer der entscheidende Faktor.
Für Google steht die Nutzererfahrung immer an erster Stelle.
Das Ranking Deiner Seite wird mithilfe mehrerer Faktoren bestimmt, u. a. das Alter Deiner Webseite, die Art der Inhalte auf Deiner Seite und Sicherheitsfunktionen.
Sicherheit und Glaubwürdigkeit sind zwei sehr wichtige Faktoren, die man bei der Strukturierung seiner URLs immer im Hinterkopf behalten muss.
Wenn Deine Webseite glaubwürdig und sicher ist, wird sie besser in den Suchergebnissen platziert.
HTTP vs. HTTPS
Dieser Punkt ist einfach und unkompliziert.
Das “s” in HTTPS steht für „sicher“. Die Kommunikation Deines Browsers mit der jeweiligen Webseite wird in diesem Fall nur verschlüsselt übertragen.
Das ist der Standard für alle Webseiten, auf denen Zahlungsinformationen ausgetauscht werden, z. B. beim Online Banking oder in der E-Commerce-Branche.
Alle Webseiten sollten HTTPS-Webseiten sein.
Du solltest HTTPS benutzen, weil die Informationen einer HTTP-Verbindung unverschlüsselt als reiner Text übertragen werden.
Das ist ein Riesenproblem wenn Deine Webseite mal gehackt werden sollte, denn der Hacker hat dann Zugriff auf Deine persönlichen Informationen, z. B. Privatadresse, E-Mail-Adresse oder Geburtsdatum.
In diesem Artikel habe ich dieses Problem schon mal am Fall Cloudtec erläutert.
Das Unternehmen konnte seine Platzierungen in den Top 10 Positionen der Suchergebnisse mit einer Umstellung auf HTTPS verdoppeln.
TLDs
TLD steht für “Top-Level Domain”. Das ist der Teil auf der rechten Seite nach dem Punkt.
Bei TLDs ist “.com” immer eine gute Option.
Dann gibt es noch die gTLDs, das steht für “generic Top-Level Domain”.
Diese TLDs können ein Geo-Targeting in der Google Search Console erhalten. Dazu zählen u. a.:
- .edu
- .net
- .org
- .gov
- .mobi
- .pro
- .info
- .jobs
- .biz
Es gibt rTLDs (regional Top-Level Domains), ähnlich wie “.com” or “.org”, aber für bestimmte Regionen.
Hier sind zwei Beispiele:
- .eu
- .asia
Und zu guter Letzt haben wir da noch die länderspezifischen Top-Level Domains (gccTLDs). Diese Liste mit gccTLDs wird regelmäßig ergänzt. Hier sind ein paar Beispiele:
- .co
- .de
- .sr
- .fr
- .tv
- .tk
- .la
- .sc
- .ws
Mit der richtigen TLDs kannst Du Dich als Autorität etablieren und das Vertrauen des Nutzers gewinnen. Dieser teilt Deine Webseite dann bereitwilliger und Du generierst mehr Traffic.
Die TLD hat zwar keinen direkten Einfluss auf Dein Ranking, sie hat jedoch indirekte Auswirkungen auf Deinen Traffic — und das ist wiederum ein wichtiger Faktor zur Bestimmung der Platzierung Deiner Webseite in den Suchergebnissen.
Canonical URLs
Bevor wir uns näher mit dem Thema canonical URLs beschäftigen, möchte ich kurz erklären, was das überhaupt ist.
Die canonical URL ist die bevorzugte URL, die als Hauptadresse einer Webseite fungiert.
Diese sog. kanonischen Links sind wichtig, weil sie die Glaubwürdigkeit Deiner Seite stärken, indem sie duplizierte Inhalte verhindern.
Dieser Faktor hat also direkten Einfluss auf das Ranking in den Suchmaschinen.
Hier ist ein gutes Beispiel:
Du hast einen Beitrag mit den besten Restaurants zum Brunchen in Seattle geschrieben. Den veröffentlichst Du jetzt auf Deinen Blog. Die URL-Struktur sieht dann so aus:
www.beispiel.com/bestes-brunch-seattle
Jetzt willst Du diesen Artikel einer bestimmten Kategorie zuordnen, weil Du viele Artikel zu diesem Thema besitzt und Deine Webseite schön organisiert halten möchtest.
Du ordnest den Artikel also der Kategorie “Essen” zu.
Jetzt wird eine neue URL für den Artikel erstellt, die dann so aussieht:
www.beispiel.com/essen/bestes-brunch-seattle
Jetzt habe ich zwei URLs, die auf denselben Artikel verweisen:
URL Nr. 1: www.beispiel.com/bestes-brunch-seattle
URL Nr. 2: www.beispiel.com/essen/bestes-brunch-seattle
Das ist nicht gut.
Für Google ist das ein duplizierter Inhalt, weil zwei unterschiedliche URLs denselben Inhalt haben.
Jetzt werden beide Links abgewertet.
Wie kann die URL strukturiert werden, um diesen Fehler zu vermeiden?
Du musst eine canonical oder “bevorzugte” URL bestimmen.
Jetzt wird nur eine URL im Browser angezeigt, ganz egal, ob der Besucher auf die Kategorie „Essen“ auf Deiner Webseite klickt oder den Artikel mithilfe einer Suchmaschine findet.
Du wirst jetzt auch nicht mehr für duplizierte Inhalte bestraft oder abgewertet.
Kardinalfehler vermeiden
Es gibt ein paar Stolperfallen, die unbedingt vermieden werden müssen, wenn man seine die URL-Struktur für seine SEO-Strategie festlegt. Ein paar dieser „Sünden“ nehmen direkten Einfluss auf das Ranking und den Wert Deiner Webseite:
- Stoppwörter
- Sonderzeichen
- Parameter/dynamische URLs
“Stoppwörter” dürfen auf keinen Fall in der URL vorkommen.
Zu diesen Wörter gehören „ein/einer/eine“ und „der/die/das“.
Hier ist ein Beispiel:
https://beispiel.com/mietvertrag-verhandeln
vs.
https://beispiel.com/einen-mietvertrag-verhandeln
Die erste URL ist gut, die zweite nicht.
Sonderzeichen wie Fragezeichen, Apostrophe, Ausrufezeichen, das kaufmännische Und-Zeichen und Sternchen müssen auch vermieden werden, wenn man eine SEO-freundliche URL-Struktur haben will.
Bindestriche sind die standardmäßige und bevorzugte Methode zum Trennen von Wörtern/Schlüsselwörtern in der URL-Struktur.
Alles andere kann zu Problemen führen und sollte vermieden werden.
Parameter und dynamische URLs, die das Ergebnis einer Suche in einer Datenbank, die mit einem Skript ausgeführt wird, sind, müssen auch vermieden werden.
Suchmaschinen bevorzugen die Indexierung eindeutiger Seiten.
Wenn sie Parameter finden und dynamische URLs indexieren, schneiden sie die URL nach einer bestimmten Variable oder einem Sonderzeichen ab.
Suchmaschinen mögen keine Sonderzeichen. Die sind nicht SEO-freundlich.
Hier ein Beispiel für drei unterschiedliche dynamische URLs, die auf drei separate Seiten verweisen:
Wenn die Suchmaschinen solche URL finden, wählen sie eine bestimmte Variable aus (z. B. das Fragezeichen) und kürzen dann den Rest der URL für die Indexierung.
Das ist problematisch, denn anschließend sehen die URLs alle so aus:
Jetzt sehen drei unterschiedliche URLs, die auf drei unterschiedliche Seiten verweisen, plötzlich gleich aus.
Diese URLs können nicht indexiert werden.
John Lincoln von IgniteVisibility hat in einem Video mal auf ein ähnliches Szenario hingewiesen.
Einer seiner Kunden hatte die Umstellung der dynamischen auf statische URLs nicht gemacht und wurde bei jeder Umstellung plötzlich mit einem schlechten PageRank getroffen.
Fazit
Du musst Dich mit den Grundlagen der URL-Strukturierung vertraut machen, wenn Du Dich ernsthaft mit der Suchmaschinenoptimierung beschäftigen willst.
Hier noch mal die vier wichtigsten Schritte:
- Schritt Nr. 1: Einfachheit und Konsistenz
- Schritt Nr. 2: Organisation
- Schritt Nr. 3: Die richtigen Keywords
- Schritt Nr. 4: Glaubwürdigkeit
Die genannten Kardinalfehler müssen um jeden Preis vermieden werden, sonst machst Du Deinen PageRank kaputt.
Du musst folgende Stolperfallen vermeiden:
- Stoppwörter
- Sonderzeichen
- Parameter/Dynamische URLs
Diese Elemente wirken sich nämlich nicht nur negativ auf die Nutzererfahrung aus, sie sind auch schlecht für das Ranking Deiner Webseite.
Das sind ganz schön viele Informationen auf einmal.
Ich habe aber nie behauptet, dass es einfach wäre.
Die Strukturierung und Optimierung Deiner URLs ist keine leichte Aufgabe.
Du kannst Dir mit dieser Strategie aber einen kleinen Wettbewerbsvorteil verschaffen und Deinen PageRank verbessern.
Du setzt diese Schritte am besten noch heute um und schon bist Du auf dem richtigen Weg zu einem tollen Google-Ranking.
Welche SEO-Ergebnisse hast Du mit einer gut strukturierten URL erzielen können?
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