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Neil Patel

Bekenntnisse eines ehemaligen SEO Black Hat Vermarkters: 7 verrückte Taktiken, die mir zu ordentlichen Einnahmen verholfen haben

Ich war gerade mal 16 Jahre alt, als ich meine SEO-Karriere startete. Und wie viele 16-Jährige habe ich mir nicht viele Gedanken um “Konsequenzen” gemacht. Damals gab es noch keine.

Wir alle werden älter und lernen mit der Zeit dazu, aber damals war ich naiv. Als ich in die SEO-Welt eingetaucht bin, haben mich die Regeln von Google wenig interessiert … Ich habe gemacht, was ich wollte.

Heutzutage verwende ich keine Black-Hat Tricks mehr und wenn ich nochmal von vorne anfangen müsste, würde ich mir diese „dunklen Künste“ nicht mehr zu Nutzen machen. Warum? Hätte ich meine Zeit und Energie für legitime SEO-Taktiken genutzt, dann hätte ich größere und nachhaltige Erfolge gefeiert.

Ich will Dich gar nicht mit den Gründen, warum Du das Black Hat SEO meiden solltest, langweilen. Die kennst Du sowieso schon. Stattdessen möchte ich Dir 7 verrückte Taktiken zeigen (mit den entsprechenden Zahlen), die ich mir als Teenager zu Nutzen gemacht habe.

Du wirst schnell merken, dass ich kreativ war … und das ist auch der Grund, warum ich heute so erfolgreich im Online Marketing bin.

Verrückte Taktik Nr. 1: TwitThis

Was haben alle Blog gemeinsam? Alle haben Inhalte … und jeder Blog hat Social-Media-Buttons.

Facebook, Twitter und sogar LinkedIn … überall kann man Social-Media-Buttons finden. Das war aber nicht immer so.

Als Twitter rauskam, gab es noch keinen “tweeten”-Button. Damals gab es noch nicht mal das Wort “Tweets”.

Mein Team und ich haben unsere eigenen Twitter-Buttons erstellt, damit die Leute diese in ihre Webseiten einbinden konnten. Diese Buttons nannten wir TwitThis (unten kannst Du sehen, wie die ursprüngliche Seite ausgesehen hat).

Wie ist das gelaufen? Die TwitThis-Buttons wurden von so vielen Leuten auf ihren Webseiten eingebunden, dass wir damals auf Platz 8 von Google PageRank gelandet sind und 54 Millionen Backlinks bekommen haben.

Wie Du anhand der Daten sehen kannst, hat die Seite ihren Höhepunkt bei 54 Millionen Backlinks, von 45.000 individuellen Domains, erreicht. Viel interessanter ist das Profil der Backlinks.

Wenn Du Dir diese Statistik anschaust, wirst Du sehen, dass die Seite 27 “.gov” und 123 “.edu” Links hatte.

Gar nicht mal so schlecht für ein kleines,gebasteltes Tool, das es den Leuten ermöglicht, “Tweet”-Buttons in ihre Webseite einzubinden.

Interessant ist auch die Art und Weise, wie ich TwitThis beworben habe. Ich habe mir die beliebtesten Seiten, die Twitter verwenden, herausgesucht und den Webmaster angeschrieben. Das Ganze sah dann ungefähr so aus:

Hey John,

Mir ist aufgefallen, dass CNN in letzter Zeit oft Twitter benutzt. Habt Ihr schonmal darüber nachgedacht, Eure Nachrichten von Nutzern auf Twitter teilen zu lassen, um noch mehr Traffic zu generieren?

Wir haben ein kostenloses Tool namens TwitThis entwickelt, das den ganzen Prozess vereinfacht. Ihr bekommt einen HTML-Code von uns, den Ihr in Eure Webseite einbinden könnt. Dann können die Leser Euren Inhalt auf Twitter teilen, was wiederum zu mehr Traffic für CNN führt.

Bei Fragen stehe ich Dir natürlich gerne zur Verfügung.

Neil

Als ich TwitThis zu einer Seite mit hoher Domain-Autorität ausgebaut hatte, konnte ich Unterseiten mit beliebten Inhalten und Suchbegriffen erstellen. Dank der hohen Domain Authority und den passenden Inhalten wurde meine Seite sehr hoch bei Google platziert.

Verrückte Taktik Nr. 2: Battlefield Bypass

Ich weiß, was Du jetzt denkst … “Was zum Teufel ist ein Battlefield Bypass?”

Die Strategie, abgelaufene Domains zu kaufen, sollte Dir bereits bekannt sein. Als ich noch jung war, habe ich eine andere Strategie verfolgt: Ich habe mich nach abgelaufenen Domains umgeschaut, die etwas mit unserer Geschichte zu tun haben. Ich hatte es auf Links von “.edu” und “.gov” Seiten abgesehen.

Eine der Domains, die so erstand, ist battlefieldbypass.com. Eine Seite die sich mit dem Amerikanischen Bürgerkrieg befasst hat.

Als ich sie gekauft habe, hatte sie hunderte Links und viele davon stammten von Seiten, die von der Regierung betrieben wurden.

Als die Webseite mir gehörte, habe ich ein Online Casino daraus gemacht. Nach nur ein paar Monaten rangierte die Seite auf Platz 2 des, immer noch hart umkämpften, Suchbegriffes “Online Casino”.

Auf dieser Webseite habe ich die Top 10 OnlineKasinos, bei denen man sich anmelden konnte, aufgelistet. Jedes mal, wenn jemand auf meine Seite weitergeleitet wurde und sich bei einem der Online-Kasinos angemeldet hat, habe ich eine Provision bekommen. So funktionieren “Affiliate Webseiten”. Im Durchschnitt konnte ich mit der Seite $40.000 bis $60.000 im Monat erwirtschaften. Anscheinend hätte ich die Seite besser auf das Affiliate-Einkommen abstimmen können, denn die Person, die den Platz über mir belegt, hat monatlich über $100.000 verdient.

Viele SEO-Berater benutzen die Taktik der abgelaufenen Domains immer noch … aber besonders “.gov” und “.edu” Domains werden übersehen, obwohl sie oft die stärksten sind. Zwar musst Du für diese abgelaufenen Domains mehr bezahlen, aber ich habe nie verstanden, warum die Leute ein paar Groschen sparen wollen, wenn doch genau das den Unterschied macht, ob man auf Platz 1 angezeigt wird oder nicht.

Verrückte Taktik Nr. 3: I Can Has Poker?

Katzen sind überall im Internet: Ich weiß nicht wie beliebt sie heutzutage sind, aber damals hatte die Seite I Can Has Cheezburger ungefähr 500.000.000 Aufrufe pro Monat. Nicht schlecht für eine Seite mit tonnenweise Katzen Memes.

Zusammen mit den treuen Nutzern habe ich einen Wettbewerb veranstaltet. Der Gewinner hat, im Rahmen eines Poker Giveaways, zwei Hin- und Rückflugtickets, inklusive zwei Tage Aufenthalt und $500 Taschengeld, bekommen.

Leider kann ich die Seite mit dem Wettbewerb auf I Can Has Cheezburger nicht mehr finden (Ich schätze sie wurde gelöscht) … aber hier ist ein Auszug:

Nach nur ein paar Tagen hatte ich 2000 Verlinkungen, die die Begriffe “Poker” und “Online Poker” im Linktxt enthielten. I Can Has Cheezburger rotierte die Einbettungscodes sogar, damit die Linktexte natürlicher aussahen.

Nach wenigen Tagen erschien ich auf Seite 7 der Google-Rankings für den Suchbegriff “Online Poker”. Innerhalb einer Woche landete ich auf Seite 2 und nach zwei Wochen auf der ersten Seite. Dann hat Google davon Wind bekommen, sonst hätte ich es bestimmt auf den ersten Platz geschafft.

Meine Kosten für diesen Wettbewerb lagen unter $10.000. Fünfzig Prozent davon habe ich I Can Has Cheezburger gezahlt, damit sie den Wettbewerb auf ihrer Seite veranstalten.

 

Verrückte Taktik Nr. 4: WordPress Themes

Was haben alle WordPress Themes gemeinsam? Die Fußzeile enthält einen Link, der zum Designer des Themes führt.

Und was haben die meisten WordPress Theme-Designer gemeinsam? Viele erstellen Themes aus Leidenschaft und selten, weil sie damit Geld machen wollen. Diese Themes sind in der Regel sehr erfolgreich, weil sie mit Liebe gemacht wurden.

Ich dachte, es könnte interessant sein, den Designern der Themes viel Geld zu zahlen, damit sie ein Update ihrer bereits erfolgreichen Themes veröffentlichen. Ich wollte, dass die Nutzer im WordPress Admin-Dashboard einen Button drücken, sobald ein Update für ihr Theme verfügbar ist.

Wenn ich selbst bei Null anfangen müsste und meine eigenen, neuen Themes erstelle, gäbe es keine Garantie dafür, dass die Leute mein Design mögen und installieren. Deshalb habe ich mich nur auf beliebte und bereits etablierte Themes konzentriert.

Sobald ein Benutzer das neue WordPress Theme Update installiert hat, bekommt er neue, coole Features und natürlich habe ich in der Fußzeile einen Link platziert, der zurück auf eine meiner Seiten führt.

Die Seite, auf die ich verlinkt habe, hieß Web Hosting Information (Keine Ahnung warum, aber anscheinend gibt es die Seite noch … ich weiß nicht, wem sie gehört).

Für eine bestimmte Zeit war die Seite unter den Top 3 der Suchergebnisse für den Begriff “Web Hosting” zu finden. Schließlich hat Google mich erwischt und die Platzierung rutschte in den Keller ab.

Ich benutze heute immer noch WordPress Themes, aber eher für den eigenen Markenaufbau. Ich möchte, dass die Menschen mich als Marketing Guru wahrnehmen, darum bezahle ich Theme-Designer, wenn sie “marketed by Neil Patel”-Links in ihre Themes einbauen. Jeder dieser Verweise ist ein “nofollow”-Link, damit ich Googles Regeln nicht verletze.

 

Verrückte Taktik Nr. 5: Operation “Google Domination”

Das ist die einfachste Taktik, die ich je benutzt habe. Erinnerst Du Dich noch an Google Pages? Damals konntest Du damit unter Googles Domain eine Webseite erstellen. Ganz genau, Deine Seite lief unter “google.com”.

Googles Pages gibt es leider nicht mehr … die beste Alternative, die ich finden konnte, ist diese hier.

Ich habe früher Webseiten mit stark nachgefragten Suchthemen erstellt: Kreditkarten, Autoversicherung und Forex. Anschließend habe ich massig Blog-Links von Sponsored Reviews, Blogvertise und Pay Per Post gekauft.

Mit diesen Netzwerken konnte ich PageRank 4 und 5 Links, für 30 Dollar das Stück kaufen. Ich habe in der Regel ein paar hundert auf einmal gekauft. Insgesamt habe ich $24,990 für Paid Links ausgegeben.

Innerhalb von 60 bis 90 Tagen konnte ich mich, mit den oben genannten Suchbegriffen und anderen hart umkämpften Keywords, auf der ersten Seite der Suchergebnisse etablieren.

Der Grund, warum diese Taktik so gut funktioniert hat, ist dass ich Links zu Googles eigener Domain aufgebaut habe, die ja bereits viel Autorität besitzt.

Schlussendlich hat es Google, wie immer, gemerkt und mir den Hahn zugedreht.

 

Verrückte Taktik Nr. 6: My Stat Counter

Kennst Du StatCounter? Das ist ein beliebtes Analyse-Tool, das es lange vor Google Analytics gab. Damit StatCounter Statistiken machen kann, musst Du einen Counter in Deine Seite einbauen, der wiederum einen Link zu StatCounter beinhaltet.

Schau Dir einfach mal das Profil der Links an. StatCounter hat über 1 Milliarde Verlinkungen. Ja, Du hast richtig gesehen … 1 MILLIARDE.

Um Dich bei StatCounter einzuloggen, musstest Du damals auf “my.statcounter.com” gehen (diese Subdomain gibt es nicht mehr). Also dachte ich, dass es eine clevere Idee wäre, meine eigene 
“Counter“-Seite zu entwickeln. Ich habe sie MyStatCounter.com genannt.

Daraufhin haben viele Leute, die “my.statcounter.com” falsch eingegeben haben, mit meinem Angebot einen Stat Counter für ihre Seite erstellt und somit für viel Traffic gesorgt.

Jemand, der einen dieser Besucherzähler auf seiner Website eingebunden hat, verlinkt somit also auch automatisch auf eine Seite, die ich bewerben wollte. Der Code beinhaltete Links zu andern Seiten und der Counter war kostenlos, also gab es für die Benutzer auch keinen Grund ihn abzuschalten.

Wie viele dieser Black Hat Taktiken, die ich benutzt habe, hat diese für über zwei Jahre funktioniert. Das ging sogar so weit, dass ich Link-Platzierungen auf meinen Besucherzähler an Unternehmen verkauft habe, die dafür bezahlen wollten.

Ich habe es clever angestellt … Ich habe dafür gesorgt, dass meine Linktexte rotieren. So hat alles natürlich ausgesehen und ich habe My Stat Counter nie für Marketing-Seiten oder Blogs benutzt, da ich keine Aufmerksamkeit erregen wollte. Außerdem war es mir wichtig, dass die Links Dritter immer zur Seite passten, auf der mein Besucherzähler eingebettet war.

Leider hat das alles nichts gebracht, ich wurde geschnappt und hab diese Taktik nicht mehr genutzt.

 

Verrückte Taktik Nr. 7: Google beruhigen

Basierend auf den oben genannten Taktiken, weißt Du, dass Du für so ziemlich alles eine gute Platzierung erreichen kannst, wenn viele Links auf eine Domain verweisen.

Damals gab es noch keine Panda- oder Penguin-Penalties und die Google-Algorithmen waren noch nicht ausgereift.

Mit Google AdSense, veröffentlicht in 2003, konnte man seine eigene Webseite zu Geld machen, indem man Werbung von Google zeigte.

Ich habe also meine Top Webseite mit der höchsten Domain Authority, damals Advice Monkey (die Seite gibt es nicht mehr), genommen und über 100 Millionen Seiten Suchergebnisse durchforstet und die Ergebnisse von Google auf Millionen von meinen Seiten übertragen.

Meine Seiten sahen genau so aus wie die Suchseiten von Google, aber meine waren voller AdSense-Werbung.

Innerhalb von einem Monat konnte ich Traffic mit lukrativen Suchbegriffen wie “Mesotheliom” erzeugen und hab zwischen $943 bis $2.592 am Tag verdient.

Wie Du Dir vielleicht schon denken kannst, hat Google mich erwischt und mir für diese Taktik den Riegel vorgeschoben.

Fazit

Mir ist bewusst, dass viele dieser Taktiken cool erscheinen und ich sie vielleicht zu positiv darstelle. Sie sind aber nicht cool. Ich bin nicht stolz auf das, was ich gemacht habe und wenn ich in der Zeit zurück reisen könnte, um mir selbst einen Ratschlag zu geben, dann wäre dieser … sich nie auf Black Hat SEO-Taktiken zu konzentrieren.

Hätte ich meine Energie in White Hat Taktiken gesteckt, hätte ich nie so viele Seiten erstellen müssen. Stattdessen hätte ich jetzt eine viel größere Seite, die heute immer noch existiert.

Klar, ich hätte auf die Schnelle weniger Geld gemacht. Aber ich habe so früh angefangen, dass ich heute allen anderen weit voraus würde.

Die Lektionen aus diesem Beitrag sind:

  1. Sei Kreativ – Die besten SEO-Berater sind die, die am kreativsten sind. Das bedeutet nicht, dass Du Googles Regeln brechen sollst (brich sie nicht). Es bedeutet, dass Du kreativ und unkonventionell denken musst, um erfolgreich zu sein (beachte die Regeln).
  2. Plane langfristig – Kurzfristige Taktiken scheinen zwar Spaß zu machen, aber nach einiger Zeit wirst Du so oder so geschnappt und hast Deine Zeit verschwendet. Es gab Monate, in denen ich sechsstellige Einkünfte hatte, aber da ich nicht langfristig gedacht habe, gab es auch Monate, in denen ich Geld verloren habe.
  3. Lerne von Black Hat Taktiken – Es gibt viele Marketing-Experten, die Black Hat Taktiken anwenden … nicht nur im SEO-Bereich, sondern in allen Marketing-Bereichen. Du solltest diesen Menschen nicht kopieren, aber Du kannst von ihnen lernen. Vielleicht kannst Du ihre Taktiken übernehmen, sie zu White Hat Taktiken umfunktionieren und für Deine Idee benutzen.

Kennst Du Black Hat Taktiken, von denen wir noch etwas lernen könnten?

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